Pure fuckin‘ heavy metal
Striker stammen aus Edmonton, Alberta, Canada. In den letzten zwei, drei Jahren haben die vier Jungspunde in unseren Gefilden mehr und mehr Aufmerksamkeit bekommen. Mir beispielsweise ist die Band als Support von Bullet in guter Erinnerung. Zudem waren sie dieses Jahr auch auf der 70‘000 Tons of Metal Kreuzfahrt an Bord und erst kürzlich haben sie – sofern Kollege Dutti recht hat – Sonata Arctica auf deren Tour ziemlich an die Wand gespielt. Oder so. Doch richtig habe ich mich bislang dennoch nie mit der Band beschäftigt. Nun liegt mir das neue Werk, schlicht „Striker“ betitelt, vor und endlich kann ich mich mal etwas intensiver mit den Ahornblättern befassen.
„Striker“ ist bereits das fünfte Studioalbum seit 2010. Scheinen fleissige Jungs zu sein! Dem Album hört man von Beginn weg an, dass hier beileibe keine Amateure mehr am Werk sind. Der Opener „Former Glory“ ist wohl das, was man „pure, fuckin‘ Heavy Metal“ nennt. Sägende Gitarren, klarer Gesang, gute Melodien, ein geiler Refrain – das verspricht doch schon einiges. „Pass Me By“ legt dann nochmals ein paar Schippen nach, hier zeigen Striker, dass sie nicht nur den klassischen 80er Metal der Marke Priest beherrschen – dies hier hat deutliche Thrash-Anleihen und erinnert mich stellenweise an (etwas abgeschwächte) Death Angel. Verschnaufpausen gibt es kaum, die Mehrheit der Songs ist im Uptempo Bereich angesiedelt.
Etwas aus dem Rahmen fällt „Over The Top“. Der Song beginnt eher ungewöhnlich und besticht danach durch Dan Cleary’s starken Gesang. Eine weitere überragende Leistung liefert der Fronter zudem auf „Shadows In The Light“ ab. Das schnelle „Curse Of The Dead“ – in der Liga von „Pass Me By“ angesiedelt – beschliesst das Album, welches eigentlich keinen Füller aufzuweisen hat. Auf irgendwelchen Special Editions findet man zudem noch einen Bonustrack: „Desire“ von Ozzy Osbourne, von dessen „No More Tears“ Album. Eine aussergewöhnliche und gute Wahl, zudem gut umgesetzt, Striker zeigen hier nochmals deutlich, wo sie ihre Wurzeln haben. Es gibt definitiv schlimmere Covers!
Zum Schluss sei noch erwähnt, dass die acht Songs (das Intro „Cheating Death“ und „Desire“ zähle ich nicht mit) allesamt zwischen dreieinhalb und viereinhalb Minuten dauern – ein eher kurzes Vergnügen. Aber auch das passt schlussendlich: schliesslich gab es auch in den 80ern viele eher kurze Alben… Produziert wurde „Striker“ zudem von Fredrik Nordstrom, der unter anderem auch der Bandkopf von Dream Evil ist. Insgesamt ein Werk, welches Fans von klassischem Heavy Metal unbedingt antesten sollten. 8 von 10 Punkten
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