Nachdem ich letzten Herbst sehr enttäuscht war, als ich entdeckt hatte, dass Dark Tranquillity doch (noch) nicht zu uns kommen, freute ich mich umso mehr, dass diesen Frühling gleich zwei Termine in der Schweiz anstanden! Ende März waren die Göteborger als Vorband von Amon Amarth in Pratteln zu Gast und nun als Headliner in der Schüür Luzern.
Nailed to Obscurity
Eingeläutet wurde der Abend durch die deutschen Doom-Death-Metaller Nailed to Obscurity. Ich hatte noch nie von dieser Band gehört und war entsprechend gespannt. Obwohl das Publikum sich offensichtlich noch nicht ganz vom Arbeitstag erholt hatte, gaben die Jungs auf der Bühne alles! Die dunklen Growls von Sänger Raimund Ennenga, die schönen Gitarrenmelodien, und die interessanten Rhythmuswechsel zogen mich in den Bann. Obwohl kein Keyboard im Spiel war, wie oft bei sphärischem Black Metal, hatte die Musik etwas hypnotisches – und das trotz vielen erkennbaren Death Metal Einflüssen. Langsam kam auch im Saal Stimmung auf. Viel zu schnell waren die etwa 45 Minuten schon wieder vorbei. Doch den Namen Nailed to Obscurity muss ich mir merken!
Dark Tranquillity
Nach einer etwa halbstündigen Pause traten die Helden des Abends zu „Iron Man“ von Black Sabbath auf die Bühne. Einiges lauter als Nailed to Obscurity legen Dark Tranquillity mit Force of Hand vom aktuellen Album „Atoma“ los.
Obwohl immer wieder auch härtere, nicht so melodische Teile in der Musik der Schweden vorkommen, sind sie doch durchgehend sehr melodiös – was mir persönlich ausserordentlich gefällt. Dies fällt besonders bei den Songs der neuen Scheibe auf, die sich sehr aufs Keyboard stützen und wo Sänger Mikael Stanne mehr als gewöhnlich seine wunderschöne klare Gesangsstimme zum Besten gibt. Da ich allerdings die neuen Stücke noch nicht so gut kenne, fand ich es natürlich super, dass neben sechs neuen auch viele bekannte ältere Songs gespielt wurden.
Interessant ist, dass sowohl der Bassist als auch die beiden Gitarristen erst seit relativ kurzer Zeit dabei sind. Ich muss sagen, dies fiel in keiner Hinsicht auf. Die Jungs hatten offensichtlich riesigen Spass am zusammen Musizieren, spielten präzise und es war eine Freude zuzusehen und -hören!
Through Smudged Lenses und Mistery’s Crown rundeten für mich den Abend wunderbar ab. Wieder ein starker Auftritt der Schweden.
Setliste Dark Tranquillity
- Force of Hand
- The Lesser Faith
- Atoma
- The Treason Wall
- The Science of Noise
- Forward Momentum
- Terminus (Where Death is Most Alive)
- The Silence in Between
- The Pitiless
- What Only you Know
- Monochromatic
- The Wonders at your Feet
- White Noise/Black Silence
- Encircled
- Clearing Skies
- Final Resistance
There in - State of Trust
- Through Smudged Lenses
- Mistery’s Crown