FADING AZALEA - MAZE OF MELANCHOLY (CD Cover Artwork)
Mi, 1. März 2017

FADING AZALEA – MAZE OF MELANCHOLY

Symphonic Metal
06.05.2017
FADING AZALEA - MAZE OF MELANCHOLY (CD Cover Artwork)

Fading Azalea sind eine Symphonic Metal-Band aus dem schwedischen Göteborg. Die Truppe wurde 2013 von Olivia Strömblad – einer musikalisch vielseitig begabten Dame – gegründet. Die Debütplatte «Maze Of Melancholy» ist seit dem ersten März dieses Jahres in den Plattenläden dieser Welt erhältlich. Den finalen Schliff erhielt die Scheibe durch Produzent Jacob Hansen. Der Däne arbeitete in der Vergangenheit schon mit diversen Künstlern aus dem Metal-Bereich zusammen.

Inzwischen ist Fading Azalea wieder zu einem Solo-Projekt geworden. Kurz nach Veröffentlichung des Debütalbums verliess Drummer Kristoffer Jonassen die Band. Somit ist Olivia das einzig verbleibende Mitglied. Sie zieht die Geschichte nun auf eigene Faust weiter und bastelt zurzeit an der Zusammenstellung eines neuen Line Up’s, damit auch Live-Auftritte möglich werden. Hören wir uns doch nun einmal an, was so alles in den 13 Tracks von «Maze Of Melancholy» steckt.

DAS ALBUM – «Maze Of Melancholy»

Mit dem rund zweiminütigen Intro «Rêverie Funeste» beginnt die Reise durch das Album. Zarte Klavier-Klänge und diverse Streichinstrumente kommen gemeinsam zum Einsatz. Augen schliessen und geniessen. Ein Hauch von Klassik liegt in der Luft. Ruhig beginnt dann auch der anschiessend folgende Track «In The Name Of Justice». Ab 01:08 Minuten dann die grosse Überraschung. Urplötzlich setzen Blastbeats und Black Metal-ähnlicher Gesang ein. Sofort gewinnt die ganze Geschichte massiv an Tempo. Als Kontrast haben wir auf der Gegenseite Olivias klaren, teils gar engelartigen Gesang. Mühelos klettert sie die Tonleiter empor. Auch das Gitarrenspiel klingt durchaus ansprechend – inklusive passender Soli. Gegen Ende folgt dann wiederum eine Temporeduktion und damit schliesst sich der Kreis dieses Songs.

«Heart Of Darkness» beginnt ebenfalls gemächlich, ehe es mit dem Einsatz von Olivias Gesang zu einer Tempoverschärfung kommt. Die Dame verfügt wirklich über ein sehr schönes Stimmorgan. Ein ansprechender Track, der auch dank seinen Spielereien mit der Geschwindigkeit aufzufallen weiss. Beim darauffolgenden «Flames Of Death» ist Tempo erneut hoch. Dazu kommen markante Gitarrenriffs und Keyboard-Melodien. Gesanglich würde ich Olivia nicht ganz auf eine Stufe mit Grössen wie Simone Simons, Floor Jansen oder Sharon den Adel stellen. Trotzdem ist sie nahe an den erwähnten Damen dran. «Flames Of Death» ist ebenfalls eine solide Geschichte. Allerdings ist der letzte Funke noch nicht komplett zu mir herübergesprungen.

Bei «Surface» kommen erneut die Blastbeats zum Zug. Diese werden durch Olivias elfenähnliches Stimmchen begleitet. Auch in dieser Nummer tauchen wieder einige Tempowechsel auf. Abermals lassen die Melodien und Klänge den Zuhörer tief in eine Fantasiewelt eintauchen. Während den ruhigeren Passagen kann man sich richtiggehend entspannen. Die Nackenmuskeln dürfen ja jeweils bei den schnelleren Parts wieder fleissig arbeiten. Gegen Ende mimt Olivia stimmlich gar noch die Sirene. Einen gemächlichen Beginn weist schliesslich auch das nun folgende «Time To Realize» auf. Während den mehrheitlich ruhigeren Teilen kommt Olivias zarte Stimme sowieso hervorragend zur Geltung. Der Zuhörer kann sich sorglos verzaubern lassen. Und falls man einmal einzuschlafen droht, sorgen plötzliche einsetzende Drums oder Riffs für ein rasches Erwachen.

Melodien und Atmosphäre erzeugen können Fading Azalea ohne Zweifel. Problemlos bahnen sich die einzelnen Töne einen Weg zur musikverwöhnten Seele des Symphonic Metal-Hörers. Als weiteres, passendes Beispiel für diese Aussage dient der Song «Dying Paradise». Mir persönlichen fehlen bis anhin noch die echten Hochgeschwindigkeits-Nummern. Das bisher Gehörte vermag zu überzeugen, jedoch würde ich mir noch eine deutliche Kracher-Hymne wünschen. «Fall Of The Mask» wird ebenfalls sehr schön gesungen. Die erhofften Temposchübe bleiben jedoch abermals aus.

Einen opernhaften Einstieg erleben wir beim Song «Here I Am Again». Prachtvolle Stimme von Olivia! Sie lullt einen richtiggehend ein. Jetzt klingt die gute Dame stellenweise wirklich beinahe wie Simone Simons von Epica. Dieser Vergleich könnte man beim anschliessenden «I Lost My Way» gleich nochmals anwenden. Hier kommt die zuvor vermisste Schnelligkeit wieder einmal zur Geltung. Die Gitarren-Parts sind ebenfalls durchaus ansprechend. Teilweise sind gar ein paar Elemente des Gothic Metal hörbar. Zweifelsohne einer der besseren Tracks des Albums. Anspielen wird absolut empfohlen. Gerne mehr davon!

«Burning To Ashes» ist dann schlichtweg einfach nur eine Hühnerhaut-Hymne. Zumindest solange, bis nach rund einer Minute erneut ziemlich aufs Gaspedal gedrückt wird. Ab diesem Zeitpunkt sind die Nackenmuskeln wieder gefordert. Plötzlich drängt sich – ähnlich wie beim Song «In The Name Of Justice» – der Black Metal-Gesang kurzzeitig zurück ins Rampenlicht. Leider konnte ich die Identität des Sängers nicht lüften. Die spezielle Kombination aus Symphonic und Black Metal macht «Burning To Ashes» ebenfalls zum Anspieltipp. Ein sehr abwechslungsreicher Track. Dagegen wirkt «L’Ombre Derrière L’Âme» (welch wunderschöner Titel) schon beinahe wieder einschläfernd. Das gemächliche Tempo passt jedoch bestens zu dieser Komposition. Nun kann die Zuhörerschaft effektiv einmal vollständig durchatmen. Nach dem ganzen «Bombast-Hagel» zuvor ist dies aber auch legitim. Die Sprechpassage und der französisch gesungene Part im letzten Song-Drittel können sich ebenfalls hören lassen.

Das Finale macht seinem Namen alle Ehre. Fading Azalea hauen zum Abschluss einen acht-Minuten-Track raus. Die längste Nummer des Albums. Olivia zeigt sich stimmlich nochmals von ihrer besten Seite. Und auch die Instrumenten-Fraktion gibt nochmals vollen Einsatz. Ein wunderschönes und passendes Ende für diese Symphonic Metal-Scheibe.

FAZIT

Ein gelungenes Debüt, das bei vielen Songs auf den Faktor Atmosphäre setzt. Abwechslungsreiche Kompositionen mit teilweise mutigen Zusammenführungen von Symphonic und Black Metal-Elementen. Dazu kommt eine Sängerin mit einer genialen Stimme. Anhänger der symphonischen Klänge dürfen hier gerne zugreifen und sich den Bandnamen merken.

Die Platte ist allerdings eindeutig nichts für «Schnellhörer». Es braucht ein paar Durchläufe, bis sämtliche Tracks in den Gehörgängen angekommen sind. Bei 13 Nummern trifft man unvermeidlich nun einmal auch auf 2-3 Lückenfüller. Da hätte man gerne ein wenig an der Song-Anzahl sparen dürfen. Zudem hätte es für meinen Geschmack gerne ruhig nochmals eine zusätzliche Hochgeschwindigkeits-Nummer auf der Platte haben dürfen. Am Ende hoffe ich, dass Olivia es irgendwie schafft, ein neues Line Up zusammenzustellen und uns danach bald mit Live-Auftritten beglücken zu können.


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7.5/10



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06.05.2017
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