Cellar Darling – This Is The Sound (CD Cover Artwork)
Fr, 30. Juni 2017

Cellar Darling – This Is The Sound

Folk Metal, Folk Rock
23.06.2017
Cellar Darling – This Is The Sound (CD Cover Artwork)

Raus aus dem Keller, rauf auf die Bühne!

Anna! Merlin! Ivo! Wir wollen euch live sehen! Eure Songs und Geschichten gefallen ab Album, wir wollen sie abfeiern!

Längst ist klar, dass die drei Schweizer nicht nur Ex-Eluveitie-Mitglieder sind, sondern sich als neue Band unter dem Namen Cellar Darling bewiesen haben, sei es an den ersten Live-Konzerten oder auf den bereits veröffentlichten Songs ihres neuen Albums. Wie „This Is The Sound“ sich im Test schlägt, lest ihr im Bericht.

Gleich am Anfang will ich klarstellen: Cellar Darling tönen weder wie Eluveitie, noch wie das selbstbetitelte Soloprojekt von Anna, und auch nicht wie Ivos Soloprojekt Forest Of Fog. Cellar Darling begründen einen völlig neuen Sound: den Cellar Darling Sound!

Dies merkt man bereits an den ersten Drehleier-Tönen des Openers „Avalanche“. Zusammen mit Annas Stimme markieren sie den einzigartigen, neuen Sound. Wie auch am Konzert in der Schüür im April haut mich der Song aus den Stiefeln. Das Zusammenspiel der Instrumente und Annas Stimme verzaubern wohl noch so manchen Metalhead. Das „Avalanche Aval-Avalanche Aval-Aval-Avalanche…“ nimmt mich mit auf eine wunderbare Reise durch das Debütalbum des Trios. Gleichzeitig konstatieren Anna, Merlin und Ivo im Opener auch gleich, wer sie sind: „This Is Who We Are!“ (siehe dazu auch ihr Video „Out Of The Cellar – Into The Light – Part 1: This Is Who We Are” und das restliche zahlreich zur Verfügung gestellte Videomaterial). Übrigens: Der Song wurde vor wenigen Tagen als vierte Single veröffentlicht, also gleich jetzt reinhören!

“Black Moon” beginnt ohne Anna, dafür mit Ivos rhythmischen Riffing und Merlins ultrapräzisem Drumbeat. Auch sie schaltet sich dann aber bald dazu und begeistert mit packendem Gesang. Der Song ist Hintergrund des ersten durch Nuclear Blast veröffentlichten Musikvideos, für dessen Aufnahmen sich die Band extra nach Tenerife begab. Gemäss eigener Aussage ist der Titel einer der ersten, den sie nach der Debüt-Single „Challenge“ geschrieben haben. Mit dem mystischen Charakter der Drehleier und interessanten Riffs aus Ivos Gitarre hinterlegt, handelt der Text von der menschlichen Faszination einer Mondfinsternis und den dazugehörenden Apokalypse-Interpretationen in verschiedenen Kulturen. Unbedingt reinklicken!

Als dritter Track folgt dann „Challenge“: die erste Single aus dem Hause Cellar Darling, welche wir bereits im September zu hören bekommen haben. Gleichzeitig liefert die Single auch den Namen des Albums (die Zeile „This Is The Sound“ erscheint hier nämlich im Prechorus). Es handelt sich um ein nicht allzu wildes Stück, welches aber dank seiner Eingängigkeit trotzdem viele Fans begeistern wird.

„Hullaballoo“ schlägt sogleich wieder zu. Rockig beginnen Ivo und Merlin, mit frecher Stimme setzt Anna ein, mit einem wunderschön gesungenen „Hullaballoo“ geht sie zum Refrain weiter. Und das Ganze wieder von vorne! Anschliessend ein verspielter Instrumentalteil, und wieder der Refrain. Dieser Track begeistert ab der ersten und bis zur letzten Sekunde, auch nach dem x-ten Durchhören. Hut ab!

„Six Days“ ist einer von drei Songs, an die ich mich nach dem Konzert erinnern konnte (die anderen waren Avalanche und Hedonia). Leicht jazzig angehaucht begeistert dieser Titel vor allem mit den zusätzlich eingesetzten Klavier- und Flötenparts. Definitiv ein Aussenseiter auf der Platte, aber extrem hörenswert! Der Song ist speziell, und er wird nicht jedem gefallen. Ich selber bin aber davon begeistert, weiter so!

Diese fünf ersten Songs waren meine Top 5. Alle weiteren Songs bilden einen Art Brei aus zwar guten Songs, welche aber meiner Meinung nach leider zu wenig Wiedererkennungswert zeigen. Sie sind auf jeden Fall hörenswert und werden auch live Anklang finden, aber die ersten fünf Songs können an Einzigartigkeit und Genialität einfach nicht mehr übertrumpft werden.

Einzig „Hedonia“ sticht noch aus dem Brei heraus, was selbstverständlich vor allem an der schweizerdeutschen Sprache liegt. Dank dieser erinnert der Song auch ein wenig an „De Ruef Vo De Bärge“. Thematisch bewegt sich Anna hier aber in einer ganz anderen Gegend, es geht nämlich um die Vergänglichkeit der Natur und um den Tod. Der Kontrast zu den englischen Songs überzeugt; eigentlich dürften Cellar Darling auf jedem Album einen schweizerdeutschen Song bringen.

Fanzit

Cellar Darling knallen gleich mit ihrem Debütalbum richtig los. Kein Wunder, sie sind ja schliesslich sowohl studio- als auch bühnenerprobt. Trotzdem erstaunt es mich, dass das Trio so schnell einen eigenen Sound finden konnte und diesen auch auf dem ganzen Album ziemlich konstant halten kann. Dass nach den ersten fünf Songs keine grossen Knaller mehr kommen und ich die restlichen Songs sogar als „Brei“ bezeichnen musste, erachte ich nicht wirklich als schlimm, zumal ja alle Songs immer noch ein musikalisch hohes Niveau bieten und während dem Hören des ganzen Albums kein einziges Mal Langeweile aufkommt. Im Gegenteil, auch wenn alles stark nach dem neuen, unverkennbaren Sound tönt, bietet das Album immer noch viel Abwechslung und vor allem ein grandioses Zusammenspiel von Merlins Drumming, Ivos Gitarren- und Bassspiel, Annas Stimme und ihrem Drehleierspiel. Für mich ist das Album ein Klassiker mit viel Potential, welches hoffentlich auch live und auf weiteren Alben so richtig ausgeschöpft wird!

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Tracklist Cellar Darling – This Is The Sound

  1. Avalanche
  2. Black Moon
  3. Challenge
  4. Hullaballoo
  5. Six Days
  6. The Hermit
  7. Water
  8. Fire, Wind & Earth
  9. Rebels
  10. Under The Oak Tree
  11. High Above These Crowns
  12. Starcrusher
  13. Hedonia
  14. Redemption

Line Up – Cellar Darling

  • Anna Murphy (Vocals, Hurdy Gurdy)
  • Ivo Henzi (Gitarre, Bass)
  • Merlin Sutter (Schlagzeug)

Video Cellar Darling – Black Moon


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 9.5/10



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23.06.2017
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