Wenn ein auf Death und Black spezialisiertes Haus wie das polnische Godz Of War ein Quartett aus Istanbul engagiert, dessen Mitglieder Kampfnamen wie Tyrannic Profanator oder Vulgargoat tragen, dann muss ich als Genre-Fan das Werk hören. Erschien 2016 ihr erstes, eine EP, wagen sich die Herren nun an die Königsdisziplin heran: eine Platte in voller Länge, ihre erste.
Sägende Gitarren stürmen nach vorne, dem rasenden Schlagzeug und dem hämmernden Bass dicht auf den Fersen. Die gequälte Stimme scheint direkt aus der Hölle zu erklingen, aber halt! Was passiert jetzt? Die Jungs von Persecutory zeigen ein Händchen für Mitteltempos, die zum Headbangen animieren. Zum Glück, denn das Trommelfeuer gönnt uns nur kurze Pausen. Zwischen den zwei Extremen ist die Rhythmus-Landschaft auf „Towards The Ultimate Extinction“ nämlich übersichtlich. Dabei zeigen die Musiker klar, was sie mit gedrosseltem Takt zaubern können: Spannung, unterschiedliche Atmosphären und grandiose Schwere. Diese Abwechslung versinkt aber fast unbemerkt im Sumpf der superschnellen Abschnitten. Diese wirken auf Dauer monoton. Ihr werdet fragen, welche Namen könnten den Sound von Persecutory umreissen. Nun, die Wut erinnert an Impiety, die Dunkelheit könnte von Pseudogod stammen und die Epik ruft Bölzer ins Gedächtnis.
Mir scheint es so, als ob die Band beim Komponieren unbedingt zeigen wollte, was sie draufhat. Mag sein, dass meine Erwartungen zu hoch waren, aber meines Erachtens hätte „Towards The Ultimate Extinction“ als EP mit kürzeren und prägnanteren Liedern die wahre Macht von Persecutory verdeutlicht.
Trackliste PERSECUTORY – Towards The Ultimate Extinction
- Pillars Of Dismay
- Towards The Ultimate Extinction
- Till Relentless Salvation Comes
- Along The Infernal Hallways
- Awakening The Depraved Era
- Hegemony Of The Ruinous Impurity
- Maelstroms Of Antireligious Chaos