Die Apokalyptischen Reiter - Der Rote Reiter (CD Cover Artwork)
Fr, 25. August 2017

Die Apokalyptischen Reiter – Der Rote Reiter

Folk Death Metal, Melodic Death Metal, Power Metal
24.08.2017
Die Apokalyptischen Reiter - Der Rote Reiter (CD Cover Artwork)

Sie sind zurück!

Endlich und zwar richtig. Die Apokalyptischen Reiter gehören für mich zu diesen Bands, die es schaffen, dass man schon nach wenigen Sekunden einen deren Songs erkennt.

Sie bringen Härte und Melodie in einen perfekten Einklang. Meist mit deathmetalligen Strophen und einem Refrain der hängen bleibt. Und oft sind die Songs mit mehreren Einflüssen aus den unterschiedlichsten Musikrichtungen gespickt. Texte die nicht einfach banal daherkommen und runtergegrowlt werden, sondern Teil dieses Gesamtkunstwerks sind. Die Reiter machen Kunst im Metalgewand. Und das ging bis auf die letzte Veröffentlichung auch immer sehr gut auf. Doch bei der letzten Scheibe – das Doppelalbum „Tief.Tiefer“ im Jahre 2014 – haben sie es mit der Kunst übertrieben und das aus meiner Sicht bisher schwächste Album ihrer Karriere abgeliefert. Man wollte damit neue Wege gehen, aber der Weg ging wohl auch für die Band in die falsche Richtung, so dass man 2015 ankündigte, dass die Band „pausieren“ werde.

Zum Glück für die Reitermaniacs dauerte die Pause nicht zu lange. Und noch besser: Die Reiter sind zurück in alter Frische! Schon der Eröffnungssong kündigt es an mit „Wir sind zurück“. Der gibt die Richtung schon ganz klar vor, die Reiter machen dort weiter, wo sie am besten waren und sind. Mit Death Metal und eingängigen Melodien, angereichert mit Keyboard-/Klavier-Klängen von Dr. Pest. Mit starken Riffs und vor allem den markanten Gesang von Fuchs – der nach langem auch wieder ab und zu guttural singt – u.a. beim sackstarken „Der rote Reiter“ und „Hört mich an“.

Beide Songs prophezeien uns den Untergang, sind aber für mich eher das Aufblühen der Reiter, die – ich wiederhol mich – endlich wieder mit voller Power zu Werke gehen. Denn die Review zu Tief.Tiefer war die schwierigste, die ich je geschrieben habe. Denn ich mag die Band grundsätzlich sehr, geile Musik und sehr sympathisch dazu, da schreibt man nicht gerne negative Kritik. Insbesondere auch weil die Band damals ankündigte – unter anderem auch mir bei einem Interview auf der 70’000 Tons of Metal Cruise – dass das Album neue Wege beschreitet; im Kreativprozess und auch in dem Sound. Und so wohl nicht nur bei mir und den Fans, sondern vor allem die Band bei sich selbst die Erwartungen sehr hoch schraubte.

Und jetzt, mit dem roten Reiter in den Händen – das CD Cover Artwork ist wie beim letzten Release von Fuchs – tönen die Reiter genauso, wie es wohl die Mehrheit der Reitermaniacs liebt. Für mich sogar eines der besten Alben der Deutschen überhaupt – und gleich auch über alle bisherigen Neuerscheinungen von 2017 mein persönliches Highlight! Und wenn für jemand die 10. Langrille nicht die beste der Weimarer ist, dann zumindest mit einer knappen Stunde die Längste.

Wer die Reiter seit „Have A Nice Trip“ und bis „Moral & Wahnsinn“ gut fand, darf hier ohne eine Sekunde zu zögern zugreifen. Und es gibt übrigens auch einen neuen „Seemann“ Song – der Live-Klassiker – mit „Brüder auf Leben und Tod“. Und schön Amon Amarth riffmässig geht’s zu und her bei „Ich bin weg“. Der Reiter meets Amon Übersong.

Auch fehlt nach den doch einigen düsteren Untergangstexten die obligate Mitsing-Ballade nicht. Und versöhnlich als letzter Song mit dem Titel „Ich werd bleiben“ ist er auch. Trotz allem Gemetzel, die Band will bleiben und mit solchen Alben tut sie das auch für die Ewigkeit!

Weitere Rosinen? Gut, da wären „Wir sind zurück“ (der wohl typischste Reiter Song auf der Scheibe – aber typisch sind ja eigentlich alle), ach es macht gar keinen Sinn weitere Songs zu erwähnen … es gibt ja eh nur Perlen auf der Scheibe. Keinen Hänger, keinen Füller wie selten aber irgendwie auch typisch für die Reiter. Bis auf Tief.Tiefer gibt es nicht wirklich viele schlechte(re) Reitersongs. Und dies trifft definitiv zu auf was ich hier jetzt grad immer wieder Durchhöre und mit jedem Mal komme ich mehr ins Schwärmen. Ich sollte glaub hier stoppen, sonst wird’s eine unendliche Lobhudelei.

Und nebst dem Cover-Artwork gibt es auch was fürs Auge beim Video zu „Auf und Nieder“. In bester James Bond Titelsong-Manier und noch ein bisschen freizügiger sieht man die Band auf nackte Frauenkörper projiziert. Was natürlich sofort die Moralwächter von YouTube auf den Plan ruft und so gibt es dort nur die zensierte Version … gut gibt es noch Vimeo … siehe Video unten.

Fanzit zu Die Apokalyptischen Reiter – Der Rote Reiter

Die Apokalyptischen Reiter sind zurück. Vielleicht so gar besser denn je. So oder so, wer sehr melodiösen Death-Metal mag, der MUSS „Der Rote Reiter“ kaufen. Und wird es nicht bereuen. Wetten?

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Video Die Apokalyptischen Reiter – Auf und Nieder (unzensurierte Version)


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 9/10



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24.08.2017
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