Ein Montagabend im Hochsommer spielen Flogging Molly im Volkshaus in Zürich. Das kann ja nur lustig werden!
Schon am Eingang merkt man, dass Flogging Molly Leute anzieht, auch wenn es draussen immer noch fast 30 Grad hat. Einmal drin, wird allerdings klar, dass sich viele noch vor der Tür in der lauen Abendluft ein Bierchen und/oder eine Zigarette gönnen. Der Saal ist ungefähr halb voll und oben auf der Terrasse sind auch nicht alle Stühle besetzt. Dort setzen wir uns auch erst mal hin um uns nach dem Arbeitstag etwas zu entspannen und in Ruhe die Vorband zu geniessen – haben wir doch vor bei Flogging Molly zu tanzen und mitzusingen.
Val Sinestra
Und schon betritt Val Sinestra die Bühne. Als der Drummer in silberner Glitzerhose zu seiner „Küche“ geht, hätte man fast erwarten können, dass es gleich ein Glam Rock Konzert gibt. Die Hose ist allerdings irreführend. Val Sinestra spielen zwar Rock aber nicht Glam.
Das Publikum ist eher schüchtern. Noch wird nicht so gefeiert und getanzt. Nach ein paar Songs tauen aber doch die ersten Zuschauer auf und es gibt sogar einen kleinen Moshpit, in den sich der Sänger begeistert stürzt und mitpogt. Mich haben die Berliner zwar nicht so überzeugt aber sie wärmen die Stimmung schön auf.
Flogging Molly
Nach einer Pause, während der wir uns, wie alle, die vorher noch draussen standen, in den Saal begeben, kommen die Amerikaner auf die Bühne und legen gleich mit The Hand of John L. Sullivan los. Bereits beim zweiten Song beginnt der Saal zu beben. Ich war in meinem Leben schon an sehr vielen Konzerten, habe aber noch nie erlebt, dass sogar in den hintersten Reihen mit Begeisterung gepogt und getanzt wird. Und natürlich steigt so auch die Wärme und Luftfeuchtigkeit im Raum. Doch davon lassen wir uns nicht abhalten – es geht ja allen gleich. Neben der Gute-Laune-Musik heben auch die Ansagen des irisch-stämmigen Sänger Dave King die Stimmung. Alle bewegen sich, klatschen und hüpfen und singen mit. Drunken Lullabies, The Worst Day since Yesterday wie auch Tobacco Island kennt offensichtlich fast jeder und ich bin wohl nicht die einzige, die morgen etwas heiser sein wird.
Begeistert und durchgeschwitzt machen wir uns nach über zwei Stunden auf den Heimweg. Trotz Hitze (am nächsten Tag hat das Volkshaus auf Facebook gepostet, dass im Saal 38 Grad mit 80% Luftfeuchtigkeit war – kein Wunder waren wir alle nass!) war es ein gelungener Konzertabend.
Setliste Floggin Molly
- The Hand of John L. Sullivan
- Swagger
- Selfish Man
- Drunken Lullabies
- The Worst Day Since Yesterday
- Requiem for a Dying Song
- Saints & Sinners
- Life in a Tenement Square
- Float
- Tobacco Island
- Laura
- Reptiles (We Woke Up)
- Rebels of the Sacred Heart
- Devil’s Dance Floor
- If I Ever Leave This World Alive
- What’s Left of the Flag
- The Seven Deadly Sins
- Crushed (Hostile Nations)*
- Salty Dog*
*Zugabe