Die Anwesenden verfolgen wie gebannt das Geschehen auf der Bühne und lassen sich von ergreifenden Momente in Ekstase versetzen.
Dieses Bild dürfte allen die bereits ein Death Doom-Konzert beigewohnt haben, bekannt vorkommen. Das Liverpooler Trio Coltsblood kandidiert mit dem zweiten Werk „Ascending Into Shimmering Darkness“ für einen Platz im Herzen der Schneckentempo-Szene.
Wenn die Briten uns 2014 mit „Into The Unfathomable Abyss“ zur Ergründung der endlosen Tiefen der menschlichen Seele einluden, entführen sie uns mit der aktuellen Platte hinauf in eine schimmernde Dunkelheit. Die Stimmung ist dem Thema folgend majestätisch und nachdenklich zugleich. Coltsblood setzen hauptsächlich auf zähflüssige Tempos, schrecken uns gelegentlich aber auch mit Wutausbrüchen in Form von schnellen Parts auf. Diese gezielten Ohrfeigen und andere Details – zum Beispiel die Basslinien – erinnern etwas an Autopsy. Verschiedene „Spacige“ Atmosphären wecken den Verdacht, dass die Band psychedelische Klänge im Stil von Pink Floyd schätzt. „Für Fans von frühen Winter, Grief“: So steht es im Promotext. An dieser Stelle schieben wir moderne Seelenverwandte wie Ophis nach.
Was gibt es noch zu sagen? Auf „Ascending Into Shimmering Darkness“ knacken drei Lieder die 10 Minuten-Grenze, wirken aber nie langweilig. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Musiker ihr Death Doom-Handwerk verstehen. Also, worauf wartet ihr?
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