Liebt ihr die Dunkelheit und zieht eine finstere Ecke dem sonnigen Balkon vor? Seid ihr absolute Nachtmenschen?
Genau dieses Verhalten wird unter „Nyctophilia“ verstanden. Ist Nervochaos, die Band um Gründungsmitglied Eduardo Lane, wirklich so finster?
Grosses Selbstvertrauen, ausgelutschte Einfälle, vorhersehbare Arrangements und (unbedingt!) null Wiedererkennungswert: Dieses Konzept wird oft und gerne umgesetzt. „Was die anderen können, können wir doch schon lange“, scheinen sich die Brasilianer von Nervochaos gedacht zu haben. Dreizehn Lieder, fünf Ideen: so lässt sich „Nyctophilia“ in etwa resümieren. Würde man nicht wissen, dass die Band aus Südamerika stammt, dann, ach, ich weiss es auch nicht. Wir entdecken einen Hauch Morbid Angel, Spuren von norwegischem Black Metal und viele Thrash- oder Hard Core-Strukturen. Die sich bis zur Langeweile wiederholenden 08/15 Riffs garantieren ein flaches Klangerlebnis. Der fehlende Charakter verleiht dem Werk den letzten Schliff.
Ich bin normalerweise leicht zu begeistern, aber eins steht für mich fest: „Nyctophilia“ hätte nicht einmal 1996, im Gründungsjahr der Band, für Aufsehen gesorgt.
Trackliste Nervochaos – Nyctophilia
- Moloch Rise
- Ritualistic
- Ad Maiorem Satanae Gloriam
- Season Of The Witch
- Waters Of Chaos
- 6.The Midnight Hunter
- Rites Of The 13 Cemeteries
- 8.Vampiric Cannibal Goddess
- Stained With Blood
- Lord Death
- Dead End
- World Aborted
- Live Like Suicide