Raus aus dem Keller, ab ins Werk 21!
Nach dem Konzert im Kofmehl am Tag zuvor (siehe separater Bericht), begebe ich mich am 14. September nach Zürich ins Dynamo Werk 21. Auf dem Weg frage ich mich, wie die heutige Show sein wird. Noch besser? Der Raum ist in etwa gleich gross, bietet ebenfalls Platz für 200 Besucher. Werden die Winterthurer dieselbe Setlist spielen wie in Solothurn? Wie wird die Stimmung sein? Fragen über Fragen… die Antworten dazu findet ihr im Bericht.
Auch heute finden sich Cellar Darling zu Beginn wieder unter den Leuten, sei es beim Merch Stand oder draussen vor dem Eingang. Auch Metalinside-Dutti ist anwesend, heute aber nicht als Schreiberling, sondern als normaler Besucher. Die Cellar Darling-Gigs als Vorband von Evanescence und am Summer Breeze müssen ihm wohl gewaltig gefallen haben!
Inuuk
Der erste fundamentale Unterschied ist, dass heute eine Vorband am Start ist. Inuuk aus Zürich werden heute das Publikum für Cellar Darling vorheizen. Auf Facebook kann man im Vorfeld lesen, dass Inuuk „uns schwere Gitarren und eine herausragende Frauenstimme um die Ohren hauen wird“. Beim ersten Song sehe ich bereits überraschte, fragende Gesichter. Was wir da zu hören bekommen, sind alles andere als schwere Gitarren. Gegenüber der „herausragenden Frauenstimme“ habe ich nichts auszusetzen, aber der Musikstil der Zürcher passt irgendwie nicht so richtig zu diesem Event. Klar, zwischendurch bekommt man ganz passable Passagen (darf man das überhaupt so sagen?) auf die Ohren, aber geliefert wird vor allem eine Reise durch verschiedene Varietäten der Popmusik. So lese ich dann später auch, dass Inuuk tatsächlich eine Pop-Band ist. Irgendwie mag die Stimmung nicht so richtig aufkommen. Ich bin froh, dass der Auftritt nicht allzu lange dauert und freue mich auf Cellar Darling.
Cellar Darling
Wie erwartet stimmt die Setlist 1:1 mit der vom Vorabend überein. Daran ist nichts auszusetzen, denn die Reihenfolge passte und die Party fegte! Aus diesem Grund verzichte ich allerdings, in diesem Bericht erneut auf die Setlist einzugehen. Viel mehr möchte ich auf Themen wie Sound, Publikum/Stimmung und Performance eingehen.
Sound ist ein schwieriges Thema in der Musikbranche. Was man im Studio aber optimal abmischen und mehrere Male nachkorrigieren kann, ist live eine riesige Hürde. «Live» steht ja schliesslich dafür, dass es echt ist, real sozusagen, dass der Moment verstreicht und man nichts korrigieren kann. Optimale Vorbereitung und einen guten Mischer machen einen guten Sound an Live-Konzerten aus… und natürlich die Location! Wer bereits schon im Werk 21 war, ahnt wohl, worauf ich raus will. Ähnlich wie im Zürcher Ebrietas handelt es sich um einen Keller mit gewölbter Decke, welche irgendwie nicht glatt ist. Ich als Laie kann nicht gross beurteilen, wieso es so ist, aber ich habe den Eindruck, diese Beschaffenheit und Form des Raumes sind ein grosser Nachteil für die Soundqualität. Die Qualität ist nicht vergleichbar mit jener am Vorabend im Kofmehl (weder hinten noch vorne). Trotzdem vermögen es die Musiker, dem Publikum einen riesigen Spass zu bereiten.
Der Verlust der Qualität stört zwar (wahrscheinlich vor allem, wenn man am Abend vorher den Vergleich hatte), hat aber allem Anschein nach keinen Einfluss auf die Stimmung. Diese ist nämlich nach wie vor genial, und zwar beim gesamten Publikum. Die fleissigen Leser im Bereich «Cellar Darling» wissen bereits, wie ich über die Band schwärmen kann. Dies hat die Band aber auf jeden Fall auch verdient. Gute Songs, optimales Zusammenspiel, eine überzeugende Sympathie von allen Musikern (auch heute sind Nicolas und Fredy wieder dabei) und eine erstaunliche Bühnenpräsenz vereinen sich zum Erlebnis Cellar Darling. Es gibt viele Bands in der Schweizer und in der internationalen Musikszene (nicht nur Metal), welche einige dieser Bereiche abdecken. Aber nicht alle decken alle Bereiche ab. Nur wenige tun dies mit der Eleganz und dem Zauber, der für Cellar Darling steht. Dies wird auch der Grund sein, wieso die Band ein so breites Publikum anspricht. Von jungen Teenie-Mädels über den trven Metaller, den Black Metaller, den Punk und den Metalcorer zu Familienvätern- und Müttern und sogar älteren Personen ist alles zu sehen.
Fanzit
Nach dem Konzert in Solothurn hatte ich meine Zweifel, ob die zweite Show auch so gut werden kann. Der Sound war aber das einzige, das mich leicht enttäuschte. Der ganze Rest, also das Auftreten der Band auf der Bühne sowie die Stimmung im Publikum, erreichten aber ähnliche Höhen wie am Vorabend. Wäre da nicht die schlechtere Soundqualität gewesen, wüsste ich nicht, welches Konzert mir besser gefallen hat. Muss ich aber auch nicht… Cellar Darling haben mich bisher noch nie enttäuscht und werden dies hoffentlich auch in Zukunft nicht tun. In diesem Sinne: Ich freue mich aufs nächste Mal!
Setliste Cellar Darling Werk 21
- Black Moon
- Hullaballoo
- The Hermit
- Avalanche
- Six Days
- Rebels
- Under The Oak Tree…
- …High Above These Crowns
- Starcrusher
- Water
- Fire, Wind & Earth
- Redemption
- Hedonia
- The Prophet’s Song (Queen)*
- Challenge*
*Zugaben