Ihr da oben!
Das Open Air Gampel ist auch ein Open Air. Aber vor allem eine grosse Party.
Breit, sehr breit das Angebot an Party-Zelten mit einem starken Chilbi-Charme so auch das Line-up. Von Punkrock, Electro, Rap, Pop gibt es so ziemlich alles was man sich an Open Airs vorstellen kann. So bin ich nebst zwei, drei Bands die mich wirklich interessieren vor allem – wie viele andere auch – mit den Freunden da, um ein bisschen im Wallis zu feiern. Somit gibts für einmal nur Fotos von drei verschiedenen Bands (die für Metalinside von Belang sind), dafür auch einige von den Festivalbesuchern, die die Party ausmachen und das Open Air Gampel zu unser aller Party und nicht nur ihrer («iischi Party») machen. So sind wir doch alle bisschen Walliser.
Broilers
Absolutes Highlight sind die Broilers. Einmal mehr beweisen sie, dass sie live steil abgehen und vor allem sehr viel Charme versprühen. Nebst Punkrock mit Ska-Einschlag und entsprechendem Pogo gibt’s bei «Ihr da oben» auch den emotionalsten Moment das diesjährigen Open Air Gampel. Ein Jeder und eine Jede hat wohl jemanden, der (zu früh) verstorben ist und so fliesst bei diesem Song die eine oder andere Träne.
The Pretty Reckless
Ab Platte und den entsprechenden Videos mögen die Amis um das it-Girl und Fronterin Taylor Momsen durchaus zu gefallen und so freute ich mich, sie endlich mal live zu erleben. Die Freude wäret dann aber nicht lange. Die Dame war meist in Nebel gehüllt und wenn mal nicht, dann war ihr Gesicht hinter ihren Haaren kaum zu sehen. Charmemässig das pure Gegenteil was die Broilers einen Tag später boten. Ab Konserve OK, aber live für mich zu cool, zu Allüren Haft, zu viel Show, zu kalkuliert und am Ende Tages auch zu langweilig.
Jennifer Rostock
Eine der Damen bzw. Namen von denen man immer wieder mal hört oder auch was sieht – meist mehr als Textilien verdecken – aber eigentlich doch nicht wirklich kennt. Also mir geht’s so. Von ihrem Sound kenn ich kaum was und so ist doch heute eine gute Gelegenheit, mal reinzuhören. Und was ich höre und vor allem sehe, ist im Prinzip die Schnittmenge von Broilers und The Pretty Reckless. Jennifer Rostock ist die Chefin auf der Bühne und zelebriert in erster Linie sich selbst bzw. ihren knackigen Körper übersäht mit Tattoos. Ein Kunstwerk aus göttlicher Schöpfung und menschlicher Veredelung – inklusive Chirurgie zum Anfassen. Und das macht sie auch regelmässig. Ihren Körper mit extremsten Verrenkungen an Stellen zu berühren, die eindeutiger nicht sein könnten. Sie ist ein fleischgewordener Traum der wohl meisten männlichen Zuschauer und Alptraum der wohl meistern Moralaposteln. Und hat durchaus auch Charme den sie sehr gezielt einsetzt. Die meiste Zeit spult sie jedoch ihr Fitnessprogramm ab. Soundmässig wars dann auch noch ganz OK. Fanzit: Gut, die Dame live erlebt zu haben.