Das finnische Alternative Metal-Duo
«The Final Hour» ist das Debüt-Album des finnischen Duos Niklas Tihinen und Markus Orava. Zusammen bilden die beiden die Band Buried And Gone.
Markus kümmert sich um den Gesang, während Niklas sämtliche Instrumente bedient. Die Texte der Truppe befassen sich hauptsächlich mit den Themen Tod, Liebe und Zynismus. Hören wir doch einmal rein, was die zehn Lieder mit unseren Gehörgängen so alles anstellen.
DAS ALBUM – Buried And Gone – The Final Hour
Mit «Buried Within Me…» erleben wir einen gemächlichen, durch eine akustische Gitarre geprägten, Start ins Album. Der rund 90 Sekunden andauernde Intro-Track gehört eher zur gemütlichen Sorte. Doch das war effektiv nur ein Vorgeschmack. Richtig los geht die wilde Fahrt mit «A Frozen Heart». Auf die zu Beginn dominanten Keyboard-Klänge folgt schon bald Markus’ Gesang. Er verfügt über ein durchaus rockiges Stimmorgan. In der zweiten Songhälfte kommen schliesslich auch die Headbanger auf ihre Kosten. Soundtechnisch erinnert mich das Ganze stark an die Dark Metal-Truppe Before The Dawn, die ja ebenfalls aus dem Land der tausend Seen stammt.
Bei «Murder» wird dann nochmals etwas intensiver aufs Gaspedal gedrückt. Die zwischenzeitlich harten Riffs gönnen den eigenen Nackenwirbeln keine Pause. Markus wagt zudem gelegentliche Abstecher in die Welt der Growls. Im letzten Track-Drittel folgt eine weitere Tempozunahme. Das starke Stück endet schliesslich mit dem markanten Piepsen eines EKG-Geräts.
«Starting Over» punktet mit eingängigen Gitarren-Melodien. Ein weiteres Mal zeigt Markus der Zuhörerschaft die Wandelbarkeit seiner Stimme. Von fast schon ruhigen Balladen-Gesang bis hin zu heftigeren Geschichten. Ein beeindruckendes Spektrum. Leider klingt die ganze Sache in den oberen Tonlagen teilweise nicht konstant überzeugend. Dagegen kann sich das mitreissende Gitarren-Solo von Niklas im letzten Drittel absolut hören lassen.
Album-Halbzeit! «You’re No God» ist geprägt durch Katatonia-ähnliche Riffs und Melodien. Auch im gesanglichen Bereich setzen Buried And Gone auf die melancholische, anklagende Schiene. Mid-Tempo ist hier Trumpf. Eine rundum saubere Geschichte und definitiv eines der stärksten Stücke des Silberlings.
«Seek To Find» weist ganz zu Beginn leichte Meshuggah-Allüren auf. Danach steht allerdings umgehend wieder der Alternative Metal im Vordergrund. Eine weitere Nummer für die Kopfschüttler unter euch. Markus tobt sich mit seinem Stimmorgan wieder in diversen Tonlagen aus. Offenbar haben sich die beiden Herren die besseren Stücke für die zweite Albumhälfte aufgespart. Eine Hörempfehlung ist absolut gegeben.
Ziemlich rasant kommt im Anschluss «End Of The World» um die Ecke – passend zur apokalyptischen Stimmung. Eingängige Riffs und knallende Drums prägen den Song. Markus haucht seiner Stimme teilweise die für die Botschaft des Stücks passende Aggressivität ein. Gegen Ende geht der ganzen Sache allerdings leider ein wenig die Luft aus.
Die Geschwindigkeit bleibt bei «Not Another Word» hoch. Gesanglich wird hier vermehrt auf Growls und Black Metal-Gekrächze zurückgegriffen. Das klappt noch ganz gut. Die klar gesungenen und hohen Passagen bleiben dagegen ziemlich blass. Da mutet Markus seiner Stimme wohl zu viel zu. Multiinstrumentalist Niklas hat dafür alle seine Schätzchen bestens im Griff.
Mit einer Spielzeit von über fünfeinhalb Minuten ist der nachfolgende Titel-Track das längste Liedchen der Platte. Auf einen gemächlichen, melancholischen Auftakt folgt nach rund einer Minute eine Temposteigerung mittels Gitarre. Danach wird der Fuss allerdings schon wieder vom Gas genommen. Abwechslungsreich wäre hier die richtige Bezeichnung. Beide Musiker zeigen nochmals in beeindruckender Manier, was sie so alles auf dem Kasten haben.
Das nicht ganz fünf Minuten dauernde «Lay With Me» bildet schliesslich den Albumabschluss. Nun wird erneut vermehrt auf die Tube gedrückt. Auch der gutturale Gesang ist an gewissen Stellen nochmals zu hören. Ein gelungenes Finale.
Das Fanzit
Niklas Tihinen und Markus Orava erfinden mit ihrem Debüt «The Final Hour» den Alternative Metal zwar nicht gerade neu, haben aber trotzdem ein recht solides Werk zusammengebastelt. Gepunktet wird mit abwechslungsreichen Songstrukturen und variablem Gesang. Jedoch wirkt Markus insbesondere bei den höheren Tönen nicht immer komplett sattelfest. Anhängern dieser Genre-Ecke kann ich die Scheibe durchaus empfehlen.
Trackliste Buried And Gone – The Final Hour
- Buried Within Me…
- A Frozen Heart
- Murder
- Starting Over
- You’re No God
- Seek To Find
- End Of The World
- Not Another Word
- The Final Hour
- Lay With Me
Line Up – Buried And Gone
- Niklas Tihinen (Drums, Bass, Guitars, Keyboards, Vocals)
- Markus Orava (Vocals)