Eluveitie - Galvanik Zug 2017 (E-Flyer)
Sa, 30. September 2017

Eluveitie

Galvanik (Zug, CH)
01.01.2018
Eluveitie - Galvanik Zug 2017 (E-Flyer)

Eluveitie im Heimspiel

Ohne Zweifel sind sie noch immer die aktuell erfolgreichste Schweizer Metalband. Nicht nur das, Eluveitie aus Winterthur gehören generell zu den ganz hellen Sternen am Folk-Metal-Himmel.

Nach ihrer Trennung von drei Musikern war die Sorge gross unter den Fans. Wird die Band ihre Qualität, ihre Sympathie und ihre Fähigkeit, die Fans live zu begeistern, behalten können? Auch ich war skeptisch und nach dem Auftritt am Greenfield Festival sogar leicht enttäuscht. Nichtsdestotrotz wusste ich: Ich habe Eluveitie nicht das letzte Mal gesehen. So begab ich mich am 23. September ans letzte von vier aufeinanderfolgenden Elu-Konzerten in der Schweiz… und habe die Band für mich neu entdeckt!

Das Konzert findet in der Galvanik in Zug statt. Die SBB sorgt dank Verspätungen und verpassten Anschlüssen leider erneut dafür, dass ich nicht pünktlich zum Einlass vor der Halle stehen kann, was aber nicht weiter schlimm ist. Die Schlange vor der Galvanik ist nämlich noch locker 40 Meter lang, obwohl ich 20 Minuten nach der Türöffnung ankomme. Dass nur zehn Minuten später die Vorband spielen soll, erscheint unwirklich. Die Einlass-Katastrophe sollte sich aber noch verschlimmern. Schlussendlich stehen wir fast eine Stunde an (und noch immer sind nicht alle Besucher in der Halle). Die Schlange wälzt sich nur langsam vorwärts, obwohl sowohl Sicherheits- als auch Ticketkontrolle effizient zu sein scheinen. Als wir endlich drin sind, ist das Konzert von Abinchova leider schon vorbei (und erneut bleibt mir nur die Erinnerung an ihren Auftritt vor Arch Enemy vor ein paar Jahren).

Eluveitie

Die Hauptband beginnt fast überpünktlich und haut mich schon von den ersten Tönen an weg. Schon ganz zu Beginn ist meine Skepsis wie verflogen und ich weiss: Das wird ein toller Konzertabend! Und da schon der dritte Song «Nil» von meinem absoluten Lieblings-Elu-Album «Everything Remains As It Never Was» ist, könnte ich gleich die ganze Band umarmen. Kommt dazu, dass die schweizerdeutschen Ansagen von Chrigl (entschuldigt den Vergleich) auf der gleichen Sympathie-Stufe spielen wie jene von Anna (genau, die Anna… Ex-Elu und jetzt Cellar Darling Frontfrau). À propos Anna: man merkt gut, dass sie und Merlin nicht mehr in der Band sind (bei der Gitarre merke ich als Schlagzeuger aber ehrlich gesagt keinen grossen Unterschied). Diese Differenz ist aber keineswegs negativ aufzufassen. Am Greenfield hatte ich noch das Gefühl, die Band hätte Mühe, mit dem neuen Line Up zu überzeugen. Inzwischen sind die Winterthurer aber so weit, dass sie den frischen Wind gut verarbeiten konnten… und nun mit neuem Glanz erstrahlen.

Passend zum neuen Album, welches ja bekanntlich ein akustisches Werk ist, gibt die Band dann auch einige dieser Akustik-Songs zum Besten. Dabei zeigt die Horde um Chrigl Glanzmann wieder einmal, dass sie nicht nur laut, schnell und hart, sondern auch sanft und langsam können. Wer dabei, meiner Meinung nach, vor allem heraussticht, ist dann überraschenderweise die neue Sängerin Fabienne Erni. Insbesondere bei ihren eigenen, also den neuen, Songs vermag sie das Publikum völlig auf ihre Seite zu ziehen. Das zeigt sie auch, als Chrigl mal einen Moment von der Bühne verschwindet und sie das Kommando auf eben dieser übernimmt.

Von den neuen Songs taut das Publikum bei «Epona» am meisten auf. Dass aber gleich danach «Thousandfold», der zweite Song von ERAINW kommt, welcher dann wiederum von «Call Of The Mountains» gefolgt wird, lässt das Publikum endgültig ausrasten. Es wird getanzt, gejodelt, gefeiert!

Es gibt kein Halten mehr in der Menge, und bevor ich mich versehe, stehe ich in der ersten Reihe. Genau jetzt wird mir wieder einmal bewusst, was Eluveitie eigentlich ausmacht: eine geniale Kombination von Folk-Elementen mit Melo-Death! Dass dies in einer grossen Party endet, ist eigentlich nicht anders zu erwarten – und doch haut es mich jedes Mal vom Hocker!

Nach «Helvetios» verschwindet die Band kurz und kommt ohne überhaupt gross gefordert zu werden gleich wieder zurück. Chrigl bedankt sich für das Hammer Konzert. Elu sei da für uns. Diese Bühne sei unsere Bühne. Sie gehöre uns, der Band und dem Publikum. Es sei Zeit für «Inis Mona».

Das Fanzit

Wie bereits erwähnt, war ich nach dem Auftritt am Greenfield skeptisch, was die Band heute Abend liefern würde. Enttäuscht wurde ich aber keineswegs. Eluveitie beweisen in der kleinen Galvanik einmal mehr, dass sie immer noch die Könige ihres Genres sind. Die neuen Mitglieder haben sich gut in der Band eingelebt und so sind alle Voraussetzungen für einen wilden Konzertabend gegeben. Cool wars!

Setliste Eluveitie

  1. Your Gaulish War
  2. King
  3. Nil
  4. Omnos
  5. Lvgvs
  6. Caturix
  7. Artio
  8. Cernunnos
  9. Ogmios
  10. Epona
  11. Thousandfold
  12. Call Of The Mountain
  13. A Rose For Epona
  14. Kingdom Come Undone
  15. (Drumsolo)
  16. Havoc
  17. Tegertako
  18. Helvetios
  19. Inis Mona*

*Zugabe


Wie fandet ihr das Konzert?

01.01.2018
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