Es wird gemunkelt, die Musiker um Tankard seien „Halb Mensch, halb Bier“
Es wird gemunkelt, dass wir die Noise-Wiederveröffentlichungen erneut loben werden.
Die Zahl 7: Wir kennen die 7 Zwerge, die 7 Weltwunder, die 7 Wochentage und jetzt auch die 7 remasterte Tankard-Platten. Zwei davon werden als Doppel-CD geliefert, denn auch die Kult-EP „Alien“ und das Projekt Tankwart einen Platz in der Historie verdienen.
„Zombie Attack“ legt, wie das Cover es schon verspricht, humorvoll und im 80er-Stil los. Wer schaut heute noch Horrorfilme auf VHS und vor allem auf einem solch klobigen Fernsehgerät? Die Songs stammen noch aus der Demo-Zeit, sind direkt, schnell und haben einen Punk-Einschlag, das mitreisst. Das hat mit der Tatsache zu tun, dass der damalige Gitarrist Axel Katzmann ein grosser Punk-Fan war. Tankard waren für Anekdoten immer gut. Gerre wird später erzählen, wie ihnen die ersten tausend Mark vom Honorar abgezogen wurden, weil die Jungs während der Aufnahmen in ihrem Hotel wüteten.
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Ein Jahr später – 1987 – erscheint „Chemical Invasion“, das zweite, reifere Werk der Fünfer und zugleich ihr Durchbruch. Es ist ein lauter Protest gegen alkoholfreies Bier und andere Hopfen-Undinge. Das Thema steht aber auch im Einklang mit den Erfahrungen aus Ereignissen wie Tschernobyl. Auffallend sind die schneidigeren Riffs, die kompaktere Spielweise und den vermehrten Einsatz von Gitarrensoli. Auf dem Cover – das erste aus der Zusammenarbeit mit Sebastian Krüger – erscheint der verrückte Professor, die erste Kultfigur in der Tankard-Galerie. Zu ihr werden sich im Laufe der Jahre weitere gesellen.
Tankard – Chemical Invasion reinhören und portofrei bestellen
Es geht Schlag auf Schlag: „The Morning After“ kommt bereits 1988 auf den Markt. Lohnt sich die Eile überhaupt? Das Album beginnt mit dem Anrufbeantworter von Noise International, bevor es wild mit Liedern die manchmal leicht schwächeln weitergeht. Der Vorgänger „Chemical Invasion“ setzte die Latte ja ziemlich hoch an. Die neue Auflage enthält auf einer Bonus-CD die EP mit dem Titel „Alien“, die – laut einem alten Interview mit Gerre – als Promotion für die anstehende Tour präsentiert wurde. Die fünf Lieder sind ziemlich aggressiv und rocken ordentlich. Darunter findet Ihr ein Rose Tattoo-Cover und das neu eingespielte „(Empty) Tankard“. Die Thrasher-Hymne „Live To Die“ gehört heute noch zu den Klassikern der Frankfurter.
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1990 schreibt Death Metal die Musikgeschichte neu, Thrash wird mehr und mehr zur Randerscheinung. „The Meaning Of Life“ begrüsst Euch mit einem Cover, auf dem bekannte Charaktere wie der verrückte Professor oder das Alien wieder zu sehen sind. Fehlt es Tankard an Ideen? Keineswegs, denn Gassenhauern wie „Beermuda“ oder „Space Beer“ lassen noch heute das Thrasherherz höherschlagen. Die meisten Songs sind recht schnell und wirken ungewohnt rabiat im Vergleich zu denen der Vorgängerplatten. „The Meaning Of Life“ bietet Thrash in Reinkultur an und ist das bisher bestverkaufte Werk der Band. Als Bonus erhält Ihr einen Konzertmitschnitt bestehend aus fünf Tonspuren exzellenter Qualität. Die Jungs scheinen an dem Abend sehr gut drauf zu sein und fegen alles weg.
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1992 geht eine Schockwelle durch die Reihen der Fans, denn Tankards-Devise heisst nun „Stone Cold Sober“. Wie konnte es nur dazu kommen?! Ob das erste, wuchtige Lied mit dem Titel „Jurisdiction“ uns die Antwort liefert? Darin heisst es nämlich: Fuck the law! Fuck the law! Tankard schlagen auf dieser nüchternen Platte abwechslungsreiche Töne ein. Neben punkigen Tendenzen die an den Anfängen erinnern, werdet ihr auch Noten entdecken, die leicht progressiver wirken und eine Neuinterpretation von „Centerfold“ der The J. Geils Band hören. Drei Live-Lieder ergänzen die CD.
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„Two Faced“ steigt 1994 sehr sozialkritisch ins Geschehen mit der Verkündung eines Todesurteils ein und legt damit die Schienen für ein furioses „Death Penalty“. Metal generell muss in diesen Jahren den Platz für neue Richtungen wie Grunge räumen. Tankard, aber, halten mit „Two Faced“ den neuen Trends entgegen und zwar mit dem vollen Bierkrug in einer Hand und die wehende Metal-Fahne in der anderen. Gerre wird sich später erinnern, wie die Verkaufszahlen stark zurückgingen und dass diese Platte mit der letzten Tour im grossen Stil verbunden war. Fünf Live-Kracher liefern den passenden Sound für Euren Party-Abend und runden die CD ab.
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Auf „The Tankard“ zeigt die Band 1995 ihre verspieltere Seite. Die Songs verbreiten gute Stimmung und sind sehr unterhaltsam. Da fragt sich einer, womit diese CD ein dermassen hässliches Artwork verdiente. Ob es daran liegt, dass sowohl Presse als auch Fans „The Tankard“ schlecht bewerten? Ihr werdet etwas schmunzeln beim Hören des als Bonus-Disk beiliegenden Tankwart-Debüt „Aufgetankt“. Bekannte Hits wie „Pogo In Togo“ oder „Skandal Im Sperrbezirk“ sowie „Liebesspieler“ von den Hosen und „Elke“ von die Ärzte animieren dazu, den Refrain mitzugrölen. „The Tankard“ ist die letzte Platte für Noise und zugleich die erste ohne Alt-Mitglied Axel Katzmann.
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Das Fanzit
Noise liefert euch auch dieses Mal Produkte, die mit exklusiven Bildern, Interviews oder zusätzlichem Tonmaterial den Käufer belohnen. Die Digipak mit der gepflegten Aufmachung machen zudem eine gute Figur im Regal.