Hautajaisyö - Matkalla Kohti Hautaa (CD Cover Artwork)
Fr, 2. Februar 2018

Hautajaisyö – Matkalla Kohti Hautaa

Melodic Death Metal, Thrash Metal
26.03.2018
Hautajaisyö - Matkalla Kohti Hautaa (CD Cover Artwork)

Totengräber-Mucke aus Finnland

Glaubt man den beigelegten Promo-Infos, dann sind Hautajaisyö die finnischen Überbringer von Tod und Melancholie. Der Bandname bedeutet übrigens so viel wie «Die Bestattung».

Als prägende Einflüsse bezeichnen die Jungs sämtliche bekannte Truppen aus den Genres Black, Death und Thrash Metal. Anfang Feburar wurde via Inverse Records der zweite Silberling «Matkalla Kohti Hautaa» veröffentlicht. Die zehn sich darauf befindenden Lieder werde ich in der nachfolgenden Plattenkritik etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Das Album – «Matkalla Kohti Hautaa»

Auf ein gemächliches, im Stile von Katatonia gehaltenes Intro folgt schliesslich die Nummer «Tunteeton». Diese ist gespickt mit harten Gitarren-Riffs. Als Zuhörer wird man gefühlsmässig mit jedem Ton ein Stückchen tiefer ins Grab getragen. Brutal ist dann das Gegrunze von Sänger Janne Partanen. Hat phasenweise ein bisschen etwas von Noumena. Dieser Song kommt bereits auf eine Spielzeit von über fünf Minuten. Zwar sind sicherlich einige Headbanger-Momente vorhanden, aber mit der Zeit wirkt die ganze Geschichte leider ein bisschen redundant. Gerade im Todesmetall ist die Devise «kurz und knackig» ja oftmals Trumpf.

Das anschliessende «Väsynyt Kuolemaan» ist vom Rhythmus her ganz klar im Thrash-Sektor angesiedelt. Drummer Teemu Roth trommelt mit hoher Geschwindigkeit auf seinem Spielgerät herum. Für die Death Metal-Elemente sorgt dann wieder Growl-Monster Janne. Danach folgt schon der Titel-Track. Erneut geht’s mit ziemlich viel Tempo zur Sache. Der Herr am Mikrofon tobt sich ein weiteres Mal in den Untiefen seiner Kehle aus. Etwas mehr Abwechslung würde der Scheibe an dieser Stelle sicherlich nicht schaden. Andernfalls droht nämlich die Gefahr der Eintönigkeit.

«Jos Voisin Silmäni Ummistaa» kommt ziemlich flott aus der Start-Box. Zumindest die Instrumentalfraktion scheint sich meine Empfehlung hier zu Herzen genommen zu haben. Die Melodien haben in diesem Stück durchaus ihren Reiz. Janne bleibt dagegen seinem Gegrunze treu. Variabilität darf man von ihm wohl nicht erwarten. Allerdings sei zu seiner Verteidigung erwähnt, dass er die für Growls notwendigen Techniken sehr gut beherrscht. «Minut Pelastakaa» lebt ebenfalls von abwechslungsreichen Songstrukturen und könnte eigentlich fast schon als Ausflug in die Welt des Melodic Death Metal bezeichnet werden.

Der übelste Nackenbrecher des Albums hört auf den Namen «Lähdön Hetki». Die Zusammenführung von Death und Thrash Metal funktioniert ausgezeichnet. Definitiv ein Anspieltipp des Silberlings. Das Tempo wird weiterhin hochgehalten. Bisher diskussionslos der stärkste Track dieses Werks. «Kuolleena Haudattu» geht in eine ähnliche Richtung, wenn auch nicht ganz so stark wie die vorangehende Nummer. Nichtsdestotrotz wird abermals gnadenlos geknüppelt.

Bei «Unohdetut» kommt es zu einem Novum. Plötzlich sind im Refrain klar gesungene Parts zu hören. Dafür haben sich Hautajaisyö Tomas Ahlroos als Gastsänger mit ins Boot geholt. Resultat ist ein weiteres Highlight dieser Platte. Die Anspielung auf Gut und Böse passt. Auf Experimente dieser Art dürften sich die Finnen gerne öfters einlassen. Den Schlusspunkt setzt der Track «Vain Tuhkasi Sinusta Muistuttaa». Mit einer Spielzeit von nicht ganz sechs Minuten handelt es sich zudem um das längste Stück der Scheibe. In Sachen Melodien geht’s nochmals sehr facettenreich zu und her. Ein hörenswertes Finale.

Das Fanzit

Die Finnen von Hautajaisyö stellen mit «Matkalla Kohti Hautaa» unter Beweis, dass sie keine Amateure sind und wissen, was sie da tun. Die Instrumentalfraktion macht einen super Job und Janne Partanens kehliges Gegrunze scheint direkt aus der Unterwelt zu stammen. Was der Scheibe fehlt ist die Abwechslung. Diese ist lediglich teilweise vorhanden. Diesbezüglich wäre durchaus noch Potenzial vorhanden. Das Geknüpple hat durchaus Stil und fühlt sich an wie ein Faustregen mitten in die Kauleiste. Doch auch nach mehrmaligem Durchhören bleiben einem nicht sonderlich viele Tracks in Erinnerung. Diese Eintönigkeit gilt es bei künftigen Werken noch besser auszumerzen. Eine solide Basis ist aber zweifelsohne vorhanden.

Trackliste Hautajaisyö – Matkalla Kohti Hautaa

  1. Intro
  2. Tunteeton
  3. Väsynyt Kuolemaan
  4. Matkalla Kohti Hautaa
  5. Jos Voisin Silmäni Ummistaa
  6. Minut Pelastakaa
  7. Lähdön Hetki
  8. Kuolleena Haudattu
  9. Unohdetut
  10. Vain Tuhkasi Sinusta Muistuttaa

Line Up – Hautajaisyö 

  • Janne Partanen – Vocals
  • Sami Lustig – Guitars
  • Ville Moisanen – Guitars
  • Simo Pesonen – Bass
  • Teemu Roth – Drums
  • Tomas Ahlroos – Clean vocals on «Unohdetut»

Video Hautajaisyö – Lähdön Hetki


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 6.5/10



Wie bewertet ihr dieses Album?

26.03.2018
Weitere Beiträge von

Hautajaisyö