Es wird wieder scharf geschossen – Bullet melden sich zurück
Es gibt Momente, da merkt man, dass man alt wird. Beispielsweise dann, wenn Bullet ein neues Album veröffentlichen. Und dann merkt, dass das Debüt der Schweden bereits vor 12 (in Worten: ZWÖLF!) Jahren erschienen ist… Nun ja, das alles soll allerdings den Spass an der Musik ja nicht mindern! Und so bin ich schon gespannt, was uns Hell Hofer und seine Mannen vier Jahre nach dem letzten Output hier servieren…
Bullet haben ein Problem. Denn wie auch Airbourne, AC/DC oder auch Motörhead – ihre Art von Musik ist relativ limitiert und hat ziemlich enge Grenzen, die man kaum sprengen kann oder will. Womit schon mal klar ist, dass „Dust To Gold“ nichts Neues beinhaltet. Die Rotzrocker machen genau das, was sie können und was man sicher auch von ihnen erwartet. Und das machen sie fraglos auch gut. Stampfer, Headbanger, sägende Gitarren und dazu die unverkennbare Stimme von Hell Hofer, teilweise sogar garniert mit Accept-artigen Refrains („Fuel The Fire“). Das hört man gerne an, man grinst auch zufrieden vor sich hin – und geht dann weiter. Die Songs wollen irgendwie nicht hängenbleiben, und ja: Man hat das alles irgendwie schon gehört. Dafür, dass vier Jahre seit dem deutlich stärkeren „Storm Of Blades“ ins Land gezogen sind, ist ziemlich wenig wirklich Neues zu hören. 39 Minuten Spielzeit für elf Songs sind ebenfalls nicht gerade die ultimative Vollbedienung. Doch natürlich erwartet man bei dieser Mucke auch nicht gerade neunminütige Epen, das Motto „kurz und knackig“ ist hier selbstverständlich schon passend(er).
Wer zuerst mal reinhören will, dem empfehle ich den Titeltrack oder das treibende „Highway Love“ sowie das oben erwähnte „Fuel The Fire“. Schlecht ist „Dust To Gold“ sicher nicht, 7 von 10 Punkten kann man geben. Insgeheim hat sich bei mir jedoch schon eine leise Enttäuschung eingestellt. Doch Bullet sind bekanntlich eine saustarke Live Band, da hoffe ich mal, dass die neuen Songs zumindest da dann mehr einfahren werden.
Ab Release reinhören und portofrei (vor-)bestellen