Wie bitte?! Katatonia, Pestilence und Excruciation im selben Topf?
„Doom-Death-Doom-Dadaaaa“ summend, nehme ich das neue Promo-Paket des Hauses Auric Records aus dem Regal. Darauf lese ich die Namen Excruciation und Heavydeath. Ihr kennt sie nicht? Dann ist euch Doom Death Metal der Güteklasse-A fremd. Das könnt ihr mit dieser Aufnahme, die als reguläre 7“ oder als Picture Disc erhältlich ist, sofort ändern.
Hinter dem schwedischen Trio Heavydeath steht Daniel Moilanen, der auch bei Katatonia und Runemagick Schlagzeug spielt. „Descending“ fängt liturgisch an; präzise, herrisch, ja majestätisch geht es dann weiter. Der Schädel schaukelt zum obsessiven Tempo, die Seele gleitet langsam aber sicher in die Ekstase hinein. Nach sechs Minuten ist der Spuk so unkompliziert vorbei, wie er angefangen hat.
Excruciation aus Zürich kontern mit „Haunted“, eine Spur die – wenn man aufmerksam lauscht – punktuell an Pestilence der „Consuming Impulse“ Ära erinnert und mit klarer Härte überzeugt. Ein furioses Crescendo verführt den Hörer zum wilden Headbangen und führt ihn zugleich zum abrupten Ende des Lieds.
Mit der Excruciation / Heavydeath-Split schlägt Ihr zwei Fliegen mit einer Klappe und geniesst dabei Doom-Death Metal vom Feinsten, das Jung und Alt überzeugt.
Käthe Kollwitz‘ Werke sind in Köln zu bestaunen. Die Preussin (1867-1945) zählt zu den Künstlern, die für den 20. Jahrhundert prägend waren und schuf oft düstere Werke. Das Cover des Splits ist mit Bildern aus ihrer Lithografie-Folge „Tod“ verziert.
Trackliste Excruciation / Babylon Asleep – Split 7“
- Heavydeath – Descending
- Excruciation – Haunted