Shakra - Hall of Fame 2018
Do, 29. März 2018

Shakra, Maxxwell

Hall of Fame (Wetzikon, CH)
15.04.2018
Shakra - Hall of Fame 2018

Beste Schweizer Hard Rock-Qualität im Doppelpack 

Shakra und Maxxwell – dieses dynamische Duo bescherte dem Hall Of Fame eine ausverkaufte Hütte. Beide bewiesen mit ihren gelungenen Auftritten, dass sich die hiesige Szene vor der internationalen Konkurrenz nicht zu verstecken braucht. Details zu diesem rockigen Start in die Osterfeiertage entnehmt ihr dem nachfolgenden Metalinside-Bericht. 

Der Gründonnerstag macht stets Freude. Schliesslich ist er jeweils ein Indiz für ein verlängertes Wochenende. Wenn dann noch zusätzlich ein Konzertabend ansteht, tut dies der Freude sicherlich keinen Abbruch. Aufgrund dessen pilgere ich bestens gelaunt nach Wetzikon. Eventuell könnte dies aber auch ein bisschen am zuvor stattgefundenen Apéro bei uns im Büro liegen. Pegeltechnisch geht’s also in die richtige Richtung; jetzt muss bloss noch das musikalische Rahmenprogramm stimmen.

Dafür sind am heutigen Abend die beiden Schweizer-Truppen Shakra und Maxxwell verantwortlich. Die Emmentaler sind seit der Rückkehr von Sänger Mark Fox wieder massiv erstarkt und fleissig unterwegs. Mit «Snakes & Ladders» erschien im November des vergangenen Jahres bereits die zweite Studioplatte unter der neuen Fuchs-Ära. Bei ihren Kollegen aus der Innerschweiz läuft’s ebenfalls rund. Die Luzerner entwickelten in letzter Zeit zu immer effektiveren Live-Granaten. Zuletzt legten sie an hiesiger Spielstätte einen überzeugenden Auftritt als Support-Act von Kissin’ Dynamite aufs Parkett. Auch Shakra sind im Hall Of Fame definitiv keine Unbekannten. An den starken Auftritt vor zwei Jahren gemeinsam mit den Jungs von The New Roses erinnere ich mich stets gerne zurück. Fun-Fact: Dieser Gig fand übrigens ebenfalls an einem Gründonnerstag statt. Die Voraussetzungen für einen abermals gelungenen Konzertabend sind absolut gegeben. Kollege Kaufi durfte sich das Ganze ja schon vor ein paar Wochen im Z7 zu Gemüte führen. Ich bin gespannt, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten sich in unseren Berichten finden lassen werden.

Mein Grüppchen trifft um Viertel nach acht am Ort des Geschehens ein. Vor der Eingangspforte empfängt Hall Of Fame-Chef Pasquale Salatino höchstpersönlich die Besucher. Er hat allen Grund zur Freude, denn sein Laden ist heute Abend restlos ausverkauft. Volle Hütte! Das sei ihm und seinem engagierten Team absolut gegönnt. Da sich offenbar einige Gäste noch draussen oder im Fumoir aufhalten, ist es im HoF-Hauptraum ziemlich angenehm. Vorerst müssen sich allfällige Klaustrophobiker also keine Sorgen machen. Die Hopfenteeversorgung läuft ebenfalls gewohnt zügig ab. Anschliessend wird noch ein bisschen gequasselt und danach bewegen wir uns in Richtung Bühne. Auf der rechten Seite entdecken wir ein freies Plätzchen mit toller Sicht auf das Geschehen. Wir wären startklar. Band eins dürfte somit gerne loslegen.

Maxxwell

Anfang Oktober soll die neue Maxxwell-Scheibe «Metalized» erscheinen. Um die Werbetrommel nochmals ein wenig rühren, starten die Jungs um Fronter Gilbi Meléndez gleich mit dem neuen Stück «She Is Mine» mit Vollgas in ihr Set. Auf der Bühne sind ausschliesslich Grimassen und lächelnde Gesichter zu sehen. Ein Musterbeispiel für Spielfreude. Dass Maxxwell keine Weichspüler sind, beweisen einmal mehr gekonnt mit dem Stück «Independent». Die grobe Gangart ruft umgehend die Kopfschüttler auf den Plan. Um mich herum fliegen überall Haare durch die Luft. Puh! Schwerstarbeit für die Nackenmuckis. Soundtechnisch erinnert die ganze Geschichte phasenweise an Five Finger Death Punch.

Für Lacher sorgen während des Songs «Man Of Steel» die «Super Gilbi»-Rufe aus den Publikumsreihen. Der Frontmann lässt sich nicht lange bitten und haut umgehend die dazu passenden Superhelden-Posen raus. Er ist zweifelsohne eine Bereicherung für die Truppe. Doch auch die restliche Mannschaft ist nicht zu verachten – allen voran Klampfer-Ass Hef Häfliger. Hammermässig, was er da alles locker flockig aus seiner Saitenkönigin herauskitzelt. Das ist ebenfalls bei «Back Again» der Fall – einer weiteren Nummer des im Herbst erscheinenden Silberlings. Für noch mehr Stimmung sorgt schliesslich die kräftige Hockey-Hymne «Slapshot». Geschrieben wurde das Stück übrigens für den Eishockey Bundesligisten EHC Freiburg.

Mit «Queen Of The Night» beenden Maxxwell dann ihre sackstarke und schweisstreibende 40-Minuten-Schicht in der Wetziker Ruhmeshalle. Ob man sich hier Inspiration vom The Rasmus-Stück «Guilty» geholt hat? Ähnlichkeiten beim Mitmach-Teil sind durchaus vorhanden. Anyway, seit ich den Fünfer 2015 an den Z7 Summer Nights (zusammen mit Within Temptation und Co.) das erste Mal live erlebt habe, ist bei ihnen entwicklungstechnisch einiges gegangen. Ihr Mix aus Hard Rock und Heavy Metal klingt nochmals eine Stufe härter und macht definitiv Lust auf weitere Konzerterlebnisse. Ausreichend Gelegenheit dazu wird es sicherlich im Rahmen der «Metalized»-Headliner-Tour im Oktober geben.

Shakra

So «Giele», jetzt müsst ihr liefern! Eure Kollegen von Maxxwell haben die Messlatte schon einmal hochangesetzt. Inzwischen ist das Hall Of Fame effektiv rappelvoll. War ehrlich gesagt schon länger nicht mehr der Fall. Publikumsmagnet-Shakra sei Dank! Wir können uns trotzdem einigermassen geschickt durch die schwarzgekleidete Masse hindurchschlängeln – sogar ohne einen Tropfen Bier zu verschütten – und landen am Ende wieder auf der rechten Raumseite. Ein Pfosten (nein, kein menschlicher…) versperrt mir leider die Sicht auf Gitarrist Thom Blunier. Die übrigen Bandmitglieder habe ich dagegen bestens im Blick.

Los geht’s mit «Cassandra’s Curse» vom neusten Werk «Snakes & Ladders». Coole Riffs und ein eingängiger Refrain – die Emmentaler haben’s einfach drauf. Mark Fox’ markante Stimme vermag sofort zu überzeugen. Der Fuchs ist definitiv zurück im Stall. Um dies wohl zusätzlich zu untermauern ertönt als nächstes seine persönliche Comeback-Hymne «Hello» von der «High Noon»-Scheibe. Die Berner Hard Rocker scheinen ihrem neuen Material voll und ganz zu vertrauen. Knapp die Hälfte der Setliste besteht aus Songs der letzten beiden Alben. Mark scheint von der Kulisse nach wie vor ziemlich beeindruckt zu sein und hält die ausgezeichnete Stimmung sogar in einem kurzen Smartphone-Filmchen fest.

Der Titel «Mister Coolman» geht heute Abend ohne Zweifel an Klampfer Thomas Muster. Er scheint sich durch überhaupt nix aus der Ruhe bringen zu lassen und spielt seinen Part seelenruhig runter, ohne eine Miene zu verziehen. Da ist sein Kumpel am Bass, Dominik Pfister, schon eher ein kleiner Strahlemann. Ähnlich wie zuvor Maxxwell sind auch Shakra äusserst rasant unterwegs. Bloss einmal fragt Mark in die Runde, ob wir Bock auf eine Ballade hätten. Antwort gibt’s primär von den Damen im Publikum. «Das hat in Deutschland ein bisschen euphorischer geklungen», teilt uns der Mann am Mirko schliesslich mit. Das Stück wird natürlich trotzdem gespielt. «Why» als kurze Verschnaufpause. Wir nutzen die Gelegenheit, für einen weiteren Abstecher in die Bar. Trotz schier undurchdringlicher Menschenwand geht der Hopfenteetransport verlustlos über die Bühne.

Im letzten Show-Drittel hauen Shakra mit «High Noon» und «Raise Your Hands» zwei weitere, coole Lieder raus. Nach dem temporeichen «Ashes To Ashes» verabschieden sich die Berner von der Zuhörerschaft und ziehen sich zurück. Noch sind aber nicht alle Schweisstropfen geflossen. Den Zugabe-Aufforderungen brav folgend, meldet sich das Quintett erneut zum Dienst. Es folgen zwei weitere «Zückerli». Nach «Rising High» ist um Mitternacht dann endgültig Schicht im Schacht. Begleitet von tosendem Applaus verschwinden Mark und seine Kollegen im Backstage-Bereich.

Wer nicht gleich nach Hause verschwindet, hat später sogar noch Gelegenheit mit den einzelnen Mitgliedern beider Truppen zu quatschen. Herr Fox setzt sich im Fumoir an die Bar. Als Maxxwell-Fronter «Super-Gilbi» an unserem Tisch vorbeikommt, nutzen wir die Chance und verwickeln ihn in ein Gespräch. Gelassen nimmt er sich Zeit und beeindruckt uns mit offenen, ehrlichen Antworten auf unsere Fragen. Exakt so stelle ich mir eine interessante Diskussion vor. Ein Erinnerungsfoto muss natürlich ebenfalls her. Wegen solcher Geschichten schätze ich Locations wie das HoF.

Das Fanzit

Sowohl Maxxwell als auch Shakra brillierten heute Abend mit starken Auftritten. Die Stimmung in der rappelvollen Hütte war ausgezeichnet. Gemessen an den Zugabe-Rufen hätten beide Truppen problemlos noch längere Sets spielen können. Sonderlob sicherte sich zudem das Barpersonal. Trotz dichter Menschenmenge bestand zu keiner Zeit die Gefahr des Verdurstens.

Cheers

Dutti \m/

Setliste – Maxxwell

  1. She Is Mine
  2. Independent
  3. Man Of Steel
  4. No Pain No Gain
  5. Back Again
  6. Heads Or Tails
  7. Slapshot
  8. The Temple
  9. Queen Of The Night

Setliste – Shakra

  1. Cassandra’s Curse
  2. Hello
  3. Watching You
  4. Snakes & Ladders
  5. Medicine Man
  6. Walk On Water
  7. Something You Don’t Understand
  8. I Will Rise Again
  9. Inferno
  10. Why
  11. Life Is Now
  12. Trapped
  13. The Seeds
  14. High Noon
  15. Raise Your Hands
  16. Hands On The Trigger / Nothing To Lose
  17. Ashses To Ashes
  18. Wild And Hungry*
  19. Rising High*

*Zugabe


Wie fandet ihr das Konzert?

15.04.2018
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