«Don‘t worry, we just want to play… Simply Metal !!!»
So das Land, so der Mortal Factor? Es könnte etwas daran sein, obwohl der trockene Stil der drei Lozärner eher an New York der alten Zeiten oder an Pantera erinnert. Vier Jahre nach dem Debüt „No Lesson Need Learning“, zeigen sie uns 2018 die EP mit dem Titel „5 cc Of Pure…“.
Schnaps? Benzin? Wir werden euch nur das wesentliche verraten.
„Shy Hell“: Von wegen schüchtern, das erste Lied verwickelt uns ohne nachzufragen in ein Mosh Fight, bevor wir – mit ersten blauen Flecken und zahnlosem Lächeln – zu „Leave You To Rot“ fröhlich und flott eilen. Die Riffs gehen locker von der Hand, das Tempo lässt die Bude kochen und animiert dazu, den Refrain mitzusingen: Sollte es hier eher „Leave You To Rock“ heissen? Bei dem Crossover-Schwung von „All I Had“ müssen wir im Pit herumtollen und rammen dabei mit Schultern und Ellenbogen jeden, der sich uns in den Weg stellt. Als ob das nicht genug wäre, lässt auch „Ain‘t That Something“ nicht locker und trägt uns wie beim Crowdsurfing auf Linien, die aus einer Jam-Session von S.O.D. mit Motörhead der Orgasmatron-Ära stammen könnten. Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Die Noten fliegen durch die Luft und die Stimmung ist ausgelassen: „Blind Warrior“ ist der passende Rausschmeisser für „5cc Of Pure…“; damit sieht die Welt noch rockiger aus, als sie es bereits ist.
Das erfahrene Trio Spiga-Dave-René setzt lieber auf Plausch als auf technische Spielerei. Das ist gut so, denn die Songs, obwohl ihre Strukturen auf mich ab und zu repetitiv wirken, machen Spass und werden im Publikum bestimmt das altbekannte friendly, violent fun entfachen. Darum gibt es statt 7,5 Punkte eine Aufrundung.
Trackliste – Mortal Factor – 5 cc Of Pure…
- Shy Hell
- Leave You To Rot
- All I Had
- Ain‘t That Something
- Blind Warrior