Ugly Kid Joe - Dynamo Zürich 2018 (Plakat)
Mi, 2. Mai 2018

Ugly Kid Joe, Mad Sox

Dynamo (Zürich, CH)
18.05.2018
Ugly Kid Joe - Dynamo Zürich 2018 (Plakat)

Ugly Kid Joe klaut Fan das Bier – und begeistert noch immer 

Ugly Kid Joe, eine Band unter vielen, die ich in meinen Teenagerjahren liebte, spielte am Mittwoch, 2. Mai 2018 im Zürcher Dynamo.

Ein kleiner Ort für eine Band, die in den frühen Neunzigerjahren riesige Erfolge feierte. Erstaunlich und erschreckend zugleich: Das Konzert ist nicht ausverkauft, auch an der Abendkasse gibt es noch Tickets. ABER: Wer nicht da war, hat Whitfield Crane und seine Jungs definitiv verpasst! Als Opener fungierte Mad Sox aus Solothurn. 

Mad Sox

Pünktlich um 20 Uhr tritt die Solothurner Vorband Mad Sox auf. Solide ziehen die Jungs ihr Set durch, witzeln, dass sie jetzt dann eine Pause haben möchten, weil sie schliesslich fit für das Konzert von Ugly Kid Joe sein wollen. Nix da, da Publikum hat schliesslich für den Eintritt bezahlt, also wird auch gespielt, liebe verrückte Socken!

Ugly Kid Joe

Das Publikum ist gemischt, man kann erkennen, wer, wie ich, mit 13, 14 Jahren Ugly Kid Joe gehört hat – der Altersdurchschnitt ist wohl so um die 40 Jahre herum. Als die Band die Bühne betritt, ist die Freude natürlich gross. Gut sieht der 49-jährige Whitfield Crane aus, selbstsicher und cool kommuniziert er mit seiner Band und dem Publikum. Mit letzterem sehr intensiv: Den Zuschauer, der an seinem Handy herumtippt, fragt er, wem er denn schreibe, denn er sei ja mit zwei Frauen da: „Do you have a secret Boyfriend?!“

Drummer passt optisch eher zu einem Chippendales-Auftritt

Apropos Boyfriend: Drummer Zac Morris würde optisch besser an einen Chippendales-Auftritt passen: Nur mit einer knappen Shorts bekleidet, bestreitet er das Konzert und wird von Whit als „The sexiest bandmember“ angepriesen – na gut, optisch mag das ja sein, aber wer geht schon an ein Konzert, um einen Chippendales-Look-a-like drummen zu sehen? Ich definitiv nicht, und somit ist mir klar Whit am sympathischsten. Dem alten Mann neben mir bringt er in der Mitte des Konzertes eine Flasche Wasser, damit dieser mit neuer Energie voll abgehen kann, was ich sehr aufmerksam finde.

Gitarrist Klaus und seine Ringelstrümpfe

Ein weiteres Unikum aus den Gründerzeiten ist Gitarrist Klaus Eichstadt: In seinen geringelten Kniestrümpfen erinnert er unweigerlich an Angus Young. Ich nehme ihn wegen seiner Optik zuerst nicht so ernst, sein Gitarrenspiel und sein Humor belehren mich jedoch eines besseren. Perfekt legt er den Moonwalk auf den Bühnenboden, und auf Deutsch redet er mit dem Publikum, welches sich in begeisterten „Klaus!“-Rufen übt. Ein Geburtstagsständchen müssen die Besucher auch noch singen: Tontechniker Greg hat Geburtstag, und Whit schätzt ihn so, dass gesungen werden muss.

Musikalisch spielt die Band all ihre Hits, von Neighbor zu So Damn Cool bis hin zu Cats in the Cradle und Goddamn Devil. Busy Bee und Everything about you gibt es last but not least auch noch zu hören. Zur Zugabe gibt es unter anderem Motörheads‘ Ace of Spades.

Whit als Bier-Tester

Was man nicht verschweigen darf: Irgendwie ist das Ugly-Kid-Joe-Konzert wohl auch eine Art Biermesse. Denn wer singt, bekommt Durst, und so steht Whit mit einer Dose Feldschlösschen auf der Bühne. Diese scheint ihm aber nicht zu schmecken, denn er verlangt das Offenbier eines Besuchers. Zufrieden gibt der Sänger auch dem Rest seiner Band einen Probeschluck und erntet zustimmendes Kopfnicken. Der unfreiwillige Bierspender bekommt sein Bier nicht mehr, dafür die ungeliebte Dose Feldschlösschen. Doch im Endeffekt stimmt es für alle – wer wie die Bandmember von Ugly Kid Joe so gut drauf ist, der kann nur gute Stimmung verbreiten. Fazit: UKJ-Jungs, ihr wart cool, als ich 13 war, und ihr seid es immer noch!

Autor: Malini


Wie fandet ihr das Konzert?

18.05.2018
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