Es ist Freitagnachmittag und ich bin unterwegs in das schöne, hügelige Toggenburg, zwischen Churfirsten und Säntis, Wildhaus und Wil. Aber ich komme nicht zum Wandern, denn das Factory in Concert Music Festival in Ebnat – Kappel öffnet heute Abend seine Tore.
Dort angekommen, werde ich von einem Ordner sogleich zu einem Parkplatz eingewiesen. Der Weg zum Festival ist gut ausgeschildert und so finde ich ohne Mühe den Weg dorthin. Als Kulisse für das Festival dienen die Fabrikgebäude der Firma Alder + Eisenhut. Die Bühne ist am Vordach einer Halle aufgebaut. Das ergibt natürlich viele logistische Vorteile und bietet auch bei einem Regentag ideale Voraussetzungen. Aber es ist Sonne angesagt und somit ideale Bedingungen für dieses neue Open Air.
Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt, denn verschiedene Essenstände sind vorhanden und auf einigen Wagen die als Bar funktionieren sind die Getränke zu haben. Auf dem Platz sind Bierbänke aufgestellt und unter den Sonnenschirmen haben schon die ersten Leute Platz genommen. Von mir aus kann es also jetzt losgehen. Auch weitere Besucher trudeln langsam ein. Nach meinen Beobachtungen zu urteilen kennt man sich. Küsschen hier und Küsschen dort. Und Freizeitkleidung ist angesagt – kaum ein Fan Shirt ist zu sehen. Ich nehme an, die meisten Gäste kommen aus dem Ort selber oder aus der näheren Umgebung.
DOG 7 aus Herisau ist die erste Band des Tages und fängt pünktlich an zu spielen. Aber wie gesagt, es ist noch früh am Abend und die Besucher halten noch einen grossen Sicherheitsabstand zur Bühne ein oder sitzen auf den Bänken. So kommt leider noch keine grosse Stimmung auf.
Mit BOLLOCKS als nächster Band, stehen für mich bekannte Gesichter auf der Bühne. Und mit Luz Liebich ein «Mitorganisator» dieses Festivals. Vor 40 Jahren wurde die Band gegründet und so feiern sie dieses Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum.
Langsam wird es dunkel und weitere Besucher treffen ein. Mit BAD ASS ROMANCE wagen sich die Fans so langsam vor die Bühne und werden mit kompromisslosem Ass Kickin Rock ’n‘ Roll verwöhnt. Für mich die Überraschung des Tages, denn mit viel Spielfreude rockt die Band die Bühne und begeistert die Zuhörer.
BONFIRE als «Headliner» des Tages habe ich schon besser erlebt und so bin ich heute etwas enttäuscht. Gut, ich bin kein Massstab beim Beurteilen einer Musikleistung. Aber mir kommt es vor, als wenn ihr Programm abgespult wird und keine richtige Begeisterung von Seiten der Band auf das Publikum übergeht. So verlasse ich auch vor Konzertende das Gelände und fahre nach Hause.
Fotos vom Factory in Concert Music Festival 2018 – Freitag (Friedemann)
Man verzeihe mir, aber die erste Band am Samstag und den Jugendchor lasse ich aus. Doch pünktlich zu MISS RABBIT bin ich am Samstag wieder auf dem Gelände. Die Mädels, um nicht zu sagen Häschen, kenne ich von früheren Konzerten. Unterstützt werden sie von zwei männlichen Kollegen. Wie auch am Freitag hat es vorerst noch wenige Besucher auf dem Festival Gelände. Aber eine junge Dame tanzt mit Hingabe zu den harten Klängen und wird als Anerkennung dafür mit einer CD belohnt.
Nach der gewohnten Umbauphase ist nun STARCH an der Reihe. Mit Pauken und Trompeten erstürmen die sieben jungen Männer die Bühne. Klingt spannend ihre Musik, ist aber nicht so nach meinem Geschmack.
Und dann kommt POSH! Und da bleibt mir fast der Mund offen stehen! Ganz stark, wie diese Lady auf der Bühne rockt! Und dann diese Hammerstimme! Der Autofokus meiner Kamera hat es schwer, bei diesen rasanten Tanzeinlagen mitzuhalten!
DA DA ANTE PORTAS aus Luzern erobert nun die Bühne und inzwischen ist die Besucherschar doch recht angewachsen. An diesem lauen Sommerabend wagen sich die Leute sogar etwas weiter vor die Abschrankung in Richtung Band.
Mit SMOKIE, dem Headliner vom Samstag geht das Festival nun auch schon zu Ende. Aber erstmal gibt es eine Verzögerung wegen technischen Problemen. Dann aber werden noch mal die alten Songs gespielt und unter dem Publikum hat es nicht wenige, die die Texte mitsingen können.
Wie auch am Freitag wird noch zu einer «Afterparty» eingeladen. Danach aber schliesst das Factory in Concert Festival seine Tore. Dieses kleine, aber feine und überaus gut organisierte Oper Air gefällt mir ausgezeichnet. Ich wünsche den «Machern» von Concert in Factory, dass auch im nächsten Jahr die Bühne gerockt werden kann. Und vielleicht lockt es dann weitere Musikfans aus der übrigen Schweiz in das schöne Toggenburg.