Metalinside.ch - Böhse Onkelz - Rock The Ring 2018 - Foto Friedemann 02
Mi–Sa, 20.–23. Juni 2018

Rock The Ring 2018 – Carlos Santana, Böhse Onkelz, Uriah Heep, CoreLeoni u.v.m.

Autobahnkreisel Betzholz (Hinwil, CH)
/ 21.07.2018

Rock The Ring feiert Mini-Jubiläum

2018 wurde der Hinwiler Autobahnkreisel bereits zum fünften Mal gerockt. Wobei Rock – wie bei der letztjährigen Ausgabe – nicht an jedem Tag unbedingt im Vordergrund stand. Nichtsdestotrotz konnten die Veranstalter vom Rock The Ring abermals illustre Acts ins Zürcher Oberland locken. Prägendste Änderung im Vergleich zu den Vorjahren war sicherlich die Einführung des Cashless Payment Systems, welches nicht bei allen Besuchern Begeisterungsstürme auslöste. Alles Weitere entnehmt ihr wie gewohnt dem nachfolgenden Metalinside-Bericht. 

Mittwoch, 20. Juni 2018 – Böhse fürs Leben

Der Autobahnkreisel hat mich wieder. Auch in diesem Jahr führe ich mir die musikalischen Darbietungen des Rock The Ring-Festivals gerne zu Gemüte. Verstärkung gibt’s von Metalinside-Knipser Friedemann, der meine geschriebenen Zeilen mit gewohnt hübschen Schnappschüssen ergänzen wird. Die diesjährige Ausgabe legt einen echten Frühstart hin, denn es geht bereits am Mittwoch los. Der heutige Tag gehört zwar nicht zur eigentlichen Veranstaltung, wird aber trotzdem auch unter dem Namen Rock The Ring geführt. Egal, das braucht uns ja nicht wirklich zu kümmern. Der Fokus soll nämlich auf der Musik liegen. Im Vorfeld wurde – wie bereits 2017 – heftig am Programm herumkritisiert. «Wo bleibt der Rock-Anteil?», war beispielsweise eine oft gestellte Frage. Die harsche Kritik verstummte jedoch umgehend, als die Verantwortlichen die Akteure des heutigen Mittwochs aus dem Hut zauberten. Insbesondere ein Name überstrahlte alles: Böhse Onkelz in Hinwil! Ui, der hat gesessen! Falls das allgemeine Gemotze jedes Mal in einem solchen Resultat mündet, haue ich das noch unbekannte 2019er-Line Up natürlich gerne wieder in die Pfanne. Aber das ist Zukunftsmusik. Bisher ist ja noch kein Act für das nächste Jahr bekannt. Stattfinden wird Rock The Ring allerdings wieder – so viel sei schon einmal vorweggenommen.

Glücklicherweise habe ich heute Nachmittag frei. Andernfalls wären mir die ersten Auftritte wohl durch die Lappen gegangen. Wettertechnisch darf man sich nicht beklagen. Die Sonne brennt regelrecht vom Himmel. Aufgrund dessen muss am Bahnhof Bubikon zuerst ein kühler Hopfentee her. Danach geht’s für ein kleines Entgelt (CHF 5.-) mit dem Shuttlebus hinauf zum Festivalgelände. Am Eingang treffe ich bereits auf zahlreiche, vertraute Antlitze. Hinein ins Vergnügen! Tapfere Helferlein verteilen blaue Sonnenhüte – die sind bei den aktuellen Witterungen zweifelsohne ein unentbehrliches Accessoire. Mit den auffallenden, orangen Migros-Kopfbedeckungen aus den Rock The Ring-Anfangsjahren können sie allerdings nicht mithalten. In unmittelbarer Nähe des Eingangs ist bereits eine erste Lärm-Dosis zu vernehmen. Diese stammt von der kleinen Bühne Nummer zwei – ebenfalls eine Neuerung der diesjährigen Rock The Ring-Ausgabe. Na dann, nix wie hin!

Galactic Empire

Ohje, diese armen Schweine! Die werden sich unter ihren Star Wars-Anzügen ordentlich einen abschwitzen. Jep, die Amis von Galactic Empire haben sich voll und ganz dem Krieg der Sterne-Universum verschrieben – sowohl optisch, als auch in Sachen Musik. So spielt beispielsweise ein Stormtrooper Bass, während die Rolle des Frontmannes – wie könnte es auch anders sein – von Oberbösewicht Darth Vader höchstpersönlich übernommen wird. Ein Mix aus Metal und Star Wars? Da dürfte jeder Nerd nahe am Orgasmus sein. Ich entdecke jedoch auch verwirrte Gesichter und einige Nasen, die mit Lachanfällen zu kämpfen haben.

Leider haben es bisher kaum Leute vor die Bühne geschafft. 16.30 Uhr ist für einen Mittwoch dann doch ein etwa arg früher Konzertbeginn. Deshalb müssen Galactic Empire ihr Set von einer ziemlich überschaubaren Kulisse durchzocken. Stücke wie «The Imperial March», «Duel Of The Fates» oder «Cantina Band» sind den Fans natürlich ein Begriff. Da ich die Truppe allerdings schon im Oktober des vergangenen Jahres während eines ganzen Abends live erlebt habe, fehlt mir bei diesem Wiedersehen irgendwie der Reiz an der ganzen Sache. Unterhaltung durch Galactic Empire funktioniert leider nur kurzweilig. Deshalb drehe ich der weit entfernten Galaxis den Rücken zu und kehre ins Rock The Ring-Universum zurück.

Beim Reinhören können mich und meine Kumpels weder Stoneman noch Nothing More überzeugen. Deswegen schlendern wir lieber durch die Gegend. Ein obligater Boxenstopp muss natürlich bei den Leutchen von Souls Of Rock erfolgen. Wieder einmal lasse ich mich zum Glücksraddrehen hinreissen. Selbst diese fünf Franken müssen mittels Cashless Payment-Karte beglichen werden. Bei solchen Kleinstbeträgen hätte man den Gebrauch von Bargeld meines Erachtens durchaus gestatten können. Zum Hauptgewinn reicht’s zwar nicht, aber dafür sahne ich immerhin eine aufblasbare Gitarre ab. Dieses Schätzelein wird mich für den Rest des Abends brav begleiten. Danach latschen wir zurück zur Hauptbühne. Unterwegs begeben wir einem Herrn in «Terminator»-Verkleidung. Die Ähnlichkeit mit Arnold Schwarzenegger ist verblüffend. Der «Jack Sparrow» aus den vergangenen Jahren scheint heute offenbar frei zu haben.

In Extremo

Auf der rechten Seite der Hauptbühne nehmen wir unseren Stammplatz ein. Von hier aus hat man eine gute Sicht auf das Geschehen und sowohl Verpflegungsstände als auch die sanitären Anlagen befinden sich in unmittelbarer Nähe. Auf den nächsten Act habe ich mich bereits im Vorfeld riesig gefreut. Die glorreichen, sieben Spielmänner von In Extremo sorgen stets für gute Laune. Punkt 19 Uhr schreiten sie zur Tat. Eine Stunde Spielzeit ist für eine Kapelle dieses Kalibers immer ein bisschen bescheiden. Die Auswahl der passenden Songs gestaltet sich aufgrund dessen alles andere als einfach. Da aber «Erdbeermund» bereits als zweite Nummer ins Rennen geschickt wird, haben die Berliner Mittelalter-Rocker das Ring-Publikum rasch im Sack. Aus vollen Kehlen wird mitgesungen und mitgegrölt. Das verhält sich bei «Nur ihr allein» nicht anders. Sänger Micha könnte sein raues Stimmorgan eigentlich problemlos schonen und der Zuhörerschaft die ganze Arbeit überlassen. Doch das ist nicht sein Stil.

Bei «Vollmond» sorgt wie so oft das folgende Kontrastprogramm für Belustigung: Dr. Pymonte – ein Brocken von einem Mann – hantiert an seiner zarten Harfe herum. Das geschieht jedoch ein äusserst geschickter Manier. «Rasend Herz» und «Sternhagelvoll» sind meine persönlichen Höhepunkte. Den letztgenannten Track erlebe ich aber leider beinahe komplett am Bartresen. Das Personal wirkt aufgrund des Ansturms etwas überfordert und der Bierausschank nimmt ein paar Minuten mehr in Anspruch. Aufgrund der sympathischen Mädels hält sich der Groll über die durchzogene Serviceleistung allerdings in Grenzen.

In Extremo legen einen starken Auftritt aufs Parkett. In den Publikumsreihen herrscht eine ausgezeichnete Stimmung. Da können sich die Onkelz später bei Micha und Co. definitiv bedanken. Leider bleiben die Pyroeffekte heute aus, welch bei einer In Ex-Show eigentlich Pflicht wären. Angesichts der heissen Temperaturen kann darüber allerdings hinweggesehen werden. Ansonsten wären die ersten Reihen wohl förmlich dahingeschmolzen. Apropos Reihen, ich kann nirgends eine «Golden Circle»-Absperrung entdecken. Schön zu sehen, dass die Veranstalter offenbar endlich von diesem Trip weggekommen sind.

Setliste – In Extremo

  1. Intro – Requiem
  2. Erdbeermund
  3. Nur ihr allein
  4. Vollmond
  5. Störtebeker
  6. Unsichtbar
  7. Quid pro quo
  8. Rasend Herz
  9. Liam
  10. Feuertaufe
  11. Frei zu sein
  12. Sternhagelvoll
  13. Himmel und Hölle
  14. Pikse Palve

Böhse Onkelz

Ich möchte vorweg jetzt nicht wieder irgendwelche alten Kamellen aufwärmen. Die Onkelz hatten ihre Vergangenheit und waren definitiv nicht immer die freundlichen Herren aus der Nachbarschaft. Aber das ist passé. In Sachen treue Anhängerschaft kann der Truppe niemand so rasch das Wasser reichen. Auch heute Abend haben sich wieder zahlreiche Neffen und Nichten vor der Bühne versammelt. Faszination pur – auch für mich als «Nicht-Die-Hard-Onkelz-Fan». Die vier Frankfurter starten mit «Hier sind die Onkelz» in ihr Set. Bereits nach den ersten Tönen ist die Meute nicht mehr zu halten. Hui, das geht da vorne aber ziemlich zur Sache. Da lobe ich mir unseren Standort mit gemächlicher Umgebung. Die Zuhörerschaft ist unglaublich textsicher. Oberonkel Kevin Russell müsste sein raues, markantes Stimmorgan eigentlich gar nicht zum Einsatz bringen. Jede Zeile wird voller Inbrunst mitgesungen. «Gehasst, verdammt, vergöttert» kommt sogleich hinterher. Diese drei Worte fassen den ganzen Onkelz-Mythos eigentlich äussert gelungen zusammen. Ich erinnere mich gerne daran zurück, wie wir in unserer Stammkneipe zu diesen Stücken mitgegrölt haben. Glücklicherweise sind ein paar Passagen hängengeblieben. Somit bleibt mir beim Mitmachen eine Blamage erspart.

Hauptredner ist – wie eigentlich immer – Bassist Stephan Weidner. Seine pointierten Aussagen treffen beim Publikum voll ins Schwarze. Er ist zudem der Haupttexter der Band. Um ein Grinsen ist der werte Herr Weidner selten verlegen. Wer sonst noch auf der Bühne steht? Da hätten wir beispielsweise noch Gitarrist Matthias Röhr, den aber alle nur als Gonzo kennen. Ohne Kopfbedeckung scheint’s bei ihm nicht zu gehen. Komplettiert wird das Team durch Drummer Peter Schorowsky. Vier Musiker, welche die Massen problemlos bewegen und berühren können. Im Vergleich zum Auftritt im Hallenstadion vor zwei Jahren ist der heutige Gig um Längen besser. Die Böhsen Onkelz scheinen einfach eine Freiluft-Truppe zu sein. Ich bin sehr dankbar dafür, dass Ganze in Hinwil erleben zu dürfen. Bei ihren legendären Comeback-Konzerten am Hockenheimring waren an beiden Abend je 100’000 Zuschauer anwesend. Da hätte ich die Herrschaften wohl nur auf den Videoscreens zu Gesicht bekommen. Am Rock The Ring ist man eindeutig näher dran und hat eine tolle Sicht auf das Geschehen.

Inzwischen ist die Nacht über dem Festivalgelände hereinberochen. Das habe ich vor lauter Festivitäten und Mitsingen kaum mitbekommen. Vielleicht hat aber auch der rege Hopfentee-Konsum meine Sinne in bisschen getrübt. Der von der Hitze ausgelöste Durst muss ja schliesslich irgendwie bekämpft werden. Auf der Bühne wird nun das Thema Drogen angesprochen. Kevin und Stephan äussern sich ziemlich offen darüber. Schliesslich war die Sucht des Sängers Hauptgrund für die Auflösung der Band damals 2004. Seither ist viel Zeit vergangen. Heute Abend wirkt Kevin geradezu geläutert. Er ermahnt uns, die Finger von diesem «Gift» zu lassen. Passend dazu wird der Track «Nach allen Regeln der Sucht» gespielt. Mit «Auf gute Freunde» und «Mexico» neigt sich die Show langsam aber sicher ihrem Ende entgegen. Pure Hühnerhaut löst bei mir allerdings der Schlusspunkt aus. «Erinnerungen» – ein Stück, welches immer wieder Emotionen hervorruft. Danke Onkelz!

Setliste – Böhse Onkelz

  1. Hier sind die Onkelz
  2. Gehasst, verdammt, vergöttert
  3. Lack und Leder
  4. Leere Worte
  5. Buch der Erinnerung
  6. Ich bin in dir
  7. Es ist sinnlos mit sich selbst zu spassen
  8. Koma
  9. Finde die Wahrheit
  10. Bomberpilot
  11. Stand der Dinge
  12. Auf die Freundschaft
  13. Nenn mich wie du willst
  14. Fahr zur Hölle
  15. Der Platz neben mir
  16. Das Tier in mir
  17. Keine ist wie du
  18. Kirche
  19. So sind wir
  20. Nichts ist für die Ewigkeit
  21. 10 Jahre
  22. Wir ham’ noch lang nicht genug
  23. Nach allen Regeln der Sucht
  24. Auf gute Freunde
  25. Mexico
  26. Erinnerungen

Das Fanzit – Mittwoch

Gemäss Veranstalter pilgerten heute 10’000 Nasen nach Hinwil. Trotzdem wirkte die ganze Geschichte überhaupt nicht überfüllt. Ein starker Auftakt bei sommerlicher Hitze. Publikumsmagneten waren zweifelsohne die Onkelz. Kevin Russell und Co. lieferten einen hammermässigen Auftritt ab. Die von Herrn Weidner verfassten Texte gehen einfach unter die Haut. Davon könnte sich heute noch so manche Truppe eine Scheibe abschneiden. Mit In Extremo war ich ebenfalls sehr zufrieden. Die restlichen Akteure konnten dagegen nicht wirklich überzeugen. Für die Zweitbühne konnten wir uns lediglich bei Galactic Empire kurz begeistern lassen. Ansonsten war für uns Gewohnheitstiere die Hauptbühne der «place to be».

Fotos vom Mittwoch (Friedemann)

Donnerstag, 21. Juni 2018 – Der Hip-Hop/Pop-Tag

Da kommt sie wieder: Die Motz-Passage. Bereits in meinem letztjährigen Bericht bekam der «Hip-Hop/Pop-Tag» sein Fett weg. Für die diesjährige Ausgabe soll’s nicht anders sein. Jan Delay, Bligg, Marc Sway, Baba Shrimps etc. Sorry, solche Acts haben an einem Festival mit dem Namen Rock The Ring nix zu suchen. Sie mögen auf ihren Gebieten tolle Künstler sein, aber mit Rock haben sie allesamt herzlich wenig am Hut. Und die Aussage des Veranstalters, dass man den Ring mit verschiedenen Stilrichtungen «rocken» möchte, hängt für mich irgendwo im luftleeren Raum.

Möchte man mit einem vielfältigeren Programm mehr Publikum anziehen? Wahrscheinlich. Hat’s funktioniert? Nein, denn mit 4’000 Menschen war der 21. Juni der besucherärmste Tag des ganzen Festivals. Zum Vergleich: Im letzten Jahr konnte mit 11’500 Gästen ein Besucherrekord gefeiert werden. An diesem Samstag standen unter anderem Deep Purple, Gotthard und Krokus auf der Bühne. Musikrichtung? Rock natürlich! Deswegen weiss ich nicht, wie viel Hinweise die Veranstalter noch brauchen. Metal und Rock sind an diesem Event einfach Trumpf. Ich schwelge überaus gerne in Erinnerungen an die genialen Auftritte von Nightwish, Alice Cooper, Judas Priest, ZZ Top, John Fogerty etc. Weshalb sollte sich das 2019 nicht wiederholen? Genügend Acts wären zweifelsohne vorhanden und bei Rock und Metal existieren bekanntermassen genügend Subgenres, um jederzeit ein vielseitiges Programm gestalten zu können. Die Zweitbühne könnte dann genutzt werden, um jüngeren, nicht ganz so populären einen Festivalauftritt zu ermöglichen.

Ich glaube nach wie vor an Rock The Ring. Im Sommer gibt’s in dieser Region keine andere Veranstaltung dieser Art. Deswegen schätze ich dieses Open Air sehr und bin dankbar für dessen Existenz. Nicht ohne Grund war ich bisher bei jeder Ausgabe mit von der Partie. Einen Bericht und Fotos zum Donnerstag wird es nicht geben.

Freitag, 22. Juni 2018 – Ein Hoch auf die Saitenköniginnen

Nach der gestrigen Pause melde ich mich am heutigen Freitag wieder «live» vom Ring. Erholung gab’s gestern allerdings nicht. Body Count verwandelten das Komplex 457 mit ihrer Crossover-Mucke in eine waschechte Sauna. In unseren Gefilden wird es in Sachen Konzerte glücklicherweise niemals langweilig. Einige Kritiker mögen gar von einer Übersättigung sprechen. So könnte man heute Abend in Winterthur beispielsweise auch den Klängen der Schwarzmetaller Belphegor lauschen. Wie bereits erwähnt liegt mein Fokus aber voll und ganz auf Rock The Ring.

Das Guthaben auf meiner Cashless-Karte hat am Mittwoch ziemlich gelitten. Doch mittels Festival-App kann die ganze Geschichte rasch und problemlos mittels Kreditkarte wieder aufgeladen werden. Somit werde ich abermals keinen Dursttod sterben. Glück gehabt! Die Karte kann man übrigens auch an gewissen Ständen auf dem Gelände wieder aufladen. Ich habe mich ohne grosse Schwierigkeiten mit diesem System angefreundet. Einige meiner Mitmenschen, die nicht so technikaffin veranlagt sind, bekunden mit der ganzen Sache deutlich mehr Mühe. Man darf gespannt sein, ob die Veranstalter 2019 wieder Bargeldzahlungen möglich machen oder konsequent bei der modernen Variante bleiben werden. Aber nun genug geschwafelt. Zeit für Musik!

CoreLeoni

Leo Leonis Nebenprojekt darf den dritten Festivaltag eröffnen. Und die Kapelle das Gotthard-Gitarristen macht das überragend. Der Chef kitzelt stets grinsend Solo-Einlagen aus seiner Saitenkönigin heraus. Für viel Staunen sorgt allerdings ein anderer Herr. Ronnie Romeros Stimmorgan ist einfach unglaublich. Der chilenische Sänger, der auch in Diensten der Truppen Lords Of Black und Rainbow steht, zählt zweifelsohne zu den aktuell Besten seiner Zunft. Wenn man die Augen schliesst könnte man sogar meinen, dass da ein gewisser Steve Lee auf der Bühne steht. Hut ab vor dieser Gesangsleistung.

Gespielt werden diverse Nummern der älteren Gotthardplatten. Genau zu diesem Zweck hat Leo die Truppe ja überhaupt ins Leben gerufen. Damit möchte er Songs wie «Firedance», «All I Care For» oder «Higher» würdig Tribut zollen. Mit CoreLeoni gelingt ihm dies in allen Belangen. Salopp gesagt könnte man behaupten, dass hier gerade eine härtere Version von Gotthard auf der Bühne steht. Mit Drummer Hena Habegger ist übrigens ein weiteres Mitglied der Tessiner Hardrocker mit an Bord. Basser Mila Merker ist ebenfalls kein Unbekannter. Er verdient seine Brötchen hauptsächlich im Bereich des Melodic Death Metal bei der Band Soulline.

Schade, dass die Herrschaften einen solch frühen Slot erwischt haben. Ich hätte ihnen einen grösseren Zuschaueraufmarsch zweifelsohne gegönnt. Der Golden Circle-Bereich scheint nun übrigens doch wieder im Einsatz zu sein. Da habe ich am Mittwoch wohl zu früh gejubelt. Wem diese 45 Minuten CoreLeoni nicht gereicht haben, hat im November gleich mehrere Chancen auf ein Wiedersehen. Ich empfehle da beispielsweise den 24. November. An diesem Samstagabend werden Leo Leoni nämlich im Wetziker Rockclub Hall Of Fame hausieren. Wem das zu lange dauert, könnte die Truppe auch bereits im September am zweiten Tag des Rocknacht Tennwil-Festivals bestaunen.

Manfred Mann’s Earth Band

Der Name des nächsten Acts ist mir zwar ein Begriff, aber ansonsten hält mich mein Wissen über das musikalische Schaffen der britischen Prog Rocker arg in Grenzen. Als Jungspund habe ich die Blütezeit von Manfred Mann’s Earth Band leider nicht miterlebt. Doch gleich beim Start-Track «Blinded By The Light» hagelt’s bei meiner Wenigkeit zahlreiche «Aha-Momente». Meinen Kollegen geht’s ähnlich. Noch besser wird es schliesslich bei «For You». Nun können wir sogar mitsingen. Von Rost ist bei den Herrschaften auf der Bühne übrigens nichts zu sehen. Man ist mit viel Elan bei der Sache – sehr zur Freude der Zuhörerschaft. Die ganze Sache endet schliesslich mit dem Überhit «Mighty Quinn». «Come all without, come all with in», da muss man einfach mitsingen. Starke Leistung der Erdentruppe. Dank Rock The Ring hat man immer wieder die Möglichkeit, solche Truppe in Aktion zu erleben und kennenzulernen. Ich erinnere mich da gerne an die letztjährigen Auftritte von John Fogerty oder Bonnie Tyler zurück. Damals blieb mir ebenfalls die Spucke weg.

Nach der Show werden sämtliche Besucheraugen gen Himmel gerichtet. Jetzt hat das PC-7 Team seinen grossen Auftritt. Die Fliegerstaffel zeigt spektakuläre Kunststücke mit Schweizer Präzision und vermag die Mehrheit der Besucher damit zu begeistern. Mich persönlich haut’s jetzt nicht wirklich aus den Socken. Ich bin wahrscheinlich zu wenig Flugzeug-Fan, um mich vollends mitreissen zu lassen. Mein Interesse gilt an diesem Festival eigentlich ausschliesslich der Musik.

Setliste – Manfred Mann’s Earth Band

  1. Blinded By The Light
  2. Father Of Day, Father Of Night
  3. For You
  4. Davy’s On The Road Again
  5. Mighty Quinn

Black Stone Cherry

Der nächste Punkt auf der heutigen Traktandenliste? Southern Rock. Präsentiert wird uns dieser vom Quartett Black Stone Cherry. Die Amis sind jeweils sofort auf Betriebstemperatur. Das gilt insbesondere für Trommler John Fred Young. Im zusehen zu dürfen ist eine wahre Freude. Locker vom Hocker jongliert er mit seinen Drumsticks, ohne dabei einen Einsatz zu versäumen. Aber auch der blonde Klampfer Ben Wells ist ein echter Wirbelwind. Schocknachricht dann urplötzlich während es Songs «Blame It On The Boom Boom»: Serbien geht gegen die Schweiz 1 : 0 in Führung. Jep, die Fussball-WM in Russland beschäftigt uns natürlich immer noch. Auf dem Festivalgelände kann man die Spiele sogar auf Grossleinwand miterleben. Cooler Service, aber ich bereue es trotzdem nicht, den Gig von Black Stone Cherry dem Gekicke unserer Nati vorgezogen zu haben. Frontmann Chris Robertsons Stimme ist auch heute wieder ein wahrer Hörgenuss. Ich freue mich jetzt schon riesig auf ein mögliches Wiedersehen Ende November. Dann wird der Vierer nämlich zusammen mit Monster Truck dem Komplex 457 einen Besuch abstatten.

Uriah Heep

Uriah Heep braucht man niemandem mehr vorzustellen. Die englische Rockkapelle war bereits vor zwei Jahren auf dem Autobahnkreisel zu Gast und bot eine packende Show. Ob sich das heute wiederholen wird? Ich bin jedenfalls guter Dinge. Sänger Bernie Shaw trägt ein weisses Hemd und leuchtet je nach Scheinwerfereinstrahlung beinahe wie eine Gottheit. Neben ihm zählt sicherlich Gitarrist Mick Box zu den prägenden Figuren der Band. Er ist das einzig verbliebene Originalmitglied. Ähnlich wie beispielsweise bei Europe warten die meisten Zuschauer auch hier bloss auf einen Song. Doch bis es soweit ist, knallen uns die Herrschaften noch einige andere Hymnen auf die Lauscher. «Gypsy» und «The Magican’s Birthday» sorgen für eine ausgezeichnete Stimmung. Die Briten sind live einfach eine Wucht. Abermals ein durchs Band überzeugender Auftritt von allen Beteiligten.

Einer meiner Kollegen wirft zwischendurch rasch einen Blick aufs Smartphone. Welch ein Timing! Just in diesem Moment erzielt Xherdan Shaqiri das 2 : 1 für die Schweiz gegen Serbien – und das in allerletzte Sekunde! Unser Jubel bleibt nicht lange unbemerkt. Ein sympathischer Ordnungshüter in der Nähe gesellt sich dazu und schaut sich die Wiederholung des Tores gemeinsam mit uns an. Wichtiger Sieg! Ein grosser Schritt in Richtung Achtelfinale. Als Bernie dann auch noch «Lady In Black» anstimmt, erreicht unsere Partystimmung ihren Höhepunkt. Wir singen aus vollen Kehlen brav mit. Negativaspekte? Da gibt’s bloss einen. Die Herren haben leider keine Merchandise-Artikel dabei…

Simple Minds

Was nun noch fehlt, ist der Auftritt des heutigen Headliners. Dabei handelt es sich um die schottische Rockgruppe Simple Minds. Ähnlich wie bei Manfred Mann’s Earth Band ist mein Wissen auch über diese Kapelle nicht sonderlich gross. Deswegen lass ich mich gerne überraschen. Mit «The Signal And The Noise» starten die äussert farbenfrohe Klamotten tragenden Musiker vielversprechend in ihre Schicht. Leider schaffen sie es nicht, diesen Schwung über einen längeren Zeitraum hinweg mitzunehmen. Da fehlt ein bisschen die Wucht. Erschöpfungserscheinungen machen sich auch bei uns bemerkbar, weshalb wir der ganzen Geschichte bald einmal kehren und uns auf den Heimweg machen. So verpassen wir leider auch den Überhit «Don’t You (Forget About Me)».

Setliste – Simple Minds

  1. The Signal And The Noise
  2. Waterfront
  3. Let There Be Love
  4. Love Song
  5. Sense Of Discovery
  6. The American
  7. See The Lights
  8. Summer
  9. Once Upon A Time
  10. All The Things She Said
  11. Dolphins
  12. Let The Day Begin (The Call-Cover)
  13. Don’t You (Forget About Me)
  14. Barrowland Star*
  15. Alive And Kicking*
  16. Sanctify Yourself*

*Zugabe

Das Fanzit – Freitag

Über zu wenig gitarrenlastige Musik konnte man sich am heutigen Freitag definitiv nicht beklagen. Die Veranstalter haben da wirklich ein hübsches Tagesprogramm zusammengestellt. CoreLeoni, Black Stone Cherry und Uriah Heep sorgten mi jeweils sehr überzeugenden Darbietungen für besonders viel Freude. Wettertechnisch war es zwar etwas bewölkt, aber trotzdem nach wie vor sehr angenehmen. Im Vergleich zum Mittwoch fanden deutlich weniger Nasen den Weg ins Zürcher Oberland. Gemäss Veranstalter sollen es am Ende circa 6’000 Rock-Anhänger gewesen sein. Leider habe ich es nicht geschafft, der Zweitbühne einen Besuch abzustatten. Tempesta wären sicherlich ebenfalls sehens- und hörenswert gewesen.

Fotos vom Freitag (Friedemann)

Samstag, 23. Juni 2018 – Der Ring tanzt

Finaler Tag des diesjährigen Rock The Ring-Festivals. Strahlender Sonnenschein macht Freude. Diese wird am Vormittag jedoch kurzzeitig getrübt. Tragische Meldung aus dem Metal-Sektor: Schlagzeuger Vinnie Paul (Ex-Pantera, Hellyeah) ist im Alter von 54 Jahren urplötzlich verstorben. Damit hat die Szene leider einen weiteren grossen Namen verloren. Die damit verbundene Nachricht ist klar: Unsere Rockstars werden uns leider nicht bis in alle Ewigkeit erhalten bleiben. Aufgrund dessen ist es umso wichtiger, sich so viele Shows wie möglich reinziehen. Ich bin bis heute noch überaus dankbar, dass ich Grössen wie Ronnie James Dio und Lemmy Kilmister noch live erleben durfte. Schauen wir einmal, wie sich die heutigen Ring-Akteure so anstellen werden.

Saint City Orchestra

Wer Flogging Molly, Dropkick Murphys, Mumford And Sons und The Lumineers als Einflüsse angibt, macht um den Klang seiner Musik keinen grossen Hehl. Die Ostschweizer Kapelle Saint City Orchestra bringt einen Hauch von Dublin nach Hinwil. Fröhlicher Irish Rock, der die leider noch überschaubare Masse sogleich in Feierstimmung versetzt. Mit bestens bekannten Stücken wie «Drunken Lullabies» oder «Rose Tattoo» kann man allerdings auch nicht wirklich viel falsch machen. Dagegen scheint der Name der Veranstaltung den Herren Probleme zu bereiten. Diverse Male ist nämlich von Rock am Ring die Rede. Böse kann man den sympathischen Ostschweizern mit ihrem – gemäss eigener Aussage – schrecklichen Dialekt allerdings nicht lange sein. Das ist beste Unterhaltung und der optimale Start in den heutigen Festivaltag. Das Orchester ist fleissig unterwegs und kann den ganzen Sommer lang an diversen anderen Veranstaltungen bestaunt werden. Anfang Juli steht beispielsweise ein Heimspiel am Open Air St. Gallen an.

Setliste – Saint City Orchestra

  1. Drunken Lullabies
  2. Jailhouse Jig
  3. What’s Left Of The Flag
  4. Hairy Grizzly
  5. Ballad Of A Haunted Soul
  6. A Toast
  7. Rebels Of The Sacred Heart
  8. Firkin-Jumping Lovers
  9. Knights & Thieves
  10. Rose Tattoo*
  11. Shipping Up To Boston / Saint City Syndrome*

*Zugabe

The Darkness

Moderator Max Gemperle muss in diesem Jahr ohne seinen genialen Kollegen Manu Burkart (Divertimento) ran. Deshalb wirken seine Ansprachen blöderweise etwas lahm. Dafür drückt der nächste Act umso mehr auf die Tube. Am helllichten Tag liegt der Fokus nun plötzlich auf der Dunkelheit. Dabei ist das Auftreten von The Darkness alles andere als düster. Frontmann Justin Hawkins überstrahlt mit seinem weissen Glam-Outfit alles und jeden. Kumpel Frankie Poullain am Bass setzt dagegen auf ein witzig aussehendes Schuljungen-Kostüm. Justins Eunuchen-Stimme mag nicht unbedingt jedermanns Geschmack treffen, aber so funktioniert nun einmal sein Gesang. Dieser kommt heute fehlerfrei und ziemlich beeindruckend um die Ecke.

Zur Freude der weiblichen Besucherinnen steht der Fronter nach den ersten paar Songs bereits oben ohne da. Er sucht generell sehr fleissig den Dialog mit dem Publikum. Wir sollen doch alle die Golden Circle-Absperrung überwinden und gemeinsam unmittelbar vor der Bühne feiern. Grundsätzlich eine tolle Idee, die aber leider nicht umgesetzt werden kann. Die Briten beenden ihren Auftritt mit dem Hit «I Believe In A Thing Called Love» Justin beweist hier nochmals eindrücklich, dass ihm die hohen Tonlagen überhaupt keine Schwierigkeiten bereiten. Starke Sache!

Setliste – The Darkness

  1. Solid Gold
  2. Growing On Me
  3. Love Is Only A Feeling
  4. Japanese Prisoner Of Love
  5. One Way Ticket
  6. Barbarian
  7. Givin’ Up
  8. Buccaneers Of Hispaniola
  9. Get Your Hands Off My Woman
  10. I Believe In A Thing Called Love

Level 42

Mister Gemperle kündigt es an: Jetzt wird’s «fönky». Die nächste britische Band übernimmt das Kommando. Abermals eine Truppe, die zu Jugendzeiten meiner Eltern ihre grössten Erfolge feiern konnte. Die Darbietung ist nicht übel, aber das Gaspedal finden die Herrschaften erst gegen Ende ihres Gigs. Insbesondere bei den Blasinstrumenten kommt es immer wieder zu technischen Problemen. Da scheint die Abmischung nicht zu passen.

Nach der Show kommen die Helden der Lüfte vom PC-7 Team zu ihrem zweiten Festivalauftritt. Heute wirken die Kunststücke noch ein bisschen gewagter und spektakulärer als gestern.

UB40 Feat. Ali Campbell, Astro And Mickey

Auf Folk folgt Reggae – und dann gleich eine grosszügige Dosis davon. Eigentlich fehlt bloss noch ein Joint. Auch UB40 hauen mich nicht vollends aus den Socken. Allerdings finde ich nicht die Kraft, mich durch das inzwischen rappelvolle Gelände nach oben zur Second-Stage zu quälen. Das Publikum feiert die Herrschaften auf der Bühne ziemlich ab und scheint in Tanzstimmung zu sein. Speziell bei den bekannten Stücken «Kingston Town» und «Red Red Wine» gibt’s kein Halten mehr. Ich sehne mich allerdings wieder nach Rock und Metal. Glücklicherweise wird mir Gitarrengott Carlos Santana diesbezüglich bald zur Hilfe eilen.

Carlos Santana

Um 21.35 Uhr schreitet der Meister dann zur Tat. Seinetwegen bin ich heute nach Hinwil gepilgert. Nach einer kleinen Rückblende auf den Videoscreens, die Aufnahmen eines jungen Santana in Aktion zeigen, betreten er und seine Band die Bühne. Nach Funk und Reggae stehen nun Latin-Melodien auf dem Programm. Es sind zahlreiche Perkussionsinstrumente im Einsatz. Ganz generell stellt man rasch fest, dass sich Carlos da mit überaus talentierten Musikern umgeben hat. Am Gesang machen Ray Greene und Andy Vargas einen hammermässigen Job. An den Drums sitzt Cindy Blackman, die Ehegattin von Mister Santana.

«Oye Como Va», «Maria, Maria », «Corazón Espinado», «Smooth» etc. – mit Hits wird während dieses Auftritts definitiv nicht gegeizt. Allerdings handelt es sich in keiner Weise um eine «One-Man-Show». Carlos gibt seinen Mitmusikern immer wieder Gelegenheit, um sich in Szene zu setzen. Die fröhlichen und feurigen Melodien verfehlen ihre Wirkung nicht. Das ganze Rock The Ring-Festival lässt sich von den Latino-Rhythmen zum Tanzen animieren. Selbst meine Wenigkeit als Anti-Tänzer (wir Metalheads verstehen uns ja bekanntermassen ausschliesslich aufs Headbangen) wippe ein bisschen mit. Es fühlt sich phasenweise so an, als würde man sich in einer mexikanischen Stadt befinden oder durch die Strassen Kubas schlendern. Für mich persönlich ein absolut würdiger Festivalabschluss, denn für Nazareth reicht meine Energie leider nicht mehr. Ich freue mich schon auf mein Bettchen und ein paar erholsame Stunden Schlaf.

Das Fanzit – Samstag

Das war also der letzte Tag von Rock The Ring 2018. Als Gewinner gingen am Ende neben dem Saint City Orchestra auch The Darkness und Carlos Santana hervor. Sie lieferten allesamt überaus ansprechende Auftritte ab. Level 42 und UB40 waren mir persönlich zu weit vom Rock-Genre entfernt. Die Soundqualität hatte eigentlich lediglich einmal einen kleineren Aussetzer. Ansonsten lief nämlich alles glatt. Auch der Wettergott war den Festivalbesuchern nochmals hold. Gemäss Infos des Veranstalters waren über sämtliche Tage hinweg total über 30’000 Nasen vor Ort.

Die frohe Botschaft folgt ganz zum Schluss. Im nächsten Jahr wird Rock The Ring in die sechste Runde gehen. Das Festival findet dann vom 20. bis 22. Juni (Donnerstag bis Samstag) statt. Gibt es Änderungswünsche? Eigentlich bloss in einem Bereich – und zwar dem Programm. Sowohl die letztjährige wie auch die aktuelle Ausgabe der Veranstaltung haben zahlenmässig klar gezeigt, dass die Rock- und Metal-Tage die Zugpferde der ganzen Geschichte sind. Einen «Hip-Hop/Pop-Tag» braucht wirklich niemand. Ich würde es sehr schätzen, dem Festival über den ganzen Zeitraum beiwohnen zu können. Wegen unpassender Musik einen Tag aussetzen zu müssen, macht keinen Spass. Ich bin davon überzeugt, dass für oben genannte Genres genügend Bands existieren, die einmal auf dem Ring spielen könnten.

Und wie steht es um die in der 2018er-Ausgabe eingeführten Änderungen? Das Cashless Payment-System kann aus meiner Sicht beibehalten werden. Ich hatte damit an keinem der Festivaltage irgendwelche Probleme. Mit der Rock The Ring-App gab es ebenfalls keine Schwierigkeiten. Die angepasste Durchführung empfand ich als sinnvoll. So hatte man immerhin noch den Sonntag für die volle Erholung zur Verfügung. Skeptisch bin ich hingegen noch bezüglich der Second-Stage. Dieser habe ich leider viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und sie sah auch sonst ziemlich schwach besucht aus. Darauf werde ich im kommenden Jahr sicherlich nochmals ein Auge werfen.

In diesem Sinne: Keep on rockin’ and see you next year!

Fotos vom Samstag (Friedemann)


Wie fandet ihr das Festival?

/ 21.07.2018
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