Maxxwell - Metalized (CD Cover Artwork)
Fr, 21. September 2018

Maxxwell – Metalized

Heavy Metal, Modern Metal
/ 17.09.2018
Maxxwell - Metalized (CD Cover Artwork)

Metallische Stiländerung

Kaufi: Es ist schon ein Weilchen her, seit ich auf Maxxwell aufmerksam wurde. Spätestens seit dem Brienzersee Rock Festival im Jahr 2015 hab ich die Jungs auf dem Radar. Zwar bin ich im Besitz ihrer CDs, aber trotzdem hab ich die Luzerner vornehmlich als starke Liveband in Erinnerung.

Und wenn ich so zurückblicke, dann waren die Konzerte immer anders als erwartet – nämlich härter. Nun kommt mit „Metalized“ das vierte Album daher. Der bereits vor einiger Zeit veröffentlichte Clip des Titeltracks hätte mich warnen sollen. Denn Maxxwell sind 2018 erneut anders, als ich erwartet habe…

Der Opener „Hurricane“ dröhnt das erste Mal aus den Boxen, und schon hab ich schon das erste Fragezeichen im Gesicht. Der Song geht doch eher in die Richtung Modern Metal, was ja eigentlich nicht unbedingt meine Baustelle ist. Hui… Gilbi Meléndez geht mit seinem Gesang doch das eine oder andere Mal recht aggressiv zu Werke. Meine Löffeln müssen sich da erst etwas dran gewöhnen…

Auch der zweite Track „Back Again“ kommt sehr roh daher. Gilbi nimmt sich etwas zurück und allgemein ist dies eine Spur melodiöser – und somit eher das, was mir gefällt. Um es vorweg zu nehmen: Dies ist schlussendlich einer meiner Favoriten auf „Metalized“!

Das kann ich von „P.U.T.V.“ (ausgeschrieben „Pump Up The Volume“) nicht behaupten. Nope, mit dieser Art von Mucke vertreibt man mich eher… Und das liegt nicht mal an den vereinzelten Growls…

Sicher speziell ist der bereits erwähnte Titeltrack. Die Lyrics von „Metalized“ bestehen aus Song-  oder Albumtiteln von massenhaft namhaften Metalbands. Zugegeben – die Idee ist nicht neu, aber die Umsetzung ist durchaus gelungen! Maxxwell huldigen hier den Helden Judas Priest, Accept, Kiss, Mötley Crüe, Dio, Queensrÿche, W.A.S.P., Motörhead, Slayer, Saxon, Deep Purple, Iron Maiden, Megadeth, AC/DC, Metallica… Kein Anspruch auf Vollständigkeit, aber das sind mindestens die, die ich mal rausgehört habe…

Musikalisch hingegen hat die Nummer nicht allzu viel mit den aufgezählten Bands zu tun. Auch hier überwiegt eine modernere Stilrichtung. Wie eingangs erwähnt: Der Videoclip hätte mich warnen sollen, denn „Metalized“ ist schlussendlich ein wirklich typischer Vertretet des ganzen Albums.

Zwei Songs der Luzerner haben ihre Live-Premiere bereits hinter sich. „She Is Mine“ war beispielsweise bei der Tour mit Shakra sogar der Opener und ist mir gut in Erinnerung. Die Studioversion überzeugt ebenfalls, weil es hier einfach eher klassisch denn modern zu und her geht. „The Temple“ wurde am selben Abend dem Z7 gewidmet. Stilistisch auch wieder mindestens zeitgemäss angehaucht, geht der Refrain dafür sofort ins Ohr.

Es gibt insgesamt durchaus noch den einen oder anderen Song, der mir richtig gefällt („Monsterball“!), der Gesamteindruck bleibt für mich jedoch zwiespältig. Dies hat allerdings nichts mit der Qualität der Songs zu tun – sondern ganz einfach mit der deutlich härteren resp. geänderten Gangart, mit der ich so meine liebe Mühe habe. Wer hingegen auf diesen Sound steht, kriegt hier eine Vollbedienung geliefert! Hmm – am besten mal Kollege Dutti fragen, was er dazu meint! Der könnte hier allenfalls kompetenter Auskunft zu „Metalized“ geben…?

Als Bonustracks haben die Luzerner übrigens noch die drei starken Nummern der 2016er EP „XX“ aufs Album gehauen: „Independent“, das göttliche „Queen Of The Night“ (und alleine hier sieht resp. hört man die gewaltigen stilistischen Unterschiede!) sowie „Schizophrenia“. Dieser Bonus macht insofern Sinn, als das die EP meines Wissens längstens vergriffen ist. So, und jetzt übergebe ich das Wort an Dutti…

Dutti: Ich möchte mich hier eigentlich gar nicht aufdrängen, aber wenn ein Metalinside-Kollege um Hilfe bittet, wird selbstverständlich nicht gezögert. Auf einen ausführlichen Roman meinerseits soll allerdings verzichtet werden.

Genau wie Kaufi kenne ich Maxxwell als fantastische Live-Band – und daran wird sicherlich auch deren neuster Silberling nix ändern. «Metalized» passt als Name wie die Faust aufs Auge. Beim in Vergangenheit eher in Hard Rock-Gefilden angesiedelten Fünfer scheint effektiv eine «Metalisierung» stattgefunden zu haben. Die Riffs wirken ein paar Stufen härter. Gilbi haut da doch ab und an ein paar krasse Growls und Screams raus. So etwas kannte man bisher eigentlich nur vom Song «Independent». Beim Zuhören bekommen meine Nackenmuckis jedenfalls einiges an Arbeit.

Wie schon so viele andere Truppen vor Ihnen, werden die Luzerner mit dieser Kursänderung ihre Anhängerschaft sicherlich spalten. Jetzt klingt’s halt mehr nach Five Finger Death Punch, Stone Sour oder Disturbed. Den Grund dafür kenne ich nicht. Wollten die Herrschaften mit der Zeit gehen? Oder ist das Ganze bloss als Stil-Experiment zu verstehen? Anyway, wie von Kaufi korrekt angenommen (oder befürchtet?) gefällt mir das neue Material ziemlich gut. Ausserdem sind die alten Maxxwell-Hard Rock-Hymnen damit ja nicht für immer aus der Welt geschafft.

Ich vermute, dass «Metalized» für die Band ein wichtiger Entwicklungsschritt sein könnte und sie dank dieser Scheibe nochmals an Popularität dazugewinnen werden. Selbstverständlich müssen die neuen Klänge davor die eine oder andere Live-Feuertaufe über sich ergehen lassen. Gelegenheit dazu bietet sicherlich die erste «Metalized»-Schweizer-Show am 05. Oktober in der Luzerner Schüür.

Das Fanzit zu Maxxwell – Metalized

Kaufi: Danke schön – jetzt weiss ich, dass ich wenigstens mit meiner Einschätzung nicht so danebenliege. Und da Dutti bei dieser Art Mucke mehr Kompetenz zu bieten hat, übernehmen wir seine Wertung und geben 8 von 10 Punkten.

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Video Maxxwell – Metalized


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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/ 17.09.2018
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