Progressive… Marsch!
Malmö ist die drittgrösste Stadt Schwedens und Heimat der Ein-Mann-Band Carchosa. Sie entstand 2012 aus einer Idee Henrik Nygrens und spielt, nach eigenen Angaben, Thrash-Death Metal mit progressiven Elementen. Mangels gleichgesinnter Mitstreiter komponierte Henrik zwischen 2012 und 2018 alle Lieder im Alleingang, nahm sie auf, produzierte sie und packte sie auf das gleichnamige Debüt „Carchosa“.
Als erstes fällt mir die Spielzeit der Songs auf: Sie dauern alle zwischen sieben und zwölf Minuten. Ich bin darauf gespannt zu hören, wie der Künstler es dabei schafft, die Spannung aufrechtzuhalten. Flotte Rhythmen und Soli zeigen, dass er auf gutem Niveau Gitarre spielen kann. Sein Gesangsstil ähnelt den Mille Petrozzas und die Kompositionen erinnern mich eher an ein Hybrid zwischen Kreator und Slayer, das mit Melodien, gelegentlichen melancholischen Stimmungen und progressiven Einlagen ergänzt wird. Die Lieder punkten zwar mit einer guten Produktion und raren ansprechenden Momenten („Disciples“), aber sie ziehen sich abwechslungsarm und mit vielen Déjà-Vus unnötig in die Länge. Sie schaffen es nicht, bei mir bleibende Eindrücke zu hinterlassen.
Das Fanzit zu Carchosa – Carchosa
Wenn Musiker im Infoblatt den Begriff „Progressive“ verwenden, steigen sofort meine Erwartungen. „Carchosa“ fliegt aber an sie vorbei, ganz weit weg. Dennoch, Geschmäcker sind verschieden, darum riskiert trotzdem ein Ohr.
Trackliste Carchosa – Carchosa
- Unfathomable
- Rise Of The Valkyries
- The Wretched King
- Within
- Ghost Insidious
- Disciples
- Damnation