Christmas Bash 2018
Mo–Sa, 7. Dezember 2015–8. Dezember 2018

Christmas Bash 2018 – Saxon, Children of Bodom, Alestorm, Exodus u.v.m.

EventZentrum Strohofer (Geiselwind, DE)
23.01.2019
Christmas Bash 2018

Metalfestival auf dem deutschen Autohof (Raststätte)

Wer denkt, dass er schon an allen Arten von Festivals war (die grossen à la Wacken und Hellfest, Kreuzfahrten, Skigebiet, Mallorca, 24+-Stunden-Festivals etc.): Schon mal an ein Vorweihnachts-Festival auf dem Autohof einer Autobahn gedacht? Zwischen Fressbuden à la Burger King und Subway und einer Autobahnkirche? Genau das ist nämlich der Christmas Bash, der am 7. und 8. Dezember auf dem Autohof Strohofer stattfand!

Wie, wo war das?! Der Autohof Strohofer liegt an der Autobahn A3 in der Nähe von Nürnberg, circa 400 km von Zürich. Er verfügt über Tankstelle, Fast Food, Autobahnkirche, Hotel – und eben auch eine Konzerthalle! Hier gibt es immer wieder Metal-Konzerte (unter anderem schauten Powerwolf auf ihrer letzten Tour hier vorbei) und seit 2015 findet hier jeweils im Dezember der Christmas Bash statt. Auch für 2019 steht das Datum schon fest und die sogenannten Blind Tickets sind bereits verfügbar. Doch bleiben wir erst mal bei der 2018er-Ausgabe:

Freitag, 7. Dezember 2018

Skálmöld & Sinner, oder: die vermaledeite Anreise und wo wir schlafen

Dass die Anreise mit circa 400km nicht einfach nur ein Katzensprung ist, ist uns bewusst. Trotzdem kommen wir nicht vor dem Mittag los in Zürich und wollen doch Skálmöld um 16:50 nicht verpassen – dies wäre leider nicht das erste Mal… Das Glück, resp. die Verkehrsfee, spielt leider nicht mit und so kommen wir um Stuttgart in einen Stau.

Wir erreichen den Autohof schliesslich, als es bereits dunkel ist und Skálmöld schon lange fertig gespielt haben. Mit Mühe und Not und mithilfe des Festival-Lageplans und Google Maps kämpfen wir uns in Richtung Campingplatz. Sinner beginnen gleich, doch irgendwie wäre es noch wichtig, vor den Konzerten unsere Nächtigungsstelle aufzubauen. Wir haben geplant, im Zelt zu übernachten; die Orientierung im Dunkeln ist aber nicht einfach. Etwas mehr Beleuchtung und vor allem Schilder wären vielleicht angebracht gewesen.

Kurz vor Rage sind wir dann aber fertig, unsere Schlafstätte ist eingerichtet, das Festivalband um den Arm geklebt. Wir betreten die Halle, schauen uns um, gönnen uns ein erstes Bierchen und begeben uns zur Bühne für unser erstes Konzert an diesem Wochenende.

Rage

Hmm, neue Locations sind immer so ungewohnt. Wo steht man denn jetzt am besten? Wir versuchen es zuerst auf der rechten Seite in der Nähe des Bierstandes; hier überzeugt uns der Sound aber nicht wirklich. Wir kämpfen uns nach einer Weile also ein bisschen ins Zentrum; hier tönt es dann schon viel besser.

Der ikonische Frontmann Peavy, der spanische Gitarrist Marcos und Drummer «Lucky» heizen ganz schön ein und sind wohl ein idealer Act, um vor den noch kommenden Bands zu spielen. Mit ihrer Musik sprechen sie eine grosse Mehrheit der Anwesenden an; zumindest live können wohl die Allermeisten etwas mit ihrem Power/Heavy Metal anfangen – selbst wenn sie die Songs nicht kennen.

Ich für meinen Teil fokussiere mich heute besonders auf den Drummer Vassilios Maniatopoulos (oder kurz eben einfach «Lucky»). Dieser war Roadie des früheren Rage-Drummers Chris Efthimiadis, welcher aktuell bei Refuge (der Band aus Ex-Rage-Mitgliedern) und Tri State Corner trommelt. Genau, Tri State Corner wiederum ist die Band, bei der «Lucky» das Fronten und Singen übernimmt. Auf jeden Fall trommelt dieser «Lucky» hinter seiner Schiessbude, was das Zeug hält und legt damit einen wichtigen Grundpfeiler für die charakteristische Musik der Band.

Im Gesamten überzeugt mich Rage heute um einiges mehr als zum Beispiel am Leyendes del Rock 2017 – eben so wie an früheren Rage-Konzerten. Leider ist schon nach knapp 45 Minuten Schluss.

Gloryhammer

Zeitplan-Kollaps ahoi! Dass eine knappe Viertelstunde für den Umbau nicht reichen würde, war irgendwie klar. Die Running Order auf meinem Handy ist jetzt also mehr oder weniger wertlos, denn der gesamte Zeitplan verschiebt sich nach hinten… Ansonsten gefällt mir aber das Festival, dessen Organisation und die Location enorm!

Gloryhammer, das ist Power Metal und Blödelei in einem! Die Band um den Schweizer Sänger Thomas Winkler (ääh, entschuldigt, ich meine natürlich Angus McFife) und den Alestorm-Fronter Christopher Bowes betritt die Bühne und legt sogleich los – nur eben ohne Chris. Dieser schont sich nämlich gerade noch für seinen Auftritt mit seiner Hauptband in wenigen Stunden. Tatsächlich sieht ihm der Mann am Keyboard (ZargoMike) täuschend ähnlich, doch der Fake soll nicht verborgen gehalten werden. Der echte Chris steht nämlich mitsamt seinen Alestorm-Kollegen auf dem Artist-Balkon, welcher auf der rechten Seite der Halle angebracht ist. Klar, im Normalfall kann er Gloryhammer-Konzerte ja eher weniger aus dieser Perspektive geniessen.

Auch wenn nun Chris am Keyboard vorübergehend ersetzt wurde, reissen Gloryhammer die Halle richtig ab. Die Stimmung brodelt, überall wird gejohlt und erstaunlich viele Leute in der Pit-Region kennen die Texte in- und auswendig. Einfach nur geil! Leider gibt es da auch einige Leute, welche das Konzert am liebsten in absoluter Starre geniessen würden. Es toben nun mal wirklich keine wilden Pits, aber das Konfliktpotenzial zwischen den beiden Gruppen ist natürlich gegeben. Ich verstehe persönlich auch nicht, wieso die D.A.D.-Fans nicht einfach warten können, bis Gloryhammer zu Ende gespielt hat – man kommt in dieser Halle auch zwischen den Konzerten ohne Probleme in die vorderen Reihen. Meiner Stimmung tut dies alles keinen Abbruch; ich geniesse weiterhin den Auftritt der Briten. Leider ist aber auch hier ziemlich bald Schluss, und der Magen knurrt…

D.A.D. & die kulinarischen Seiten des Festivals

D.A.D. habe ich noch nie live gesehen (dafür Jesper Binzer einige Male), aber der hungrige Magen knurrt. In der Pause begeben wir uns zum Essensbuffet in der Halle. Hier gibt es (fast) alles was das deutsche Feinschmecker-Herz begehrt: Currywurst, Pommes Frites, Burger, allerlei Frittiertes, Pizza… Für nicht allzu viel Geld bekommt man hier wirklich gut aussehendes Essen. Leider schmeckt es nicht im Ansatz so gut, wie es aussieht. Man wird zwar satt, aber qualitativ ist es leider nicht der Wahn.

Dafür überzeugt die Show, die D.A.D. da vorne gerade liefern! Jesper & Co. sorgen für eine sehr geladene Stimmung, welche man vom hinteren, höhergestellten Teil der Halle sehr gut beobachten kann. Der Aufbau der Halle ist übrigens ziemlich einzigartig, überall gibt es Balkone und Plattformen, von wo aus man das Geschehen von oben beobachten kann. Klasse!

Alestorm

Nach einem warmen Glüh-Met, den wir im Aussenbereich des Festivals genossen haben, stehen wir nun erneut in der Menge. Unser Highlight des Tages steht an (neben den verpassten Skálmöld, *schnief*)! Highlight? Absolut zurecht! Die Stimmung an den Alestorm-Konzerten der vergangenen paar Jahre stellte immer wieder viele andere Konzerte in den Schatten, und zwar sowohl an Festivals als auch in der Halle. Unsere Umgebung ist bereits Minuten vor dem Konzert in Feierlaune und grölt den Text von «Drink» und «Mexico».

Los gehts! Chris, Máté, Peter, Elliott und Gareth betreten die Bühne und räumen ab der ersten Minute einfach nur noch ab. Es wird getanzt, gesungen, gehüpft, gegrölt und natürlich getrunken. Zumindest im Publikum; auf der Bühne ist heute ungewohnt wenig Alkohol zu sehen. Dies tut dem Chaos aber keinen Abbruch und in der Publikumsmasse gibt es erst recht keine Ruhe. Ob da jetzt alte Klassiker oder neue Hymnen gespielt werden, das Publikum kann praktisch alle Lyrics auswendig und schon nach wenigen Songs ist bei vielen die Puste komplett raus. Die überdimensionale Gummi-Ente macht sich auch heute auf den Weg ins Publikum und probiert sich im Crowdsurfen. Wie ich später in den sozialen Medien lese, hat die Ente sogar jemand eingepackt…

Nach einem mittellangen Set (länger geht bei Alestorm immer!) ist dann aber Schluss. Die Briten haben sich in der letzten Stunde erneut DEN Auftritt des Festivals erspielt. Zumindest sehen ich und wohl ein grosser Teil des jüngeren Publikums dies so. Von der älteren Thrash-Fraktion, welche dafür am nächsten Tag auf ihre Kosten kommen wird, hört man noch ein wenig Gemaule. Trotzdem denke ich, dass es für sich spricht, wenn bereits vor dem Headliner viele sich auf den Weg nach Hause machen…

Children Of Bodom

Mit einem leicht kleineren Publikum als noch bei der Band zuvor starten nun also Children Of Bodom in den Abend. Mannomann, dieser Alexi Laiho wirkt wirklich jedes Mal noch kleiner und schmächtiger! Wir haben uns erneut auf der rechten Seite und nicht mitten in der Menge positioniert. Hier stehen wir neben Rage-Peavy, welcher sich fannah gibt und sich während dem gesamten Auftritt mit Fans unterhält.

Children Of Bodom leiden leider wieder einmal unter dieser Krankheit, die nur auf den Alben erkennbare Genialität nicht auf die Bühne bringen zu können. Ich will nicht sagen, dass der Auftritt schlecht ist, aber er steht, meiner Meinung nach, leider nicht für die gleiche Power wie jeder einzelne Song ab Platte. Tatsächlich gibt es nur wenige Bands, bei welchen ich dies beobachte, aber CoB springen heute erneut in den Topf, in dem auch Korpiklaani schon lange rumwuselt… Der eher schwach abgestimmte Sound verstärkt diesen Effekt natürlich noch.

Nach einem eher durchschnittlichen Headliner-Auftritt begeben wir uns also an unseren Schlafplatz, um uns da zu erholen – schliesslich wollen wir am Samstag ja wieder fit sein!

Samstag, 8. Dezember 2018

Devilizer

Nach einem kräftigen Frühstück bei Subway und einer Tee- und WLAN-Pause im Burger King begeben wir uns heute bereits für die erste Band in die Halle. Der  Opener Devilizer stammt aus Kulmbach und hatte somit einen eher kurzen Anreiseweg. «Progressive Thrash Metal» spielen sie gemäss ihrer Facebook Page, tatsächlich sind aber heute nicht allzu viele Thrash-Elemente zu erkennen. Trotzdem überzeugen die Jungs mit ihrem Sound (welcher aber teilweise ein wenig zu viel Gejohle beinhaltet). Das Publikum ist noch eher schwach vertreten und somit können wir den Auftritt aus der ersten Reihe verfolgen. Natürlich haben Devilizer eine vergleichsweise sehr kurze Spielzeit von nur knapp einer halben Stunde. In dieser Zeit präsentieren sie sich den anwesenden Metalheads aber sehr gekonnt und der eine oder andere wird wohl auch in Zukunft in die Musik dieser Band reinhören…

Hartmann

Auf diesen Auftritt habe ich mich im Vorfeld ziemlich gefreut. Ich habe die Band um den Avantasia-Gitarristen Oliver Hartmann an der Rocknacht Tennwil kennengelernt und habe den Auftritt sehr gut in Erinnerung.

Heute spielen Hartmann Songs von ihrem neuen Album «Hands On The Wheel» und irgendwie haben diese Songs einen ganz anderen Stil. Leider kommt der heute gespielte, sehr in den Rock und Hard Rock abdriftende Sound bei den zahlreich anwesenden Thrash Metal-Fans nicht so an. Die etwas härteren Songs mit Power Metal-Elementen hätten wohl viel besser gepasst (wie auch die nachfolgende Band beweisen wird). Dieser Auftritt war sehr gut, ein wenig Stimmung wurde gemacht, nur leider hat die Musik nicht ganz gepasst.

Brainstorm

Auch Brainstorm ist für mich keine unbekannte Band und so bleiben wir erneut in der ersten Reihe stehen. Hier verharren wir dann tatsächlich noch bis nach Orden Ogan.

Der jetzige Auftritt erreicht nun das, was ich zuvor bei Hartmann noch vermisst hatte. Heute sind wirklich viele Thrash Metal-Fans anwesend (kein Wunder, bei dem Line Up) und so haben die Nicht-Thrash-Bands die Aufgabe, diese ebenfalls für sich zu gewinnen. Hartmann ist dies zuvor leider nicht ganz gelungen, jetzt packt der Baden-Württemberger Gehirnsturm aber seinen druckvollen Power Metal aus und bringt so manchen in der Halle zum headbangen. Musikalisch ist der Auftritt alles andere als schlecht, allerdings wirken die Musiker heute ziemlich gekünstelt. Sie scheinen sich ein bisschen zu fest selbst zu feiern, was dann auch am Ende einen schalen Nachgeschmack hinterlässt.

Suicidal Angels

Christmas Thrash zum Ersten: Im Rahmen der Headbanger’s Ball Tour 2018 ziehen Exodus, Sodom, Death Angel und die Suicidal Angels zusammen durch Europa. Heute spielen sie alle nacheinander am Christmas Bash (unterbrochen nur durch Orden Ogan).

Der erste dieser Acts sind also die griechischen Suicidal Angels, welche zugleich ein ziemliches Brett abliefern! Der Sound leider allerdings erneut unter nicht allzu guter Abmischung; das tack-tack-tack-Geräusch der Snare sticht zu fest heraus und so fällt dann auch die «Eintönigkeit» der Musik auf. Die Musiker haben aber mächtig Spass auf der Bühne und auch dem Thrash-Publikum wird jetzt endlich die richtige Mucke abgeliefert. Mit einigen Pits und vielen fliegenden Haaren zollt es den Griechen einen starken Tribut. Auf zum nächsten Act!

Death Angel

Nach den selbstmörderischen Engeln ist der Todesengel an der Reihe; und dieser haut gleich mächtig einen obendrauf! Ich nehms vorweg: Für mich sind Death Angel DIE Überraschung des Wochenendes! Vor allem die Bühnenpräsenz von Sänger Mark Osegueda und seine vielen Spielchen mit den beiden Gitarristen Ted Aguilar und Rob Cavestany haben es mir (und dem Publikum) angetan. Mark glänzt mit einer unerschöpflichen Energie und bringt eine selten da gewesene Intensität in die Halle. Hut ab! Viel zu schnell ist dieser Auftritt vorbei, doch angesichts des nächsten Acts zeige ich mich damit einverstanden.

Orden Ogan

Endlich! Diesem Auftritt habe ich ebenfalls mit grosser Vorfreude entgegengesehen. Die alles andere als karge Bühnendeko macht schon in der Umbaupause viel Freude. Im Publikum wird noch darüber gewerweist, ob Sänger Sebastian Levermanns Daumen inzwischen wieder heil ist oder ob er noch immer ohne Gitarre auskommen muss.

Die anderen drei Musiker betreten die Bühne und es ist schon jetzt klar: Bassist Niels hält eine Gitarre in den Händen, also ist Seebs Daumen wahrscheinlich noch nicht fit. Tatsächlich kommt dieser nur mit Mikrofon bewaffnet hervor und erzählt dann später auch, wie es zum Unfall kam. Niels Bass wird natürlich dazugemischt (auch wenn es diesen gemäss Seebs scherzhafter Aussage gar nicht bräuchte).

Die vier Saarländer nutzen ihre Spielzeit sehr geschickt. Kein einziger Song ist dabei, der der gewaltigen Stimmung einen Abbruch verleihen könnte. Die Köpfe der gesamten ersten Reihe befinden sich praktisch non-stop in einer Rotationsbewegung. Ansonsten wird lauthals mitgegrölt und auch jetzt erweist sich das Geiselwinder Publikum wieder als extrem textsicher. Power Metal scheint hier wohl sehr gross geschrieben zu werden… Spätestens beim finalen «Things We Belive In» sind dann auch die Hintersten der Halle dabei, wenn es heisst: «Cold, dead and gone!».

Sodom & noch mehr Kulinarik

Zeit für eine Essenspause! Es ist bereits wieder Abend und draussen ist es dunkel. Das regnerische Wetter hat praktisch nicht nachgelassen. Trotzdem begeben wir uns nach draussen, schliesslich gibt es hier noch mehr Food-Stände und das Essen vom Vorabend müssen wir ja wirklich nicht wiederholen. Wir gönnen uns Steaks im Brötchen und bereuen es, nicht schon gestern hier gegessen zu haben. Schön saftig, feines Brot, gut gewürzt! Dies müsste man eigentlich schon fast mit einem Glühwein feiern…

Gesagt, getan, Glühwein geholt, zurück in die Halle! Sodom spielen bereits und Tom Angelripper liefert mit seiner neuen Band (in der ersten Jahreshälfte wurden ja alle Mitglieder ausgetauscht) ein gnadenloses Thrash-Programm. Wir sitzen im hinteren Teil der Halle und erneut muss ich ein wenig am Sound herumnörgeln. Ganz vorne, mittig vor der Bühne, ist dieser meist genial, doch sowohl seitlich als auch in der hinteren Hallenhälfte erfüllt er leider die Erwartungen vieler Besucher nicht ganz. Der Vierer aus Gelsenkirchen ist dann auch schon bald wieder fertig und macht den Weg frei für die letzte Thrash-Formation des Tages.

Exodus

Exodus, welche unter anderem von Metallica-Gitarrist Kirk Hammett gegründet wurden, führen die Headbanger’s Ball Tour als Headliner an und dürfen heute als zweitletzte Band aufwarten. Die Truppe spielt ohne ihren Kopf und Gitarristen Gary Holt auf, dieser ist aktuell auf der Slayer Farewell Tour engagiert und nimmt gerade irgendeine Location in Helsinki auseinander.

Die zweite Band aus der San Francisco Bay Area manifestiert nun ebenfalls noch, was guter Thrash Metal ist. Auch dieser Auftritt ist natürlich überragend, aber mir persönlich hängt der Thrash nun langsam zu den Ohren raus… So begebe ich mich für den Schluss des Konzerts erneut vor die Halle, wo die Leute dicht gedrängt stehen und Glühwein- und Met trinken. Anscheinend bin ich nicht der einzige, der aktuell lieber Saxon sehen würde.

Saxon

Zeit für den Tages-Headliner! Nachdem ich die ersten paar Minuten noch mit Anstehen beim Meet & Greet von Orden Ogan verbringe, finde ich schnell einen Platz mit guter Sicht auf einem der Balkone. Ich muss meine Aussage zum Sound in der Halle korrigieren: Auch hier oben hört sich das ziemlich anständig an!

Die Briten bringen, wie schon viele Bands vor ihnen, eine riesige Spielfreude mit. Mit viel Leidenschaft wird da auf den Kesseln rumgehauen, an den Saiten gezupft und ins Mikro gesungen. Die Metal-Legende Biff Byford begeistert heute mit einer Aktion, bei der er während mehreren Songs Kutten anzieht, welche seine Fans ihm auf die Bühne werfen. Auch die anderen Musiker zieht er mit rein und wenn er sich nicht entscheiden kann, ob auf dem Backpatch jetzt Saxon oder ein anderer Bandname stehen soll, zieht er halt beide nebeneinander an. Gezockt werden natürlich viele grosse Hits à la «Sacrifice», «Power And Glory» und «Crusader». Riesiger Wehmutstropfen: Wo bleibt denn «Denim And Leather»?! Nun ja, nach einem mehr oder wenigen überraschenden Schluss bleibt dann noch Zeit für ein Bierchen, bevor es ab in die Heia geht. Schliesslich stehen am Sonntag noch ein paar hundert Kilometer Heimfahrt auf dem Programm…

Das Fanzit – Christmas Bash

Der Christmas Bash lieferte genau das, was man im Winter vermissen könnte: Eine dicke Portion Festival-Stimmung! Mit den Metalbands und den anderen Fans (verfrühte) Weihnachten zu feiern, machte richtig Spass. So mancher Sänger konnte es nicht lassen, irgendeinen Kommentar zum Thema Weihnachten abzugeben und dank dem Glühwein und dem Mini-Weihnachtsmarkt kam tatsächlich immer wieder Weihnachtsstimmung auf. Ins Heereslager begaben wir uns aus wettertechnischen Gründen nicht, aber auch hierüber habe ich nur Positives gehört!

Die Organisation des Festivals hat im Grossen und Ganzen sehr gut funktioniert. Kleinere Verzögerungen im Zeitplan konnten nicht vermieden werden und etwas Licht beim Camping wäre wohl angebracht gewesen. Die Location hat uns sehr gefallen und mit dem Standort am Autohof bietet sie auch für solche Festivals eine optimale Umgebung (sprich: Schlaf- und Verpflegungsmöglichkeiten).

Einige Auftritte waren nicht ganz so gut, wie man erwarten könnte, andere hingegen haben für eine enorm gute Stimmung gesorgt. Speziell zu erwähnen bleiben hier Alestorm, Death Angel und Orden Ogan. Der Sound war leider nicht immer und überall speziell gut abgemischt, aber mit der Zeit wusste man, wo man bessere Chancen auf guten Sound hatte.

Alles in allem: Dieses Festival hat absoluten Wiederholungsbedarf!


Wie fandet ihr das Festival?

23.01.2019
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