Eisheilige Nacht - Subway To Sally - Z7 Pratteln 2018
Do, 20. Dezember 2018

Eisheilige Nacht 2018 – Subway To Sally, Versengold, Russkaja, Paddy And The Rats

Z7 (Pratteln, CH)
27.01.2019
Eisheilige Nacht - Subway To Sally - Z7 Pratteln 2018

Eisiger Jahresabschluss

Seit Jahren gehen die Spielleute von Subway To Sally unter dem Namen Eisheilige Nacht mit einigen Kumpanen im Dezember auf Kurztour durch Deutschland, meist mit Start im schweizerischen Pratteln. Auch dieses Jahr war es nicht anders und der Tourtross machte seinen ersten Halt am 20. Dezember in unserer heiligen Konzerthalle. Im Vorprogramm standen Paddy And The Rats, Russkaja und Versengold.

Jeeeede Menge Equipment steht bereits auf der Bühne bereit. Nicht ganz alles ist für die erste Band, so sieht man zum Beispiel bereits alle vier aufgebauten Drumsets. Trotzdem sind es doch noch einige Mikro- und Instrumentenständer, welche für die erste Band des Tages bereitstehen. Zuerst gibt es allerdings, wie jedes Jahr, eine kleine Ansprache von Subway-Chef Eric Fish.

Paddy And The Rats

Gleich danach geht es aber los; Paddy und seine Ratten sorgen von Beginn weg für eine ausgelassene Party-Stimmung im Publikum. Die Ungaren bringen einen punkigen, aber mit folkigen Klängen durchmischten Sound aufs Parkett und treffen damit natürlich genau den Nerv der Besucher der Eisheilige Nacht 2018. Tatsächlich stehen da auch so einige Musiker auf der Bühne und es gibt immer irgendwo etwas zu sehen.

Das ziemlich kurzweilige Set ist dann aber auch sehr rasch wieder vorbei; schliesslich gibt es auch noch drei weitere Bands, deren Auftritt auf dem heutigen Programm steht. Zwischenfazit: Auch an Festivals oder so werde ich bei dieser Band wahrscheinlich wieder vorbeischauen, denn gute Laune ist garantiert!

Setliste Paddy And The Rats

  1. Red Parts
  2. Captain’s Dead
  3. Pilgrim
  4. Ghost
  5. Six Rat
  6. Join The Riot
  7. Freedom
  8. Time

Russkaja

Gute Laune garantiert? Nun, in diesem Bezug kann man Russkaja wohl nichts vormachen. Auch wenn ich selber nie ein grosser Fan der Band war (früher mied ich sie sogar auf Festivals, weil ich keinen Gefallen an ihrer Musik fand), trete ich dem heutigen Auftritt mit einer ganz anderen Einstellung gegenüber. Ich habe mich in die Musik reingehört, sie sogar für gut und unterhaltsam gefunden und freue mich nun auf die folgende knappe Stunde.

Der Auftritt beginnt nicht auf einen Schlag wie noch zuvor bei Paddy; viel mehr gibt es ein langes Intro, bei welchem langsam mehr Instrumente dazukommen und die dazugehörigen Musiker die Bühne betreten. Nach der Rhythmus- und Saitenfraktion sind dies auch die beiden Bläser, die Geigerin sowie zu guter Letzt der riesige Sänger Georgij. Was nun folgt, ist eine Polka-Party sondergleichen, welche ihren Höhepunkt wohl bei «Psycho-Traktor» findet. Hier muss Georgij natürlich erst erklären, dass dies ein vegetarisches Pendant zum spanischen Stierkampf ist, bei dem man vor einem Traktor davonrennen muss (was dann in einem wunderschön hüpfenden Circle Pit natürlich gleich getan wird).

Mit einer gesunden Mischung von fröhlich machender Musik, dummen Sprüchen, schlechten Wortspielen, und charismatischen, teils in russischer Sprache gehaltenen Ansagen führen die Österreicher durch ihr Set. Mich persönlich haben Russkaja nun auf ihre Seite geholt (ist dies ein Virus?!) und ich freue mich bereits auf das nächste Wiedersehen!

Versengold

Nun steht ein alter Bekannter auf dem Programm! Neben vielen Auftritten am MPS, an anderen Festivals, und an eigenen Konzerten wie z.B. hier im Z7 habe ich die Bremer erst im September noch auf der Full Metal Cruise aus nächster Nähe miterleben dürfen. Ich kenne die Band noch nicht sehr lange, und trotzdem inzwischen sehr gut. Entsprechend freute ich mich auch auf diesen Auftritt.

Was nun passiert, ist fast schon eine mittelgrosse Katastrophe. Das Intro des aktuellen Albums sowie der erste Track «Niemals Sang- & Klanglos» sind ansonsten ein super Einstieg in ein Versengold-Konzert, nach der eben vergangenen Party-Nummer ihrer österreichischen Kollegen entsteht damit aber ein grosses Loch in der Stimmung. Versengold machen absolut nichts falsch, allerdings ist die Songwahl nicht ganz optimal und die Truppe vermag es nicht, das Publikum auf ihrem aktuellen Stimmungslevel abzuholen.

«Spass Bei Saite» vermag diesen Dämpfer aber sofort abzufangen. Im Publikum ist zwar nicht mehr so viel los wie bei der letzten Band, aber wahrscheinlich liegt dies einfach daran, dass die Versengold-Fans heute untervertreten sind. Unsere Truppe ist aber wieder on track und es wird aus vollem Hals mitgegrölt.

Weitere alte Nummern funktionieren so gut wie immer, zum Beispiel «O’Rileys Lichterfest», bei dem Geiger Flo auf einem Wagen durchs Publikum fährt, die Klatschnummer bei «Samhain» oder das sehr emotionale «Haut Mir Kein Stein». Daneben werden auch noch einige neue Nummern präsentiert. Es sind dies «Der Tag An Dem Die Götter Sich Betranken», «Teufelstanz» und «Braune Pfeifen». Während letzterer mich (noch) nicht restlos überzeugt, strahle ich beim Götter-Song, welcher die Entstehung unserer Welt als Konsequenz eines Saufgelages der Götter abtut, wieder wie ein kleines Kind. Schon an anderen Gigs wurde dieser Track zum Besten gegeben und ich garantiere, dies wird einer der ganz grossen Hits des kommenden Albums!

Nun, nachdem mit «In Aller Ohr» und «Hoch Die Krüge» auch noch einige Trinklieder den Weg ins Programm fanden, ist wieder Schluss und Versengold übergeben das Zepter an den Headliner.

Setliste Versengold

  1. Intro
  2. Niemals Sang- & Klanglos
  3. Spass Bei Saite
  4. Verliebt In Eine Insel
  5. O’Rileys Lichterfest
  6. Samhain
  7. Der Tag An Dem Die Götter Sich Betranken
  8. Solange Jemand Geige Spielt
  9. Teufelstanz
  10. Haut Mir Kein Stein
  11. Feuergeist
  12. Wem? Uns!
  13. Braune Pfeifen
  14. In Aller Ohr
  15. Hoch Die Krüge

Subway To Sally

Was soll ich sagen? Ein Subway-Konzert kann ja praktisch nicht in die Hosen gehen, erst recht nicht an einem Ort, an dem sie jährlich vorbeischauen. Dies ist dann auch heute der Fall, die Truppe aus Potsdam beschert ihren Schweizer Fans ein wunderschönes Winter-Konzert, welches für viele Fans auch das letzte Konzert des Jahres markiert.

Gleich zu Beginn: Meiner Meinung nach hapert es heute in der Setliste ein wenig. Von mir aus könnte man Songs wie «Königin Der Käfer» oder «Feuerland» ohne Probleme gegen die nicht gespielten «Krähenkönig», «Grausame Schwester» und «Das Schwarze Meer» austauschen. Auf der anderen Seite bin ich aber ein grosser Verfechter von Variation zwischen den verschiedenen Touren und begrüsse diesen Schritt auch.

Mit anderen Songs wie «Tanz Auf Dem Vulkan», «Henkersbraut», «Kleid Aus Rosen» und «Besser Du Rennst» sind trotzdem einige meiner Lieblingstracks dabei. Dass es nicht nur mir so geht, bezeugt die Stimmung im Publikum, welche am Anfang erneut einen kleinen Dämpfer wegsteckte, bevor die altbekannten Songs gespielt wurden.

Natürlich dürfen die Subway-Evergreens «Sieben» und «Veitstanz» sowie ein Treffen aller Musiker aller anwesenden Bands an der Eisheiligen Nacht nicht fehlen. Jedem einzelnen ist die Spielfreude sichtlich ins Gesicht geschrieben, und mit «Imperator Rex Graecorum» findet auch noch eine Single des im März erscheinenden Albums «Hey!» den Weg ins Programm.

Schluss? Natürlich nicht, schliesslich fehlt ja noch «Julia Und Die Räuber». Wie immer beginnen in der ganzen Halle gleich «Blut, Blut…»-Chöre und Eric Fish muss mit seiner Truppe nochmal auf die Bühne, um diesen Abschluss zum Besten zu geben. Danach ist aber endgültig Schluss.

Setliste Subway To Sally

  1. Königin Der Käfer
  2. Mitgift
  3. Feuerland
  4. Henkersbraut
  5. Kleid Aus Rosen
  6. Eisblumen
  7. Solo Ally
  8. Für Immer
  9. Falscher Heiland
  10. Tanz Auf Dem Vulkan
  11. Besser Du Rennst
  12. Sieben
  13. Imperator Rex Graecorum
  14. Veitstanz*
  15. Julia Und Die Räuber*

*Zugaben

Das Fanzit Eisheilige Nacht 2018

Nachdem ich letztes Jahr verhindert war, freute ich mich, wieder bei einer Eisheilige Nacht dabei sein zu können. Während Paddy And The Rats ihren Job als Opener des Abends hervorragend wahrnahmen und das erste Einheizen des Publikums übernahm, haben es Russkaja in Sachen Party-Stimmung auf die Spitze getrieben. Ich bin wirklich positiv überrascht! Versengold haben den Anschluss an diese Party nicht ganz erwischt, musikalisch aber trotzdem (wie so oft) brilliert. Subway To Sally haben als Headliner dann noch für den richtigen Abschluss des Abends gesorgt und wurden entsprechend gefeiert.

Alles in allem war dies ein wunderschöner Konzertabend! Ich freue mich auf weitere Konzerte jeder einzelnen Band sowie auf die neuen Alben von Versengold und Subway To Sally. By the way, Eric, ihr habt noch keinen «Hey!»-Termin für die Schweiz bestätigt…


Wie fandet ihr das Konzert?

27.01.2019
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