Ireland meets Volkshaus
Am 22. Januar besuchten uns die Irish-Punker Flogging Molly im Zürcher Volkshaus und sorgten wie so oft für eine ausgelassene Stimmung. Im Vorprogramm wartete das Tessiner Folk-Duo Make Plain auf.
Eines wird hier im Volkshaus wohl nie klappen: der Einlass! Wie immer steht man eine ganze Weile in der Schlange, bevor man reindarf. Einige machen ihrem Ärger ganz schön Luft. Der Grossteil des Publikums sieht diese Angelegenheit allerdings gelassen und freut sich, dass Flogging Molly schon nach so kurzer Zeit wieder zurück in die Schweiz gefunden haben.
Make Plain
Den musikalischen Beginn setzen heute die beiden Tessiner Andrea Zinzi und Luca Imperiali. Als Make Plain betreten sie die Bühne und setzen sich sogleich hinter ihren Instrumentenhaufen. Mit ihrer fröhlichen Art und den hüpfigen Songs haben sie das Publikum schnell auf ihrer Seite. Sie eröffnen heute zum ersten Mal für Flogging Molly und darauf sind sie natürlich mächtig stolz. Nach einem doch eher kurzen Set ist dann aber Schluss und die Umbauarbeiten für den Hauptact beginnen.
Flogging Molly
Das Intro des aktuellen Albums «Life Is Good», «There’s Nothing Left Pt. 1», ertönt und die ersten Musiker betreten die Bühne. Weiter geht es mit dem etwas älteren «Paddy’s Lament» und danach kommt, wie es zu erwarten war, der nächste Track des aktuellen Silberlings: «The Hand Of John L. Sullivan». Auch danach folgt die Setliste grösstenteils jener vom August-Konzert in Pratteln. Lediglich in der zweiten Hälfte gibt es einige kleine Anpassungen der Reihenfolge. Nun gut, genau diese Songs haben sich damals (und auch zuvor) ja bewährt, wieso sollte man also auf etwas anderes setzen?
Dave King führt gekonnt durch dieses Konzert. Dabei bleiben auch viele Ansagen und Anekdoten dieselben, und trotzdem geht er auf aktuelle Umstände ein, so z.B. auf Geburtstage von Fans oder von Familienmitgliedern seiner Musiker. Musikalisch stimmt sein Auftritt natürlich genauso; einzig sein in den Songs zu übertriebener Akzent geht mir mit der Zeit ein wenig auf den Keks. Komisch, das hatte ich bei ihm noch nie. Auch der Rest der Band lässt keine Wünsche übrig; jeder Einzelne glänzt mit seinem Können und zeigt unmissverständlich seine Freude an der Musik und diesem Auftritt.
Bis jetzt tönt alles ziemlich rosig. Wir befinden uns hier auch zweifelsohne einen sehr gelungenen Auftritt, allerdings kommt die Stimmung nicht im Entferntesten an jene von anderen Flogging-Konzerten ran. Das anwesende Publikum hat zwar Spass, aber von Ausrasten im Flogging-Style kann nun mal wirklich nicht die Rede sein. Irgendwie schade! Doch wie gesagt, musikalisch kann man sich heute echt nicht beklagen!
Nach den beiden Zugaben «If I Ever Leave This World Alive» und «Salty Dog» heist es wieder einmal Ende Gelände und während Monty Python’s «Always Look On The Bright Side Of Life» verabschieden sich die Irish-Amis wieder vom Zürcher Publikum.
Das Fanzit
Nach einem gelungenen Auftritt des Tessiner Duos Make Plain stürmten Flogging Molly ein weiteres Mal eine Schweizer Bühne. Alle Musiker lieferten eine gewohnt gute Show, wenn auch leider nicht derselbe Funken auf das Publikum überspringt, der an anderen Shows der US-Iren für legendäre Tanzfeste sorgt. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf weitere Konzerte dieser talentierten Musiker!
Setliste Flogging Molly
- (No More) Paddy’s Lament
- The Hand Of John L. Sullivan
- Drunken Lullabies
- The Likes Of You Again
- Swagger
- The Days We’ve Yet To Meet
- Requiem For A Dying Song
- Life In A Tenement Square
- Float
- The Spoken Wheel / Black Friday Rule
- Life Is Good
- Rebels Of The Sacred Heart
- Devil’s Dance Floor
- Crushed (Hostile Nations)
- What’s Left Of The Flag
- The Seven Deadly Sins
- If I Ever Leave This World Alive*
- Salty Dog*
*Zugaben