Hochwertig wie immer!
Die Zeit läuft! Es scheint, als wäre «I Worship Chaos» von Children Of Bodom erst vor kurzem erschienen, und doch war dies schon im Oktober 2015. Nach mehreren Trailers und Singles steht mit «Hexed» ab dem 8. März der via Nuclear Blast veröffentlichte Nachfolger in den Regalen. Children pur!
Ich bin ehrlich: Das erste Durchhören war erstaunlich ernüchternd. Ausser dem Titelsong selber stach irgendwie nichts heraus und wäre nicht diese Review geplant gewesen, hätte ich das Album wohl erst einige Wochen später wieder angespielt. Na dann, Runde 2, dann Runde 3! Mit jedem Durchlauf fand ich das Album besser und entdeckte neue Nuancen. Und doch: Ist es vielleicht nicht gerade eine Stärke der finnischen Band, dass sie sich und ihrem unverkennbaren Sound treu bleiben?
Children-Mastermind Alexi Laiho sagt zum neuen Album: «[…] there’s some crazy shit in there, almost progressive or at least technical.» Das fällt dann auch tatsächlich nach ein paar weiteren Runden auf: Gegenüber Vorgängern wie «Hatebreeder» oder «Are You Dead Yet?» wirkt das Album noch ein wenig technischer. Dies nimmt den Songs leider ein wenig die Eingängigkeit, welche sich bei Tracks wie z.B. «If You Want Peace, Prepare For War» zeigte. Gleichzeitig sind die neuen Songs – zumindest gefühlt – einen Zacken langsamer.
Beim Trade-Off zwischen Eingängigkeit und Technik tendiert «Hexed» also gegenüber anderen Alben eher auf die technische Seite. Dass dies alles andere als schlecht ist, beweist unter anderem der instrumentale Teil von «Kick In A Spleen». Mann, ist das eine Nummer! Am besten schneidet auf meinem persönlichen Ranking aber der Titeltrack ab. Hier ist, noch mehr als bei den anderen Songs, reinstes Children Of Bodom zu hören.
Das Cover-Artwork, welches von Denis Forkas kreiert wurde und den Reaper auf violettem Hintergrund zeigt, weist ebenfalls eine grundlegende Neuerung auf: Entgegen den Artworks der bisherigen Alben wurde das aktuelle nicht am Computer, sondern von Hand gezeichnet.
Ob und wie ich das Album nun bewerten würde, darüber war ich mir lange nicht sicher. Eine allfällige Note darf keineswegs zu schlecht ausfallen; die Songs sind allesamt überzeugend und sehr gut gespielt. Doch darf ich auch keine zu hohe Note vergeben, denn das Album ist keineswegs besonders überragend oder verblüffend. Wie es für absolute Zahlenwerte üblich ist, kann man sich sehr gut darüber streiten, da sehr viele subjektive Faktoren mitspielen. Ich denke aber, dass die erteilte Note von 8.5 in etwa den oben gemachten Überlegungen entspricht. Um sich eine eigene Meinung zu bilden, gilt aber wie immer: Hört einfach rein!
Das Fanzit
Mit dem neuesten Spross «Hexed» manifestieren Children Of Bodom einmal mehr ihren ganz eigenen Stil. Die Songs sind ein wenig technischer und teilweise auch langsamer unterwegs als ihre älteren Geschwister. Qualitativ spielt das Album aber ganz klar auf gewohnt hohen Rängen. Bleibt nur zu hoffen, dass Children diese Energie auch live mal richtig rüberbringen können…
Ab Release reinhören und Digipak (vor-)bestellen
Trackliste Children Of Bodom – Hexed
- The Road
- Under Grass And Clover
- Glass Houses
- Hecate’s Nightmare
- Kick In The Spleen
- Platitudes And Barren Words
- Hexed
- Relapse (The Nature Of My Crime)
- Say Never Look Back
- Soon Departed
- Knuckleduster
- I Worship Chaos (Live)*
- Morrigan (Live)*
- Knuckleduster (Remix)*
*Bonus
Line Up – Children Of Bodom
- Alexi Laiho (Vocals & Gitarre)
- Henkka Blacksmith (Bass)
- Jaska Raatikainen (Drums)
- Janne Wirman (Keyboard)
- Daniel Freyberg (Gitarre)