Feuerstein? Rammengel?
Feuerengel, welche als beste Rammstein-Coverband Deutschlands gehandelt werden und auch schon für ihr Vorbild eröffnen durften, zollten ihrer Lieblingsband am 22. und 23. Februar im Z7 Tribut. Dem geneigten Fan wurde eine Feuer- und Musikshow geboten, die dem Original absolut würdig ist! Über das Freitag-Konzert lest ihr hier.
DJ Metal Heart
Als «Vorband» wurde DJ Metal Heart angekündet. Neben solchen Opener-Shows (wie z.B. auch schon bei Megadeth) produziert die DJane Schminkvideos für Metal Chicks. Nun, wems gefällt… Auf jeden Fall betreten wir das Z7 und merken von der Präsenz von DJ Metal Heart erst mal herzlich wenig. Okay, die Musik ist lauter als sonst. Aber da ist weder DJ noch DJane zu sehen und die Musik könnte auch aus jeder anderen Z7-Pausen-Playlist (Slayer, Pantera, Rage Against The Machine, Marilyn Manson…) stammen. Irgendwie schwach! Wie es sich gehört, gibt es dann noch eine Pause (also einfach wieder leisere Musik?!)
Feuerengel
Doch dann geht der Abend richtig los! Feuerengel beginnen wie auch ihr grosses Vorbild auf der letzten Tour mit «Ramm4». Danach wird es mit der Reihenfolge schwierig, denn die Band wollte keine Setlists rausgeben. Die würden danach immer im Netz landen. Ich wundere mich, wer sowas tun würde… :-;
Fest steht: Die sechs Jungs liefern eine täuschend echte Show – auch wenn im Grunde alles nur kopiert ist. Alle bekannten Show-Elemente werden auch in diesem kleinen Rahmen übernommen. Selbst die Pyro-Show ist nicht ohne; so viel Feuer wie heute sieht das Z7 eher selten! Musikalisch? Kaum ein Unterschied zu hören! Nur bei den länger gehaltenen Tönen merkt man natürlich, dass da schon nicht Till selber am Mikro steht. Doch bei den tieferen Passagen bekommt auch Sänger Boris die Illusion hin. Ach ja, und greift Drummer XOPH vielleicht einmal mehr auf die Double Bass zurück als Christoph Schneider?
Sämtliche Show-Elemente jetzt genauer zu beschreiben, erachte ich als falsch. Wer Rammstein oder Feuerengel schon gesehen hat, den würde ich langweilen; wer dies noch vor sich hat, soll sich live überraschen lassen. Nur so viel: Vom Kochtopf bei «Mein Teil» über die «Flake»-Folter bei «Ich Tu Dir Weh» bis zur Penis-Kanone bei «Bück Dich» ist alles dabei! Auch Zündschnur durch die ganze Halle und jede Menge Flammen dürfen nicht fehlen.
Songtechnisch liefert der heutige Act plus minus das zu Erwartende. Da fehlt zwar noch sehr viel, doch Feuerengel spielen wirklich lange und kompensieren so auch das Fehlen eines richtigen Openers. Sämtliche guten Rammstein-Songs würden den Rahmen eines einzelnen Abends natürlich sprengen. Auch hier wurde also vieles richtig gemacht.
Der grösste Negativpunkt des Abends ist für mich das Publikum. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn auch Nicht-Metalheads im Z7 aufwarten, erst recht nicht bei so bekannter Musik wie sie Feuerengel oder auch live/wire etc. liefern. Doch die Aggressivität, welche da teilweise in die Halle mitgebracht wird, finde ich absolut daneben. Schade, dass dies ausserhalb der Metal-Welt nicht zu funktionieren scheint.
Nach einem fulminanten Abschluss mit mehreren Zugaben verabschieden sich Feuerengel vom Pratteler Publikum – wenn auch nur für einige Stunden, denn morgen gibt es ja bereits den nächsten Gig. Kurz nach dem letzten Ton kommen die Jungs auch noch kurz in den Graben, um mit Fans zu quatschen und Autogramme zu verteilen.
Das Fanzit
Für mich persönlich war dieser Auftritt eine Art Auftakt für die Stadion-Tournee des Originals diesen Sommer. Dabei haben Feuerengel alles richtig gemacht und Rammstein in jeder Hinsicht hervorragend nachgespielt. Für jeden Rammstein-Fan ein richtiges Highlight!