Die beste Band der Welt tritt oder kommt zurück ?!?
Sie sind wieder zurück! Die beste Band der Welt! Na klar, die Rede ist von Die Ärzte. Und wenn sie am Openair St. Gallen das Sittertobel rocken werden, ist eines schon mal klar: Der Himmel ist blau, so blau!
Die Ärzte
Die Ärzte sind nach einer langjährigen Pause zurück und spielen am Samstag eine exklusive Schweizer Show im Sittertobel. Wer Die Ärzte schon mal live erleben durfte, weiss ganz genau, dass sie sich in Sache unterhaltsame Shows so ziemlich in der Champions League befinden. Bei Farin, Rod und Bela bleibt einfach kein Auge trocken, denn das Trio nimmt sich aber sowas von überhaupt gar nicht ernst. Ihr dürft euch aber nicht nur auf Lacher, sondern euch auch auf eine riesige Party freuen. Denn auch musikalisch wird der Bär hoffentlich so richtig tanzen.
In letzter Zeit wurde viel spekuliert. Die Veröffentlichung des Gesamtwerks „Seitenhirsch“ im Dezember, die folgende Veröffentlichung des Songs „Abschied“ – war es das mit den Ärzten? Schliesslich sind alle drei Ärzte unverkennbar über 50 Jahre alt – da hilft kein Haarspray und doofer Spruch. Wir werden es sehen! Aber darum heisst es umso mehr, schnell Tickets sichern und die Show geniessen, so lange es noch geht!
Royal Republic
Am Samstag gibt’s neben den Berlinern noch weitere rockige Leckerbissen auf die Ohren. So sind Royal Republic zu Besuch. Die Band, welche an Mando Diao oder The Hives erinnert, machte am Greenfield 2017 echt Laune. Damals wollte ich sie schon lange mal sehen und nun finde ich es umso genialer, dass das St. Galler Openair die Band gebucht hat. Zusammen mit einer guten Portion Rock’n‘ Roll bringt das Quartett aus Malmö nämlich auch ein neues Album mit.
Yungblud
Mit Yungblud wird’s ebenfalls etwas punkrockig. Der junge Engländer (21 Jahre) wird als der Newcomer der Stunde seitens dem St. Galler Openair gehandelt. So sei die Musikbranche seit der Veröffentlichung von I Love You, Will You Marry Me auf ihn aufmerksam geworden. Und ich muss sagen, der Track geht ab: fetter Beat mit viel Drive. Das wird guuut!
Und ok zugegeben nun wird’s schon langsam eng, wenn wir den Blick auf Sache Rock, Punk, Metal werfen sollen: Was noch scheu in die Ecke Indie Rock-Pop gestellt werden darf, wäre die Band Pale Waves. Ich hab da mal reingehört und der Sound ist recht eingängig. Sängerin Heather hat eine nette Stimme und einen interessanten düsteren Look. Ich bin gespannt.
Auch Axel Bosse, oder einfach nur Bosse, ein deutscher Gitarrist, Songwriter und Rocksänger im deutschsprachigen Indie-Pop klingt gemütlich rockig. So geht der Song “Ich wart auf dich“ ziemlich schnell ins Ohr und bleibt dort auch hängen. Warten ist auch echt doof, darum hoffen wir auch, dass schon bald das St. Galler vor der Türe steht und der Himmel blau wird.
Es muss ja auch nicht immer rocken bei mir. Auch andere Musikstile haben Platz. So tönt Querbeat nach spassigem, mitgröhligem Sound! Ich sag mal Tschingderassabum. Auch Hiphop mit Brockhampton kann interessant werden. Erinnert mich aufs Erste an Baha Men’s „Who let the dogs out“. Ok vielleicht würden mich nun alle Hiphop-Fans auspfeiffen (aber die lesen das hier ja kaum oder?), denn in dieser Sparte habe ich höchstens in Sache deutschen und französischen Hiphop eine kleine Ahnung. Wobei ich zu BAUSA, der auch auftreten wird, kaum was sagen kann.
Und wenn wir vorher gerade bei Französisch waren, da kommt eine Schweizer Band namens Les Rêves des Rois ans St. Galler Openair, über die man nur schwer etwas im Internet erfährt. Also muss man da wohl mal einfach hingehen.
Was ich echt auch cool finde, ist dass der junge Schnufer Nemo auch mit von der Party sein wird. Irgendwie mag ich diese Mundartmusig, die seit einiger Zeit einen mega Aufschwung erlebt. Und dass der 19jährige Bieler sehr authentische Auftritte vor grossem Publikum bereits voll im Griff hat, habe ich schon am Stars of Sounds Murten erlebt.
Wo ich wohl eher nicht mit dabei sein werde, ist, wenn das Sittertobel mit dem Technozeugs von Boys Noize und Valentino Khan in einen Dancefloor verwandelt wird. Aber jedem das Seine und davon hat es am St. Galler zum Glück fast mehr als genug. So gibt’s mit Kallidad sogar einige spanischen Gitarrenriffs zu hören. (Was eigentlich nur noch fehlt, für so richtig alle Geschmäcker, wäre eine gute Mittelalterband. Darf ich In Exremo als Suprise Band vorschlagen?)
So ein bisschen Elektro-Pop, Disco wie bei Parcels wird hingegen gehen. Die Australier haben sowieso den Surfer-Bonus zu Gute, nachdem ich das Video Tieduprightnow gesehen habe. Denn surfen verbindet – you know, I know. Und da auch Black Sea Dahu ihren Namen aus der Leidenschaft zum Surfen mit dem Schweizer Fabelwesen Dahu, welches unterschiedlich lange Beine besitzt, kombiniert, erhält auch diese Schweizer Band einen Surf-Extra-Punkt. Der Song In Case I Fall for You ist auf jeden Fall schon Mal super-nice, auch wenn Alabama nun echt nicht meine erste Wahl wäre, sondern dann eher die Azoren. Der Song wird ja derzeit im Radio rauf und runter gespielt.
Und wenn ich nun schon meinen Senf zu fast allen Bands am Samstag gegeben habe, bringen wir es auch zu Ende. Jessie Reyez quitscht gerade über Youtube in meinen Ohren. Könnte live ganz süss sein. Wenig süss, aber rauchig klingt Marius Bear. Der Appenzeller sei der Ostschweizer Stolz. Das SRF 3 Best Talent – er ist für einen Swiss Music Award 2019 nominiert – bringt eine Mischung aus Blues, elektronischen Elementen und unverkennbaren Gesangseffekten ans St. Galler. Auch aus dem Appizell kommt Riana. Bei ihr könne man Pop, Jazz und Soul erwarten. Und wenn sie sich beim Song Strangers fragt, ob das etwas für uns ist, dann auf jeden Fall ausprobieren und anhören.
Last but not least oder vielleicht doch kommt noch die Band Schöni Frau. Schräger Name, schräger Sound: Populäre Traum Musik. Na dann hoffentlich kein Albtraum.
Das Wort zum Sonntag halten wir nun kurz, denn eigentlich wollte ich ja nur von Die Ärzte berichten. Mit Florence and the machine als Hauptact hat das St. Galler einen weiteren Top-Act in dieser Sparte geholt, der schon mal funktioniert hat.
Mit THE 1975 gibt’s ein bisschen Alternativ-Pop-Rock. Es rockt zwar nur wenig, aber klingt ganz passabel. Bristol’s beste Post-Punk Polemiker IDLES stehen ebenfalls auf der Bühne, macht mich aber nicht ganz so an.
Und sonst gibt’s neben ein paar internationalen Acts gaaaanz viele Schweizer Künstler. Allen voran nach meiner Meinung Dabu Fantastic aus dem schönen Züri Oberland. Aber auch Šuma Čovjek, zehn Schweizer mit – wie man so schön sagt – «Migrationshintergrund», welche auf Kroatisch, Arabisch, Englisch, Französisch, Roma und Spanisch singen, klingen sehr sympathisch.
Dass das diesjährige St. Galler Openair ganz besonders wird, steht schon klar. Hoffen wir auf wirklich blauen Himmel und kein Schlammgallen!