Eine Plattentaufe vom «Feinsten»…
Am 2. November durfte ich im Kellertheater im Vogelsang mit pam eine Plattentaufe und entsprechende «Sause» vom Feinsten erleben. Volles Haus und eine unheimlich tolle Stimmung begleiteten den Event von Anfang an bis zum Ende. Natürlich klar, dass die Bands des Abends – Shadow’s Far – einen sehr grossen Teil zu dieser Stimmung beigetragen haben. Die folgenden Zeilen sind die Würdigung eines unvergesslichen Abends in der Nähe des «Ürnersees».
Cremation
Die Band aus dem Wallis mit ihrem rohen und groovigen Death-Metal sind der perfekte «Vorheizer» für die nachfolgenden Shadow’s Far. Eindrücklich vor allem die Feinheiten im technischen Bereich der Saitenfraktion. 27 Jahre und kein bisschen Müde, das Publikum wird auf ganzer Linie mitgezogen und die Stimmung kocht noch nicht gerade, aber blubbert sich so Richtung Siedepunkt. Sympathische Darbietung und eine souveräne Leistung.
Shadow’s Far
Kurze Pause, dann geht’s los mit dem Hauptact des heutigen Abends: Shadow’s Far. Kaum kommt Leben auf die Bühne ist im Kellertheater die Hölle los. Dies meine ich wirklich auf beide Seiten bezogen: Sowohl auf der Bühne wie auch vor der Bühne gibt es kein Halten mehr. Hauptgrund aus meiner Sicht der unheimlich positiv motivierte Frontmann Roman Wettstein. Unglaublich was dieser von Anfang an für eine Energie entwickelt. Diese Energie kann sich nur auf das Publikum übertragen, es geht gar nicht anders. Auch dem Rest der Band merkt man an, dass heute ein wichtiger Abend ist und die Freude darüber strahlt in jedem Gesicht mit.
Die Band spielt viele neue Songs, macht aber auch immer wieder einen Ausflug in vergangene Zeiten. Auch cool: Nach einigen gespielten Song, wird der frühere Frontmann – welcher auch anwesend ist an der Plattentaufe – auf die Bühne geholt und Roman gibt das Mikro ab. Schöne Geste für den Ehemaligen. Ebenfalls ein sichtbar ergreifender Moment.
Auch musikalisch gibt es heute Abend nur die Bestnoten. Es sind keine Fehler auszumachen und die Harmonie innerhalb der Band scheint perfekt zu sein. Leider vergeht die Zeit viel zu schnell und das Set der Urner kommt schneller zum Schluss, als das es einem lieb ist. Hätten doch die Zuhörer – auf jeden Fall sicher ich – noch lange Stehvermögen gehabt.
Später ausserhalb der Location sieht man lauter zufriedene Gesichter und auch die Musiker mischen sich unters Volk. Hier wird der Support noch gelebt und geschätzt. Ich habe eigentlich fast noch nie ein Danke von einem Musiker erhalten, dass wir nach der Einladung an die Sause aufgrund meines Album-Reviews (siehe Review), dies auch angenommen haben und angereist sind. Hier schon. Das motiviert und zeigt, dass unsere Arbeit sehr geschätzt wird.
Das Fanzit
Ich ziehe den Hut in allen Belangen: Geile Location (Kellergewölbe macht einen sensationell coolen Eindruck), gute Bands, tolle Fans, musikalisch auf hohem Niveau. So muss eine Plattentaufe laufen. Ich fahre also immer noch sehr geflasht meine zwei Stunden von Altdorf nach Bern retour, im Bewusstsein, dass sich die 4 Stunden Weg absolut gelohnt haben und mehrfach zurückbezahlt wurden (in weniger Zeit). Shadow’s Far das war ganz grosses Kino. Bis bald, egal wo!