Die Metal Division kommt!
Eine Band, die seit 20 Jahren existiert, bringt zum Jahresbeginn ihr Studioalbum Nummer 10 auf den Markt: Mystic Prophecy! Auf meinem persönlichen Radar erschien die Truppe Mitte der 2000er Jahre, als Alben wie „Savage Souls“ und „Satanic Curses“ veröffentlicht wurden.
Trotz permanent starken Outputs („Ravenlord“! „Killhammer“!) erhielt die Multi-Kulti Truppe nie die Beachtung, die ihr eigentlich zustehen würde. Zumal auch auf der Bühne eigentlich alles stimmt. Hören wir mal rein in das zehnte Studioalbum (das „Cover-Album“ nicht mitgezählt) und versuchen rauszukriegen, wie sich die Karriere weiterentwickeln wird.
Mit „Metal Divison“ geht’s los – und wie! Das ist zu 667% genau das, was meine Gehörgänge erfreut – ein Stampfer der edelsten Klasse, spitzenmässige Riffs und ein Refrain, der nur so zum Mitschreien animiert! Zu diesem Track haben Mystic Prophecy übrigens Fans ins Studio eingeladen, die bei diesem Refrain mitmachen konnten. Ohne Wenn und Aber der legitime „Nachfolger“ von „Metal Brigade“ vom letzten Album – und nebenbei auch der erste Videoclip, den man den Anhängern zeigte.
Während Fronter Lia uns seine Leute gerne auf sämtliche Metal-Klischees setzen (man schaue sich nur schon mal das erneut coole Cover mit Totenschädeln, Höllenfeuern und bösen Gestalten an), zeigt uns der Grieche, dass er sich auch mit Geschichte durchaus auskennt: „Hail To The King“ handelt von Alexander dem Grossen. Musikalisch eine urtypische Heavy Metal Nummer, wie man sie von Mystic Prophecy kennt und liebt.
Eher sanft beginnt dafür „Here Comes The Winter“ (eigentlich der wohl schlimmste Songtitel überhaupt – wer braucht schon Winter??). Doch dann entwickelt sich der Track zu einer wahren Hymne mit einem erneut sehr eingängigen Refrain. Irgendwie erinnert es mich an einen älteren Track der Band, aber ich krieg umsverrecken nicht raus, welcher das war…
Dass es Mystic Prophecy gerne auch mal härter und schneller angehen lassen, ist für den geneigten Zuhörer keine Neuheit. Und auch diese Zielgruppe wird auf „Metal Division“ bestens bedient. Da wäre zum einen das dreckige „Curse Of The Slayer“ und dann vor allem „Die With The Hammer“. Der beginnt dermassen sanft und balladesk, da würde kaum einer denken, dass mit dem wütenden Schrei von Lia die härtesten Minuten auf diesem Silberling beginnen. Wer an „Burning Out“ vom letzten Output seine Freude gehabt hat, wird hier selig sein.
Mehr nach meinem Geschmack sind dann halt allerdings die „klassischen“ Nummern der Marke „Reincarnation“, welche Hymnen mit immer noch genügend Härte kombinieren. Man höre sich auch mal das im Midtempo gehaltene „Dracula“ an, welches ebenfalls mit Ohrwurm-Refrain besticht. Gleiches gilt für den Rausschmeisser „Victory Is Mine“, welcher von Lia mit punktuellen Growls verziert wird.
Das Fanzit Mystic Prophecy – Metal Division
Wer auf richtig geilen, sauber gespielten Heavy-/Power Metal steht, kommt an Mystic Prophecy einfach nicht vorbei! „Metal Division“ bietet Futter für jeden, der auf puren, reinen Metal ohne Keyboard-Klänge steht. Studioalbum Nummer 10 ist absolut auf Augenhöhe mit den eigenen älteren Outputs und muss sich auch vor der Konkurrenz nicht verstecken. Es ist wirklich zu hoffen, dass Mystic Prophecy mit dieser Platte endlich auch mal die Aufmerksamkeit erhalten, die sie längstens verdienen würden! Von mir gibt’s jedenfalls mal 8.5 von 10 Punkten.
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