Hellvetica - BFJ (CD Cover Artwork)

Hellvetica – BFJ (EP)

Hardcore, Punk, Thrash Metal
08.02.2020
Hellvetica - BFJ (CD Cover Artwork)

Raise Your Glass To Beer & Rock’n’Roll!

Neues aus dem Hause Hellvetica: mit der EP „BFJ“ bringt uns einer der momentan heissesten Live-Acts des Landes neues Futter für die heimische Stereoanlage. Die Gewinner des letztjährigen Greenfield Foundation Band Contest haben nicht nur bei eben diesem Auftritt im Berner Oberland begeistert, sondern auch sonst in letzter Zeit so einige Bühnen abgerissen.

Obwohl die Veröffentlichung bereits im Dezember 2019 erfolgte und auch die Plattentaufe schon erfolgreich über die Bühne gegangen ist (siehe Review), soll nun auch auf den Tonträger noch etwas genauer eingegangen werden. Denn, soviel sei bereits verraten, die insgesamt sieben Songs dieser EP haben es definitiv in sich!

Das Format des Extended Player, was EP ausgeschrieben bedeutet, ist für mich immer eine etwas zwiespältige Sache. Nicht selten bedeutet das heutzutage, dass ein bis zwei neue Tracks mit entweder Live-Aufnahmen oder (meistens eher verzichtbaren) Re-Recordings von älteren Songs der jeweiligen Gruppe künstlich aufgeblasen werden. Schliesslich ist in Zeiten von Streaming und Download die klassische Single sowas von Tod, also muss eine EP gemacht werden wenns nicht fürs Album reicht. Die hier vorliegende Scheibe fällt aber glücklicherweise nicht in diese Kategorie. Es gibt fünf komplett neue Songs zu hören, zudem zwei Titel die zwar digital bereits veröffentlicht wurden, aber noch nicht auf CD erhältlich waren. Und da der letzte Langspieler „Against The Odds“ bereits im 2017 erschienen ist macht es durchaus Sinn, wieder einmal ein Lebenszeichen von sich zu geben.

Die EP – Hellvetica – BFJ

Los geht es mit „Mohawk Spikes“ und seinem „1-2-3-GO“-Startschuss. Und mein erster Gedanke: geil, Punk! Hellvetica haben ihren Thrash immer sehr gerne mit Hardcore angereichert, aber so punkig habe ich die Gruppe noch nie gehört. Das Ding zündet wirklich gleich auf Anhieb! Zwischen den schnellen Strophen folgt ein Mitsing-Refrain vom Feinsten. Meine anfänglichen Bedenken, das die Hook mit der Zeit zu nerven beginnen könnte, kann ich mit gutem Gewissen entkräften: ich habe das Stück unterdessen unzählige Male gehört und finds immer noch geil. Es würde mich sehr wundern, wenn die Band in Zukunft Live auf diese Nummer verzichtet. „Mohawk Spikes“ ist wie gemacht für die Bühne!

Als nächstes folgt „Liberty“ mit einem sehr ansprechenden Instrumentalen Intro. Sehr geile Drums und Gitarren! Erst nach ungefähr einer halben Minute setzt Sänger Roman ein. Das punkige Element ist hier der sozialkritische Text, musikalisch ist das eher „gewohnter“ Hellvetica-Stoff. Also geile Thrash-Gitarren mit Hardcore-Breaks. Das anschliessende „Shut The Fuck Up“ drückt ab Beginn aufs Gaspedal und schlägt musikalisch in eine ähnliche Kerbe wie das Stück zuvor. Und die Message des Refrains „Think Before You Speak Or Shut The Fuck Up“ könnte sich noch die eine oder andere Person gerne öfters einmal zu Herzen nehmen…

Das anschliessende „Fuck What They Say“ rechnet mit Fake News und korrupten Journalisten ab. Anfangs ein nicht sonderlich spektakulärer, aber trotzdem sehr solider Hardcore-Track. Ungefähr in der Songmitte wird das Tempo dann etwas gedrosselt und wir sind wieder im Thrash Metal angekommen. Diese Gitarren sind einfach nur Geil! Ein Track, der eigentlich exemplarisch für die Band steht und sowohl bei Hardcore-Fans als auch bei Metalern gut ankommen sollte.  „Gate To Hell“ setzt sich kritisch mit Religion auseinander und  weisst im Refrain wieder viel Mitsing-Potential auf. Spätestens beim Schlussteil mit den melodiösen Gangshouts sind wir auch definitiv wieder im Punk angekommen. Ebenfalls eine starke Nummer.

„To The Gods“ ist dann der erste der beiden Tracks, die bereits im Mai 2019 veröffentlicht wurden. Zu diesem Song wurde auch ein Video in der Met Bar gedreht (siehe Video) und bereits im Juni veröffentlicht. Erneut gibt es eine gelungen Gangshout-Hook und dazu ein richtig geiles Solo von Lead-Gitarrist Fedi. Für mich ein „Gute-Laune-Song“ im positiven Sinne, wieder super Material für die Bühne! Dasselbe lässt sich auch über das abschliessende „BFJ“ sagen. Auch dazu wurde bereits im Sommer ein Video veröffentlicht, mit Bildern vom triumphalen Auftritt am Greenfield-Festival (siehe Video weiter unten). Ein kurzer, knackiger Abschluss-Song mit jeder Menge Energie und Power. Und ein würdiger Abschluss für diese EP.

Das Fanzit Hellvetica – BFJ EP

Dieser Silberling zeigt exemplarisch, wieso die EP ein richtig geiles Format sein kann: zwar „nur“ 7 Songs und etwas über 23 Minuten Spielzeit, dafür kein einziger Skip-Kandidat! Da sind mir solche Tonträger definitiv lieber, als künstlich auf Albumlänge aufgeblähte Releases mit Füllmaterial das keiner hören will…

Hellvetica zeigen sich in den 7 Tracks von der besten Seite! Hier gibt es jede Menge Thrash Metal, aber auch Hardcore und Punkrock. Keine Ahnung ob die vielen Konzerte in der letzten Zeit eine Rolle gespielt haben beim Songwriting, aber jedes einzelne Lied eignet sich perfekt für auf die Bühne. Dadurch ist auch das ganze Material eher in schnellerem Tempo gehalten, trotzdem wird einiges an Abwechslung geboten. Keine der Anspielstationen klingt genau so wie die vorherige. Und mit einer Ballade von Hellvetica hat wohl auch niemand ernsthaft gerechnet… Der perfekte Soundtrack für den Weg zu einem Konzert, nach dem Hören dieser Scheibe ist man bereit für Moshpits und Stage Dives!

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Video Hellvetica – BFJ


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



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08.02.2020
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