Ein Kölsch bitte, sehr dunkel.
Einige werden versuchen, den Namen Nauthik mit Ahabs „nautik funeral doom“ zu verbinden, was nicht abwegig ist. Musikalisch, aber, erkundet das kölnische Trio eigene Pfade.
Der Auric Records-Seite entnehmen wir, dass „Araganu“ das erste Werk der Band ist, dessen Mitglieder auch bei Damage Source, Kingdom Of Salvation und Transgression tätig sind. Interessant ist, dass die Texte Konzeptgetreu auf Sardinisch verfasst sind; diese basieren nämlich auf der sardinischen Hymne „Procurade é moderare“. Das 8-Panel-Digipak der regulären CD-Ausführung ist von schlichter Ästhetik. Dies suggeriert, dass Nauthik das Fokus auf die Musik richten möchten.
„Araganu“ ist sowieso ein Werk, das volle Aufmerksamkeit verlangt, wenn man all seine Facetten erfassen möchte. Sofort fällt die sehr düstere Stimmung auf, die zusammen mit dem ruhigen aber manchmal aufbrausenden oder mahnenden Charakter der Kompositionen das Bild eines mürrischen, leicht verbitterten und fast resignierten fiktiven Menschen zeichnet. Nauthik schattieren traditionelles Death und Doom mit verschiedenen Nuancen, um die Songs mit der gerade passenden Atmosphäre zu belichten. Sie wählen die Klangfarben aus einer breiten Palette aus, die vom Prog bis zum Heavy Metal oder US-Hardcore reicht. Der dröhnende, vielseitige Bass und die ausdrucksvolle Stimme erzeugen Rhythmen, die einige Hörer als ritualistic bezeichnen könnten, während andere den hypnotischen Momenten verfallen werden. Das fantasievolle und gekonnte Schlagzeugspiel fügt sich nahtlos in ein imposantes Ganze ein und bestätigt zudem, dass die Musiker genau wissen, was sie mit ihrem Tun beim Publikum erreichen möchten. Einige Passagen erinnern – das liegt vielleicht an den gemeinsamen Einflüssen – an die italienischen Abysmal Grief, was zum mediterranen Thema des Werks passt.
Das Fanzit Nauthik – Araganu
„Araganu“ ist ein gelungener Erstling, der mit seinem stimmigen Konzept, seiner Vielseitigkeit und Tiefe viele Death-Doom-Fans begeistern wird und auch Live für reichlich Hühnerhaut sorgen dürfte.
Trackliste Nauthik – Araganu
- Praeludium
- Araganu I
- Araganu II
- Araganu III
- Araganu IV
- Araganu V
- Interludium
- Caelus
- Terra
- Ignis
- Leviathan