Dynazty - The Dark Delight (CD Cover Artwork)
Fr, 3. April 2020

Dynazty – The Dark Delight

Hardrock, Heavy Metal, Melodic Metal
17.04.2020
Dynazty - The Dark Delight (CD Cover Artwork)

Schwedische Ohrwürmer

Es braucht etwas Nachdenken, bis ich rausfinde, wann und wo mir der Name Dynazty das erste Mal begegnet ist. Ich glaube, dass mir der werte Seefahrer-Kollege Säm die mal empfohlen hat. Und dann habe ich sicher das Vorgänger-Album „Firesign“ getestet – und schliesslich auch die persönliche Live Premiere im Vorprogramm von BloodBound erlebt. Das ist jetzt alles ein gutes Jahr her. Mittlerweile ist nun neues Material der Schweden erschienen: „The Dark Delight“. Reinhören schadet nie…

Dass speziell die Nordeuropäer in Sachen harter Mucke schier endlos kreativ sind, ist eine altbekannte Tatsache. Dass viele Musiker dann auch in komplett unterschiedlichen Gewässern fischen, weiss der geneigte Fan ebenfalls. Als bekannteste Beispiele dienen hier sicher Björn Strid, der neben Soilwork auch das Melodic Rock Projekt The Night Flight Orchestra anführt. Oder Enslaved Gitarrist Arve Isdal, der nicht nur böse sein kann, sondern nebenbei mit Audrey Horne ein Hardrock Projekt der Sonderklasse startete.

Dynazty darf man getrost auch zu diesen „Nebenprojekten“ zählen. Fronter Nils Molin ist beispielsweise sonst mehr mit seiner Hauptband Amaranthe unterwegs. Und die sind musikalisch nun in ganz anderen Gefilden unterwegs. Für mich ein weiterer klarer Fall, dass das „Nebenprojekt“ (das Wort tut dem Sound allerdings schwer unrecht!) eigentlich die Hauptband sein sollte…

Zugegeben: Dynazty sind nach dem Gastspiel im Z7 wieder etwas von meinem Radar verschwunden. Zwar spielten sie im Januar dann noch auf dem legendären Ice Rock Festival im Emmental, aber da war ich ja karibisch unterwegs. Doch nun ist mit „The Dark Delight“ das neue Album eingetroffen. Bereits Werk Nummer sieben – das ist elf Jahren! Fleissig sind sie, die fünf Herren…

Man nehme eine Dosis Delain, etwas Follow The Cipher, eingängige Melodien, chorusartiger Refrain, ein sägendes Gitarrensolo – und fertig ist der Opener „Presence of Mind“! Der lässt nämlich grad aufhorchen. Da wippt der Fuss bereits mit, die Hand geht unweigerlich zum Lautstärkeregler. Etwas lauter darf’s schon sein…

Deutlich moderner, schneller und irgendwie auch härter, aber dennoch eingängig und melodiös geht’s mit „Paradise Of The Architect“ weiter. Der nächste Beleg, dass die Schweden ein unfassbares  Gespür für fantastische Hooklines haben. Dieser Refrain… Da kann man gar nicht anders als laut mitsingen. Oder so.

Das ganze Werk strotzt wirklich nur von Ohrwürmern. Da wurde grad kübelweise Kleister verarbeitet! Man höre sich mal als Beispiel „Heartless Madness“ an. Da werden selbst die finnischen Shooting Stars Battle Beast fast neidisch! Kitsch? Die Grenze ist zumindest hier in der Tat nicht mehr weit entfernt. Aber verdammt – es macht Spass ohne Ende!

„Apex“ – die gleiche Baustelle. Okay – etwas weniger Kitsch, dafür schleichen sich hier dann plötzlich auch böse Töne ein. Nur punktuell, nicht dass ihr plötzlich Death Metal oder so erwartet… Aber es sind coole Farbtupfer im gesamten Kontext, der Song selber besticht dann auch mit einem weiteren knackigen (hier eher kurz gehaltenen) Gitarrensolo.

Unter den total zwölf Songs sucht man wirkliche Stinker eigentlich vergebens. „From Sound To Silence“ ist jetzt vielleicht einer der Tracks, die auch nach mehrmaligem Hören etwas abfallen. Auch „The Road To Redemption“ hat sich noch nicht zu meinen Faves gemausert. Doch das wird mit Material der Marke „Waterfall“ oder dem fantastischen „Hologram“ problemlos wettgemacht – das ist ganz starker Stoff!

Das Fanzit Dynazty – The Dark Delight

Es ist ein richtig, RICHTIG geiles Ding, was uns Dynazty hier vor den Latz knallen! Melodic Metal, gepaart mit etwas modernen Einflüssen und gespickt mit einer Prise Disco Metal – doch trotz den sagenhaften Melodien und den bereits erwähnten Annäherungen zum Kitsch, ist immer noch genügend Härte vorhanden. Die Schweden trocknen hier die gesamte Konkurrenz erstmal ab und liefern das in meinen Ohren beste Album des ersten Viertels im Jahr 2020 ab! 9 ganz fette Punkte. Und ihr könnt dann selber schauen, wie ihr diese Ohrwürmer wieder aus den Lauschern bringt…

Dynazty – The Dark Delight reinhören und portofrei bestellen

 

Video Dynazty – Heartless Madness


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 9/10



Wie bewertet ihr dieses Album?

17.04.2020
Weitere Beiträge von

Dynazty