Mnemocide Feeding The Vultures (Cover Artwork)
Fr, 15. Mai 2020

Mnemocide – Feeding The Vultures

Death Metal
06.08.2020
Mnemocide Feeding The Vultures (Cover Artwork)

Tödliches Geier-Futter

Die Basler Todesmetaller Mnemocide (der Bandname lässt sich anfangs nach wie vor nicht so leicht in die Tastatur hämmern) haben es geschafft! Am 15. Mai erblicke ihr Debüteisen «Feeding The Vultures» via Czar Of Crickets Productions das Licht der Welt.

Da mich die Herrschaften bei bisherigen Konzertbegegnungen stets begeistern konnten, bin ich nun äussert gespannt auf die bevorstehende Analyse ihrer Platte. Es wird sich zeigen, wer dann am Ende den Geiern zum Frass vorgeworfen wird.

Das Album – «Feeding The Vultures»

Beim von einer weiblichen Stimme gesprochenen Intro «Manifest» gilt die Devise «Nomen est omen». Ein Seitenhieb gegen unsere Gesellschaft. Die Geschichte hat uns unzählige Male gelehrt, dass Menschheit und Kriege oftmals einhergehen. Der Hügel mit den Skelettschädeln der Opfer wächst konstant. Und trotzdem würden viele blind bleiben. Das Blutvergiessen wird weitergehen. Zweifelsohne eine düstere Prognose, die allerdings leider durchaus eine gewisse Wahrheit in sich trägt.

Mit dem darauffolgenden «Crash & Burn» übernimmt schliesslich die Musik das Kommando. Die Stärken des Fünfers stechen rasch heraus. Das groovt und stampft ordentlich! Hinzu kommt das raue, grobe Gebrüll von Fronter Matthias. Mähnenschüttler dürften sich bei diesen Rhythmen locker entfalten können. Einflüsse der legendären Bolt Thrower sind eindeutig vorhanden. Zum Schluss fahren sogar noch Panzer durch die Gegend.

Zu Beginn von «To The Nameless» verspürt man dezente Slayer-Vibes. Doch kurz darauf packen Mnemocide erneut die wuchtige Keule aus. Der Song überzeugt dank gelegentlichen Anpassungen des Tempos. Der Refrain bleibt definitiv in den Gehörgängen kleben. Der dramatische Abgang generiert vor dem geistigen Auge effektiv Bilder von Schlachtfeldern und anderen Verwüstungen.

Die nächste Stampfattacke hört auf den Namen «In Pain». Die Klampfen-Abteilung leistet hier fantastische Arbeit und bringt ihrer Saitenköniginnen ab und an zum Kreischen. Parallelen zu Hypocrisy sind klar vorhanden. Generell würde die Mucke der Basler optimal in den «Sweden-Death» Sektor passen.

«Prologue» ermöglicht eine kleine Verschnaufpause, ehe dann mit «Like Ghosts» abermals unaufhaltsam um die Wette geknüppelt wird. Da knacken direkt die Muskeln im Nackenbereich. Etwa in der Mitte der Nummer wird der Hörer Zeuge eines packenden Gitarren-Solos. Das Ausklingen wird durch das Pendel einer alten Standuhr und Alarmsirenen übernommen.

Das nun folgende Riff-Gewitter nennt sich «Again». Lupenreiner Einsatz von Richy und Chris. Wie eigentlich beinahe alle Tracks dieses Werks ist auch dieser hier im Mid-Tempo-Bereich gehalten. Sänger Matthias stellt ein weiteres Mal sein kehliges Gegrunze zur Schau.

Eine kurze Rede und tosender Publikumsjubel leiten «Let Me Feed You» ein. Danach wird’s groovig – von A bis Z. Stilles Herumstehen wäre im Rahmen einer Live-Perfomance bei diesem Lied freilich kein Thema.

Boah, «Dead Men Walking» ist ein krasses Geschoss, welches einen schnurstracks mitreisst. Ein verdammt mächtiger Stampfer! Fraglos eine der stärksten Kompositionen auf «Feeding The Vultures». Sollten die Herrschaften noch mehr Munition dieser Art zur Verfügung haben, dann ist die Kacke wahrlich am Dampfen (im positiven Sinne!). Zurecht ein Kandidat für die Hörempfehlungen.

Mit «Fear Me» landen wir – gemessen an den Hintergrundgeräuschen – in einer Art Stahlwerk oder so. Mnemocide setzen auf ihre Stärken. Wiederum dürfen die Füsse kräftig auf den Boden hinunterdonnern und diesen zum Beben bringen. Die Saitenhexer runden die ganze Sache sauber ab.

Vor dem Finale können dank «Interlude» die Kräfte für den grossen Showdown mobilisiert werden. «Revolution Required» versetzt im Anschluss allen den Gnadenstoss. Ein fieser Nackenbrecher, der bestimmt keine Gefangenen macht.

Das Fanzit

Das brutal stampfende und groovende Debüt der Basler Mnemocide kann sich absolut hören lassen. Ein weiterer Beweis dafür, dass unser Land voll mit talentierten Metal-Bands ist. Künftige Silberlinge könnten sicherlich noch einen Hauch mehr Variabilität und Eigenständigkeit vertragen, aber das ist dann schon jammern auf hohem Niveau.

Empfehlenswerte Hörproben: «In Pain», «Like Ghosts», «Dead Men Walking»

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Tracklist Mnemocide – «Feeding The Vultures»

  1. Manifest
  2. Crash & Burn
  3. To The Nameless
  4. In Pain
  5. Prologue
  6. Like Ghosts
  7. Again
  8. Let Me Feed You
  9. Dead Men Walking
  10. Fear Me
  11. Interlude
  12. Revolution Required

Line Up – Mnemocide

  • Matthias – Gesang
  • Laurent – Drums
  • Richy – Gitarre
  • Chris – Gitarre
  • Denge – Bass

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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Autor
06.08.2020
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