Ein lange erwartetes heisses Eisen!
Stolze sechs Jahre haben sich die Luzerner Crown Of Glory Zeit gelassen, um den Nachfolger von „King For A Day“ einzuspielen. „Ad Infinitum“ heisst der lang erwartete Silberling Nummer 3 und wird in Kürze auf die wartenden Hörer losgelassen. Metalinside hat schon mal reingehört…
„Let’s Have A Blast“! Das ist zwar erst der dritte Track auf „Ad Infinitum“, aber er beschreibt wohl perfekt, was die Fans hier erwarten dürfen. Holy Strawbag, schon die ersten Töne zwingen einen förmlich dazu, die Lautstärke aufzudrehen! Power, Melodie, ein Refrain, den man kaum mehr zum Ohr rausbringt… Alleine dieser Song ist sowas von geil, genau meine Baustelle!
Doch gehen wir mal der Reihe nach. Sirenenähnliche Töne markieren den Start zum Opener „Emergency“. Alles, was den Sound der Band ausmacht, ist hier vollzählig versammelt: Markante Keyboards, der unverkennbare Gesang, messerscharfe Gitarren, treibender Rhythmus. Die Sirenen markieren dann auch wieder den Abschluss. Ein Einstand nach Mass.
„Something“ ist die zweite Single, dazu existiert seit ein paar Tagen auch ein Videoclip. Hier haben sich die Luzerner zudem prominente Unterstützung geholt: Niemand geringeres als Seraina Telli (Dead Venus, ex-Burning Witches), singt hier im Duett mit Hene Muther. Das gibt dem Ganzen zweifellos einen zusätzlichen Schub.
Nach dem bereits erwähnten „Let’s Have A Blast“ werden mit „Emporium Of Dreams“ zumindest stellenweise ganz andere Töne eingeschlagen. Das Keyboardgewitter zu Beginn tönt fast nach Industrial, die Gitarren sägen böse durch die Gegend. Untermalt von galoppierenden Drums ist der nächste Ohwurm-Refrain, bevor ein weiteres (kurzes) Keyboardgewitter runtergeht. Der letzte Refrain wird sogar noch mit opernhaften Chören untermalt. Insgesamt speziell, hart, anders – aber dennoch saustark!
Balladen müssen wohl sein. Meinen die Bands, meinen wohl auch viele Fans. Ich sehe das bekanntlich etwas anders. Und so „kämpfe“ ich mich durch „Surrender“. Ok, das ist jetzt übertrieben, sooo schlimm ist es natürlich nicht. Der Song ist absolut hörbar, sorgt an Konzerten sicher auch für etwas Entspannung. Es gibt Schlimmeres…
Aber auch (noch) Besseres! „Infinty“ beispielsweise. Hier dominieren mehrheitlich die Keyboards, allerdings ohne aufdringlich zu sein. Keine Spur von Disco Metal, falls das einer grad befürchtet… Im Gegenteil. Das ist ein herrlicher Stampfer, genau so kennt und liebt man Crown Of Glory. Während viele Tracks insgesamt etwas eingängiger daher kommen wie früher, ist dies wohl die Nummer, die am ehesten an die älteren Alben anlehnt. Übrigens ein weiterer Refrain, den man kaum mehr aus den Lauschern bringt…
Der zweite Teil des Albums beginnt mit „Glorious Nights“. Pure Hühnerhaut! Der wohl beste Track – hier stimmt einfach alles. Textlich ein Statement gegen all die Miesmacher, die sich überall rumtreiben. „They told us we will fail, we’ll never make it through. We raise our fingers in the air and say FUCK YOU!“. Klare Worte… Und die Antwort findet man im Refrain: „I raise my glass to the sky, here’s to you – we salute – all those glorious nights!“. Musikalisch ein Headbanger der edelsten Sorte, brillante Gitarrensolos, diverse coole Soundeffekte. Das Tüpfli auf dem i sind schlussendlich die punktuellen Growls. Schliesslich braucht’s eine böse Stimme für die Miesmacher… Und Crown Of Glory haben einen Song geschaffen, mit dem in Zukunft jede Show beendet werden kann!
Sanfte Klaviertöne leiten „Make Me Believe“ ein, allfällige Befürchtungen einer zweiten Ballade werden jedoch schnell weggewischt. Eine zügige, äusserst eingängige Nummer, die dennoch nicht komplett zünden will. Ist aber nach dem furiosen „Glorious Nights“ auch nicht einfach…
Der härteste Song ist sicherlich „Master Of Disguise“. Ein grossartiger Headbanger, Tastenmann Oli hat Pause – hier sind die Saitenhexer Hungi Berglas und Markus gefragt, die unermüdlich von der Rhythmus-Fraktion um Tieftöner Jonas und Trommler Lukas angetrieben werden. Ende Mai haben die Luzerner als erstes Zückerli „What I’m Made Of“ mitsamt Videoclip den Fans vorgestellt. Kennt man, liebt man. Allzu viel gibt es dazu also nicht mehr sagen – ausser: Ein weiteres Highlight von „Ad Infinitum“!
Überraschende Töne bei „Until I’m Done“. Da schimmern dank den Keyboards doch tatsächlich Deep Purple durch. Auch wenn die britischen Legenden eher selten mit diesem Härtegrad unterwegs waren… Jedenfalls eine weitere Facette, welche uns der Sechser hier präsentiert. Und schon sind wir am Ende. „Say My Name“ heisst der zwölfte Titel und bietet ein letztes Mal Crown Of Glory in der reinsten Form – ein blitzsauberer Abschluss dieses Albums.
Das Fanzit Crown Of Glory – Ad Infinitum
Ich war wirklich sehr gespannt auf „Ad Infinitum“. Als im Mai „What I’m Made Of“ rauskam und man mir „versprach“, dass dies noch nicht der beste Track auf dem Album sei, stiegen (nicht nur) meine Erwartungen noch mehr. Und nicht jede Band schafft es, diese zu erfüllen (wer hat hier grad „Nightwish“ gerufen? Dutti??).
Nun – eines ist sicher: „What I’m Made Of“ ist in der Tat nicht der beste Song. Was jedoch keinesfalls abwertend gemeint ist, im Gegenteil! „Ad Infinitum“ strotzt nur so von grossartigem Material. Ohne Zweifel liefern Crown Of Glory hier ihr bislang bestes Album ab! Zwar gibt’s vielleicht auch den einen oder anderen Song, der nicht ganz zündet. Doch alleine mit Krachern wie „Let’s Have A Blast“, „Something“, aber auch „Emporium Of Dreams“ und dem alles überragenden „Glorious Nights“ haben sich die Luzerner selbst übertroffen. Mit diesem Material müsste der Anschluss an die heimische Spitze machbar sein!
Ich lege mich fest: Neben dem aktuellen Werk von Dynazty ist „Ad Infinitum“ das absolute Melodic Metal Highlight des Jahres! Und wenn ich den Schweden da schon neun Punkte gebe, dann ist dies hier natürlich das Minimum – 9 von 10 ist mehr als verdient. Chapeau, meine Herren! Ich freue mich auf die Plattentaufe…
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