Ossuary Anex – Obscurantism Apogee (CD Cover Artwork)
Di, 22. September 2020

Ossuary Anex – Obscurantism Apogee

Brutal Death Metal
28.09.2020
Ossuary Anex – Obscurantism Apogee (CD Cover Artwork)

Russische Brutalos

Für die Protagonisten dieses Berichts begeben wir uns auf eine Reise nach Russland. In Ufa – der Hauptstadt der Republik Baschkortostan – residiert die fünfköpfige Brutal Death Metal-Equipe Ossuary Anex. In den Anfängen der 2008 ins Leben gerufenen Band gab es zahlreiche personelle Wechsel, weshalb sich das Gefüge nur langsam entwickelte.

Doch inzwischen steht mit «Obscurantism Apogee» das dritte Studioalbum in den Startlöchern, welches am 22. September dieses Jahres auf die Menschheit losgelassen werden soll. Der Vertrieb erfolgt über das spanische Label Xtreem Music. Allein schon das Platten-Cover ist ein waschechter Hingucker und würde sich fraglos als optimales Sujet für Shirts oder Hoodies eignen. Ob der Sound ebenfalls überzeugen kann?

Das Album – «Obscurantism Apogee»

Gottes Verachtung zum Auftakt? Kann man ruhig einmal so machen. «Contempt Of God» ist zwar noch nicht die ganz grosse Hochgeschwindigkeits-Nummer, liefert aber trotzdem einen hervorragenden Vorgeschmack auf die anstehenden Knüppel-Festivitäten. Dieser Rhythmus drückt direkt schonungslos auf die Nackenmuckis. Da rollt eine unaufhaltsame Dampfmaschine über einen hinweg. Tiefe Riffs und das mächtige Brüll-Organ von Fronter Kirill geben dem Zuhörer schliesslich den Rest. Jep, der Einstieg ist völlig geglückt.

Das nächste Lied kann seit Anfang Juni auf YouTube bestaunt werden. Während «Firestorm» werden sämtlicher Opfer weiterhin munter durch den imaginären Fleischwolf gedreht. Grossartige Variationen sucht man bisher vergebens. Der Brutalitätsgrad ist allerdings ohne zu zögern nachweisbar. Insbesondere gegen Ende glänzt Drummer Sergey nochmals mit ein paar Doublebass-Salven. Das sich zwischen Science-Fiction- und Horror-Atmosphäre bewegende Outro entpuppt sich hingegen als leicht gewöhnungsbedürftig.

Ah, erfrischendes Rübe-Wegballern ist dann beim Titel-Track angesagt. Peitschende Drums und ein mehrheitlich hohes Tempo laden zum blutigen Mosh-Gemetzel ein. «Obscurantism Apogee» ist verdientermassen ein Kandidat für die Hörempfehlungen dieses Silberlings. In dieser Manier dürfte es gerne weitergehen.

Der wilde Ritt wird mit «Revelation (Apocalypsis Ioannis)» schnörkellos fortgesetzt. Sergey montiert das Maschinengewehr und schiesst unermüdlich jeden Widersacher nieder. Hier tappt man des Öfteren in fiese Nackenbrecher-Fallen. Das Growl-Biest am Mikro verschont keine Seele. Erst gegen Ende folgt eine kurze Verschnaufpause.

Unheimliche Stimmung wird in den ersten Augenblicken von «Path To Golgotha» erzeugt. Glockenklänge und Wolfsgeheul sind zu hören. «Golgotha» ist der Name des Hügels, auf welchem Jesus gekreuzigt wurde. Abermals greifen die Herrschaften auf verdammt bösartige Riffs zurück. Ein diabolischer Stampfer, der definitiv nicht für irgendwelche Heiligen oder Bibel-Liebkoser geeignet ist.

Also, Jesus hängt am Kreuz. Was kommt als nächstes? Genau, eine Ode an die Feinde des Christentums: «We Are The Antichrist». Jetzt fallen Ossuary Anex wieder etwas in alte Muster zurück. Ich habe ja bereits früher angedeutet, dass sie teilweise den Facettenreichtum vermissen lassen und sich einige Passagen häufig ähneln. Dies ist bei diesem Song – zumindest partiell – wieder der Fall. Nichtsdestotrotz würden sie natürlich immer noch hervorragend als Abrissbirne durchgehen.

Kopfnicken? Das ist während «According To Their Deeds» praktisch durchgehend möglich. Bei diesem Stück wird man (akustisch) effektiv schön in die Mangel genommen. Es rumpelt heftig. Erneut läuft die Walze auf Hochtouren.

Bei «The Beyond-Man» treibt der Frontmann seine Stimmbänder beinahe an deren Grenzen. Das Abdriften in den «schweinischen Sektor» würde man in diesem Genre strenggenommen eigentlich regelmässiger erwarten. Ein weiteres Mal geht’s ziemlich brutal zur Sache.

Der letzte Kracher hört auf den Namen «The Great And Celestial Massacre». Wirklich neue Erkenntnisse kommen nicht dazu. Das meiste habe ich bereits bei den vorangehenden Kompositionen angesprochen. Das Outro wirkt minim in die Länge gezogen.

Das Fanzit Ossuary Anex – Obscurantism Apogee

Die Brutalo-Russen Ossuary Anex liefern mit «Obscurantism Apogee» ein grundsolides Werk ab. Ein paar temporeichere Nummern und etwas mehr Abwechslung würden dem Teil jedoch keinesfalls schaden. Mit malträtierten Nackenwirbeln ist nach dem Hören des Albums trotzdem zu rechnen.

Empfehlenswerte Hörproben: «Obscurantism Apogee», «Path To Golgotha», «According To Their Deeds»

Tracklist Ossuary Anex – «Obscurantism Apogee»

  1. Contempt Of God
  2. Firestorm
  3. Obscurantism Apogee
  4. Revelation (Apocalypsis Ioannis)
  5. Path To Golgotha
  6. We Are The Antichrist
  7. According To Their Deeds
  8. The Beyond-Man
  9. The Great And Celestial Massacre

Line Up – Ossuary Anex

  • Kirill – Gesang
  • Max – Gitarre
  • Chiba – Gitarre
  • Azamath – Bass
  • Sergey – Drums

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7/10



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28.09.2020
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