Ace Frehley - Origins Vol 2 (Cove Artwork)
Fr, 18. September 2020

Ace Frehley – Origins Vol. 2

Rock
02.10.2020
Ace Frehley - Origins Vol 2 (Cove Artwork)

Oops!… He Did It Again

Ace Frehley outet sich als Wiederholungstäter. Wie bereits beim ersten Streich vor vier Jahren bietet das simpel als „Origins Vol. 2“ betitelte Cover-Album eine durchdachte Mischung an mehr oder minder bekannten Rockperlen, welche den Spaceman in seinen jungen Jahren inspiriert haben.

Klar kann man sich fragen, wieso ein so begnadeter Musiker und Songwriter wie Ace es nun mal ist, sich mit dem Einspielen alter Klassiker begnügt. Einer der Gründe dürfte auf das im Jahr 2014 erschienene Album „Space Invader“ zurückgehen, dessen vertragliche Klauseln u.a. die Veröffentlichung von drei Alben vorsah, von denen zwei eine Sammlung von Coverversionen bekannter Lieder enthalten sollten (ersteres erschien bekanntlich am 15. April 2016).

Die Auswahl der Songs beschreibt das 1951 in New York geborene Gründungsmitglied der legendären KISS wie folgt: „Ich habe mich auf die Songs besonnen, welche ich früher in Clubs gespielt habe, als ich noch fremdes Material gespielt habe. Danach bin ich meine Albumsammlung durchgegangen und habe über die Lieder nachgedacht, welche mich am meisten beeinflusst haben. Die neue Scheibe ist ziemlich vielseitig geworden und ich denke, die Fans werden ihre Freude daran haben.“

Bei solchen Scheiben grossartig Worte über das Songwriting verlieren zu wollen ist müssig – schliesslich handelt es sich durchwegs um anerkannte Meisterwerke der Rockgeschichte. Legen wir den Fokus daher lieber auf die Umsetzung – und die weiss in der Tat zu überzeugen, hat Paul Daniel (wie seine Vornamen in der Geburtsurkunde verbrieft sind) doch zwei unbestreitbare Trümpfe im Ärmel: Sein nach wie vor phänomenales Gitarrenspiel sowie diese unvergleichliche Leck-Mich-Attitude in der Stimme, die sich wie ein roter Faden durch nahezu sämtliche Songs schlängelt.

Ein Who is Who der Rockszene

Darüber hinaus hat Ace eine stattliche Anzahl an Musikerkollegen (und -innen) mit ins Studio geschleppt, die den ganzen Klamauk noch zusätzlich bereichern: So wird u.a. „30 Days In The Hole“ (Humble Pie) durch Robin Zander von Cheap Trick an den Vocals aufgemöbelt, bei „Politicians“ von Eric Clapton dürfen wir einem tollen Gitarrenduell zwischen Ace und John 5 beiwohnen. „Manic Depression“ (Jimi Hendrix) bietet ein Stelldichein zweier ehemaliger KISS-Saitenzauberer (die jedoch nie zusammen im Line-Up zu finden waren), und bei „Jumpin‘ Jack Flash“ (dessen Original von den unvergleichlichen Rolling Stones stammt) teilt sich unser Mastermind das Mikrofon mit Rock-Queen Lita Ford – „Vol. 2“ als Who is Who der Rockszene…

Das Artwork der Platte ist ebenfalls gelungen und kommt – Spaceman halt – sehr futuristisch daher. Und da der Bedarf an Superhelden gerade in Zeiten wie diesen enorm gross zu sein scheint, reiht sich der Gitarrenhexer auch in die illustre Reihe der Batman-Hilfskräfte mit ein (siehe Logo oben links; kennen wir ja bereits aus dem „Viral“-Clip von Amaranthe).

Das Fanzit Ace Frehley – Origins Vol.2

„Ace is back and he told you so“ – was habe ich mich lange gegen die Verwendung dieser legendären Passage aus „Rock Soldiers“ (vom 1987er Album „Frehley’s Comet“) gesperrt – aber sie passt nun mal so richtig schön zu „Origins Vol.2“.

Die Songauswahl ist wahrlich geglückt und zumindest für mich noch einen Tick ausgewogener und stimmiger als beim Vorgänger. Des Weiteren klingt „Origins Vol. 2“ frisch und irgendwie frei von der Leber weg eingespielt – etwas, das bei solchen Unterfangen leider des Öfteren auf der Strecke bleibt. Man merkt richtig, wie viel Bock Mr. Frehley bei der Auswahl und der Aufnahme dieses Albums gehabt haben muss.

Das neue Album bietet gute Unterhaltung und dürfte die Fans des Gitarreros glücklich machen. Zudem ist die Scheibe eine tolle Gelegenheit, seine Plattensammlung (yep, „Vol 2“ erscheint europaexklusiv auch auf blauem Vinyl (180 g) um einige unvergessliche Momente der Rockgeschichte zu bereichern.

Anspieltipps: Never In My Life, I’m Down, Jumpin‘ Jack Flash, 30 Days In The Hole

Reinhören und portofrei bestellen

Trackliste Ace Frehley – Origins Vol.2

  1. Good Times Bad Times (Led Zeppelin)
  2. Never In My Life (Mountain)
  3. Space Truckin‘ (Deep Purple)
  4. l’m Down (The Beatles)
  5. Jumpin‘ Jack Flash (The Rolling Stones)
  6. Politician (Eric Clapton)
  7. Lola (The Kinks)
  8. 30 Days In The Hole (Humble Pie)
  9. Manic Depression (Jimi Hendrix)
  10. Kicks (Paul Revere & The Raiders)
  11. We Gotta Get Out Of This Place (The Animals)
  12. She (Kiss) [Bonus Track]

 

Video Ace Frehley – Space Truckin‘


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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02.10.2020
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