Evil-Un-Dead
„Annihilation Of Civilization“ ist eins der vielen unterbewerteten Alben der Thrash-Geschichte und Evildead eine der wenigen Gruppen, die ihr eigentümliches Ding mit relativ stabilem Line-Up durchzogen.
Naja, so ungefähr. Zwei Jahre nach dem Debüt erschien 1991 „The Underworld“, eine Aufnahme die, angesichts des Potenzials der Band, zwar OK war, mehr aber nicht. Dann ging es los: auflösen, wiedervereinen, auflösen, wiedervereinen.
Sage und schreibe neunundzwanzig Jahre nach „The Underworld“ erscheint nun beim (legendären) Stammlabel Steamhammer das dritte Werk „United $tate$ Of Anarchy“, dessen Cover einem sofort klar macht: Evildead ain‘t dead.
Evildead veranstalten tatsächlich nicht ihr eigenes Revival, sondern gehen beherzt ans Werk wie einst im Mai. Ich stelle überrascht fest, dass „United $tate$ Of Anarchy“ dort anknüpft, wo die Band aufgehört hatte. Das schwere aber anspruchsvolle Riffing, die dezente punkige Aura, die Aggression, Phil Flores‘ plakativer Gesang: es ist alles da, was diese Kalifornier auszeichnet.
Kenner ihrer Diskographie werden Parallelen zu den vergangenen Heldentaten ausmachen, die effektvoll eingesetzte orientalische Tonleiter begrüssen, aber auch merken, wie einige Soli vom Jazz geprägt sind, oder kleine Hommagen an die Dead Kennedys entdecken. Beim genauen Hinhören fällt zudem auf, dass der Sound der Band moderner aber auch leicht angepasster wirkt. Hie und da tauchen nämlich einige bekannte Merkmale der Bay-Area auf, die für Evildead zwar ungewohnt sind, aber heutzutage zum kollektiven Metal-Gedächtnis gehören. Gut oder schlecht? Diese Frage soll jeder für sich beantworten.
Das Fanzit Evildead – United $tate$ Of Anarchy
Wie eingangs erwähnt, blieb die Besetzung von Evildead trotz der On-Off-Beziehung ziemlich stabil, was der Weiterführung des metallischen Handwerks gut zu tun scheint. „United $tate$ Of Anarchy“ ist wie aus einem Guss und lässt Genre-Fans kaum Wünsche offen. Evildead beweisen damit, dass sie nach all den Jahren immer noch in der Lage sind, technisch hochstehende und aggressive Songs zu schreiben.
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Trackliste Evildead – United $tate$ Of Anarchy
- The Descending
- Word Of God
- Napoleon Complex
- Greenhouse
- Without A Cause
- No Difference
- Blasphemy Divine
- A.O.P. / War Dance
- Seed Of Doubt