Causam - Doosmday Rapture (Cover Artwork)
Fr, 12. Februar 2021

Causam – Doomsday Rapture

Black Metal
02.03.2021
Causam - Doosmday Rapture (Cover Artwork)

Ein vielversprechender Erstling

Im Januar des vergangenen Jahres kam die Geschichte von Causam so richtig ins Rollen. Die Musiker formierten sich und begannen mit den Arbeiten an Ihrem Debüteisen. Inzwischen ist das Teil im Kasten und seit dem 12. Februar 2021 offiziell erhältlich. «Doomsday Rapture» verspricht der Zuhörerschaft postapokalyptische Black Metal-Klänge. Weltuntergangsstimmung made in Hel(l)vetia? Klingt fraglos interessant.

Das Album – «Doomsday Rapture»

Das «Intro» pflanzt uns umgehend an ein knisterndes Lagerfeuer in einem von der dunklen Nacht umhüllten Wald. Raben und anderes Getier geben im Hintergrund Laute von sich. Anschliessend gehört die Bühne einzig und allein einer Akustik-Klampfe, deren Klang eine einlullende Wirkung aufweist. Ist das die vielgenannte Ruhe vor dem Sturm? Es erweckt zumindest den Anschein, denn beim nachfolgenden «Wasteland Utopia» drängen sich die elektrischen Schwarzmetall-Saitenköniginnen in den Vordergrund. Hinzu kommen garstiges Gekrächze aus der Kehle von Grievas und ein durch Abaddon ausgelöstes Trommelfeuerwerk. Von sinnfreiem Geknüpple sind wir allerdings weit entfernt, denn die Herrschaften scheinen ebenfalls über ein ausgeprägtes Gespür für melodiöse Passagen zu verfügen. Exakt diese Komponenten lassen einen aufhorchen und anerkennend nicken. Da wandelt jemand auf den Spuren von Winterfylleth, Saor, Anomalie oder Harakiri For The Sky.

Die Riffs und das Blastbeat-Bombardement bleiben auch bei «Beauty Of Decay» beeindruckend. Solltet ihr jemals die Aufgabe fassen, die Schönheit des Verfalls musikalisch darzustellen, dann hättet ihr mit diesem Stück garantiert das optimale Material dazu. Leicht störend ist lediglich das abrupte Ende, welches einem in fieser Manier aus dem «Headbanger-Flow» reisst. «Born Into A Violent World» macht zu Anfang einen gemächlichen Eindruck, aber das Quintett schraubt trotzdem wieder ziemlich rasch am Härtegrad. Diese Tempovariationen sind wahrlich der Schlüssel zur Aufrechterhaltung der Spannung. Frischlinge sind hier keinesfalls am Werk. Wir haben es eindeutig mit routinierten Künstlern zu tun.

Während «Primal Instinct» kitzeln Arawan und Arcis effektiv alles aus ihren Gitarren heraus! Der Fuss bleibt durchgehend auf dem Gaspedal und deshalb lädt der Song erneut zum engagierten Herumwirbeln der eigenen Haarpracht ein. Wucht und Melodie werden auf geschickte Art und Weise zusammengeführt. Das anschliessend herandonnernde «Eternal» sorgt derweil dafür, dass mein Kiefer mit voller Geschwindigkeit auf den Boden kracht. Mag schmerzhaft klingen, aber die persönliche Meinung dahinter ist völlig positiv. Ich staune nur noch. Ein absolut verdienter und empfehlenswerter Anspieltipp. Chapeau, Jungs!

Das facettenreiche «Meritocracy» untermauert abermals die Fähigkeiten und Talente dieser Kapelle. Die Zuhörerschaft wird schnörkellos in den Bann dieses Track gezogen. Das Erzeugen solcher Klangwelten erfordert definitiv ein Bündnis mit dem Leibhaftigen höchstpersönlich. Man möchte direkt den ganzen, aufgestauten Hass einfach hinausschreien. Zum Abschluss erklingt furchteinflössendes Sirenengeheul, welches das Finale namens «Cleansing» einleitet. Diabolische Riffs, rasantes Blastbeat-Gemetzel und niederträchtiges Gekrächze – die Protagonisten präsentieren nochmals ihr gesamtes Repertoire. Das Ende eines vielversprechenden Erstlings.

Das Fanzit Causam – Doomsday Rapture

Mit dem letzten Satz in der obigen Analyse habe ich es eigentlich bereits vorweggenommen: Causam können verdientermassen stolz auf «Doomsday Rapture» sein. Diese Scheibe wird im schwarzmetallischen Untergrund zweifelsohne Aufsehen erregen! Der anspruchsvolle Spagat zwischen Melodie und grobem Krach gelingt dem Fünfer hervorragend. Ausserdem können auch ab und an sphärische Elemente entdeckt werden. Die Spielzeit fällt jedoch mit rund 35 Minuten für ein Album verhältnismässig knapp aus. Diesbezüglich scheint sich meiner Meinung nach sowieso ein neuer Trend anzubahnen. Die hochwertigen Kompositionen lassen einen dieses Defizit allerdings verkraften. Die helvetische Black Metal-Szene lebt! Und sie hat wieder einmal einen begnadeten Sprössling hervorgebracht.

Empfehlenswerte Hörproben: «Wasteland Utopia», «Eternal», «Meritocracy»

Tracklist Causam – «Doomsday Rapture»

  1. Intro
  2. Wasteland Utopia
  3. Beauty Of Decay
  4. Born Into A Violent World
  5. Primal Instinct
  6. Eternal
  7. Meritocracy​
  8. Cleansing

Line Up – Causam

  • Abaddon – Drums
  • Arawan – Gitarre
  • Arcis – Gitarre
  • Andras – Bass
  • Grievas – Gesang

Causam – Doomsday Rapture (Full Album)


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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Causam
02.03.2021
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