Neuer Stoff vom anderen Ende der Welt
Australien und Hard Rock – normalerweise ist das eine gute Kombination. Laced In Lust kommen aus Adelaide und zocken „Sleaze Rock“, wie uns das Promosheet verspricht. Könnte passen, zumindest muss ich mir das mal etwas genauer anhören…
Laced In Lust dürften vielleicht dem einen oder anderen Leser ein Begriff sein. Denn der Fünfer kann bereits einen Auftritt im Hallenstadion Zürich verzeichnen! Natürlich nicht als Headliner, aber immerhin als Support von niemand geringerem als Status Quo. Nicht so schlecht für ein paar Jungs aus Down Under…
Stolze vierzehn Lieder mit über einer Stunde Spielzeit präsentieren uns Laced In Lust auf ihrem nun erschienenen Debüt-Album. Zu hören gibt es einen Mix aus Sleaze, Hardrock und Glam Metal. «Hot Tonight» kann hier grad als perfektes Beispiel hinhalten, das ist die Art Mucke, wie sie in den späten 80ern auf dem Sunset Strip in L.A. zuhauf gespielt wurde. Und dafür habe ich bekanntlich eine Schwäche…
“Hard In This Town” markiert das erste grosse Highlight. Emotionaler Gesang, ein eingängiger Refrain und gespickt wird das Ganze mit einem coolen Gitarrensolo. Hier handelt es sich zudem um die zweite Single des Albums, welche bereits seit Ende November mittels den bekannten Kanälen angetestet werden konnte.
Im weiteren Verlauf des Albums versuchen sich die Australier immer mal wieder an wirklich allen möglichen Stilrichtungen. „I Remember When I Was Young“ liefert Südstaaten-Rock (wer hört da auch sofort die Georgia Satellites raus?), garniert mit einer Prise Quo. Und spätestens bei „On Parole“ versteht man zweifellos, warum im Beiblatt der Plattenfirma von „Sleazy Status Quo“ die Rede ist: Etwas weniger glattpoliert würde die britische Institution um Francis Rossi heute wohl in der Tat so tönen! Das saucoole „Party’s Over“ könnte dafür problemlos von Warrant stammen.
Von den fast übermächtigen heimischen Helden lassen Laced In Lust allerdings fast vollständig die Finger weg. Wirklich nur punktuell blitzen hie und da mal etwas Airbourne oder AC/DC auf. Der Bärenanteil auf „First Bite“ besteht schlussendlich doch mehrheitlich aus sauber gespieltem, stellenweise sleazigem Hard Rock. Allerdings vermögen dann leider nicht alle Tracks wirklich zu überzeugen („Your Name“ ist eher mau, auch „Firing Lines“ packt mich nicht), wie oftmals wäre auch hier weniger wohl mehr gewesen. Dennoch gibt es auch im hinteren Teil der Scheibe starkes Material. „Black Hand Murder“ zum Beispiel, dessen Anfangsriff mich sogar an Audrey Horne erinnert… Und auch „I‘m Alone“ sorgt für nickende Köpfe und stampfende Füsse.
Das Fanzit Laced In Lust – First Bite
Ein durchaus gelungenes Erstlingswerk, welches uns die Jungs von Laced In Lust hier präsentieren. Zwar ist – wie bereits angetönt – nicht alles Gold, doch „First Bite“ bringt trotzdem genügend coolen Stoff in die warme Stube. Wem die eingangs erwähnten Spielarten „Sleaze“, „Hard Rock 80er Style“ und Status Quo gefallen, der sollte hier sicherlich mal reinhören! Von mir gibt’s dafür jedenfalls mal 7.5 von 10 Punkten.
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