Dodenkrocht – The Dying All

Fetter Eintopf oder Süppchen?

Zugegeben: Der Verfasser dieser Zeilen wusste nie gross etwas mit Black Metal aus den Niederlanden anzufangen: Zu einfallslos, langweilig oder als schlichte Massenware empfunden. Ob Dodenkrocht mit ihrem über Auric Records erscheinenden vierten Album „The Dying All“ etwas an dieser Einstellung ändern können?

Die fünf Musiker bringen Abwechslung in die Kompositionen, indem sie mit den Gegensätzen spielen: schnell-langsam, laut-leise, aufgeregt-ruhig. „And The Abyss Was Silent“ ist beispielhaft dafür und zeigt, was für bedrückenden Stimmungen Dodenkrocht kreieren können. Wer Holländer schon kennengelernt hat und sie als gesellige, fröhliche Menschen einschätzt, dürfte spätestens jetzt abwägen, seine Meinung zu revidieren, denn „The Dying All“ trieft vor Verzweiflung und Trostlosigkeit.

Das Album verlangt den richtigen Moment, um abgespielt zu werden. Bei jedem Durchgang kommt dennoch nach einigen Songs das Gefühl auf, irgendwie in einer Endlosschlaufe gefangen zu sein. Die Riffs scheinen sich zu wiederholen. Man bringt den Eindruck nicht los, Ähnliches in einem vorherigen Stück bereits gehört zu haben und dass die Spiellänge bewusst aufgebläht wurde. Wenn man dem Eintopf Wasser hinzugibt, dann wird er nicht schmackhafter, sondern dünner.

Das Fanzit Dodenkrocht – The Dying All

Dodenkrocht sind bestimmt fähige Musiker, die in der Lage sind, grossartige Atmosphären zu erschaffen. Trotzdem: „The Dying All“ verliert wegen der erwähnten Redundanz viel an Spannung und schafft es nur mit Mühe die Aufmerksamkeit der Hörerschaft an sich zu binden. Wer Burzum und frühe Shining mag, oder lebensfeindlichen Black Metal mit ausgedehnten Doom-Einflüssen schätzt, darf bei Dodenkrocht trotzdem ein Ohr riskieren.

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Trackliste Dodenkrocht – The Dying All 

1. Null
2. God Never Spoke
3. Orphans Of The Void
4. And the Abyss Was Silent
5. Barbed Wire Crown
6. The Dying All
7. Before The Grey
8. The Vortex Of Being
9. For His Name Was Death

Video Dodenkrocht – The Dying All

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