Tiki, Haka, Akhi!
Die Apokalyptischen Reiter sind zurück! Dies war zwar vor allem beim letzten Album «Der Roter Reiter» das Motto, ist jedoch auch jetzt absolut wahr. Am 2. Juli erscheint «The Divine Horsemen», ein ‘besonderes Geburtstagsgeschenk zum 25. Bandjubiläum’.
Vor einigen Monaten tauchte in meinem Release Radar eines nicht näher zu nennenden Streaming-Anbieters «Tiki» auf, eine Single der Reiter aus Weimar. Gespannt liess ich sie laufen und war sofort begeistert! «Nachtblume», die zweite Single, habe ich dann irgendwie verpasst, und wenig später entdeckte ich Single Nr. 3 «Ymir». Eine unermessliche Vorfreude auf das neue Album war spätestens jetzt geweckt!
Ohne zu zögern sagte ich zu, als die Anfrage für eine Review in mein Postfach flatterte… Lange ist das nicht her und trotzdem ist das Album schon so oft auf und ab gelaufen, dass die Finger beider Hände zum Zählen wohl nicht reichen würden. Wieso, fragt ihr euch? In den nächsten Zeilen werde ich euch diesbezüglich erleuchten.
‘Ein einmaliges musikalisches Experiment’
«The Divine Horsemen» klingt schmutzig, chaotisch und geheimnisvoll. Das Rezept dahinter? Man nehme eine Handvoll Personen (‘Musiker, Freunde und Techniker’), deponiere diese in einem Proberaum und lasse das Ganze zwei Tage werkeln. Richtig, zwei Tage, nicht länger. Genau dies haben die Reiter letzten Oktober getan. Daraus entstanden sind 500 Minuten Jam-Aufnahmen, wovon es knapp 80 auf das Jubiläumsalbum geschafft haben. Das erklärt also den beschriebenen schmutzigen Charakter der Scheibe.
Einige Highlights gefällig?
«Tiki», ein Opener, der von Soulfly stammen könnte, wenn auch die Klangfarbe klar ‘reiterisch’ ist. «Amma Guru», mit seinem wütenden, eingängigen Chorus. «Inka», das ruhig beginnt und sich über knapp zehn Minuten stetig weiterentwickelt. «Duir», welches einen ähnlichen Verlauf zeigt, mit seinen über zwölf Minuten jedoch zumindest zeitlich sogar noch einen drauflegt. Das rhythmische und doch verworrene «Akhi». Oder schlichtweg jeder andere, bisher unerwähnte Song von «The Divine Horsemen».
Einige der fünfzehn gelieferten ‘Rituale’ (siebzehn in der Extended Vinyl Edition) könnten nicht unterschiedlicher sein, und doch ist der gemeinsame Bezug stets erkennbar. Neben den klassischen Metal-Instrumenten kommen auch ein Didgeridoo und verschiedenste Trommeln zum Einsatz und verhelfen den Apokalyptischen Reitern in Kombination mit den mehrsprachigen Texten zu einer musikalischen Explosion sondergleichen.
Das Fanzit Die Apokalyptischen Reiter – The Divine Horsemen
«Tiki» und «Ymir» haben meine Vorfreude zurecht schon vor Wochen steigen lassen. Zwar hat der neueste und bisher längste Streich der Horsemen stellenweise Mühe, an den Vorgänger «Der Rote Reiter» anzuknüpfen, doch die beiden Alben lassen sich auch nur sehr schwer vergleichen. Während im Vorgängeralbum wohl Monate und Jahre Arbeit stecken, wirkt «The Divine Horsemen» (aus offensichtlichen Gründen) alles andere als geplant (und doch sehr strukturiert!). Dreck und Chaos treffen auf Präzision und Leidenschaft; fast schon spasmatische, rasende Passagen auf minutenlange Aufbauphasen; Spontaneität auf Genialität. Ein wahrlich besonderes Geburtstagsgeschenk!
Tracklist Die Apokalyptischen Reiter – The Divine Horsemen
- Tiki
- Salus
- Amma Guru
- Inka
- Nachtblume
- Aletheia
- Duir
- Children Of Mother Night
- Uelewa
- Haka
- Simbi Makya
- Wa He Gu Ru
- Akhi
- Ymir
- Eg On Kar