Crashtime – Valley Of The Kings (Cover Artwork)
Sa, 14. August 2021

Crashtime – Valley Of The Kings

Heavy Metal, Power Metal
05.10.2021
Crashtime – Valley Of The Kings (Cover Artwork)

Im Tal der Könige

Schwermetall aus der Bahnknoten-Stadt Olten? Jep, für diese Lieferung sind die Herren von Crashtime zuständig. Mit «Valley Of The Kings» konnten sie Mitte August dieses Jahres ihr Debütalbum veröffentlichen. Dieses wurde im Rahmen einer Zeremonie in der Lenzburger Met-Bar angemessen zelebriert.

Die Hörerschaft darf sich bei dieser Scheibe auf ein Gemisch aus Heavy und Power Metal einstellen. Cover und Titel sind an die als wahrer Touristenmagnet geltende Nekropolis am Westufer des Nils angelehnt. Diese Ägypten-Thematik ruft wahrscheinlich nicht bloss bei meiner Wenigkeit Vergleiche mit Iron Maiden («Powerslave») oder Poltergeist («Feather Of Truth») auf den Plan. Nichtsdestotrotz wollen wir die Musik von Crashtime für sich selbst sprechen lassen.

Das Album – «Valley Of The Kings»

Der Eröffnungszug erfolgt durch die Titel-Hymne höchstpersönlich. Nach rund 30 Sekunden beendet ein gellender Schrei die gespenstische Stille und ebnet der Riff-Fraktion den Weg. Spätestens als der Gesang von Fronter Al einsetzt wird klar, dass sich die Künstler effektiv auf Oldschool-Attribute fokussieren. Die 80er und 90er-Jahre lassen freundlich grüssen. Ein profundes, eingängiges Stück, welches im Refrain auch direkt Mitmach-Parts für ein Live-Publikum beinhaltet. Anschliessend folgt die stets herausfordernde Durchquerung eines Spiegellabyrinths («Mirror Maze»). Das dazugehörige Video wurde übrigens von der talentierten Musikclip-Crew aus Näfels produziert. Somit könnt ihr bei Gelegenheit ruhig ungeniert einmal auf YouTube reinklicken und parallel dazu dem «Kopfnick-Sport» frönen. Zudem gibt’s gerne einen «Daumen hoch» für das Solo im letzten Song-Drittel.

«CT Metal» dürfte schliesslich dasjenige Lied sein, welches die stilistische Ausrichtung der Gruppe am besten zusammenfassen soll. Freilich eine Komposition, bei der man Arm in Arm engagiert mitjohlen kann. «We play metal every night. We play metal side by side. We are metal proud and loud. We are Crashtime shout it out!». Da bleiben kaum Fragen offen, oder? Und über eine fehlende eigene Hymne braucht der Fünfer jedenfalls niemals zu jammern. Mit «Together Alone» bleibt das Quintett seinen zu Aktivitäten animierenden Stücken gleich treu. Der Fuss bleibt mehrheitlich brav auf dem Gaspedal und verhindert dadurch locker allfällige Einschlaf-Sequenzen. Die headbangende Zunft wird’s natürlich freuen.

Darf’s etwas aus dem epischen Sektor sein? Dann sei euch der Einstieg in «Dreams Of Terror» unbedingt empfohlen. Danach sorgen treibende Drums und mitreissende, melodiöse Riffs für den Rest. Ab und an erkenne ich hier Ansätze von Helloween oder Gamma Ray. Für «Mr. Jones» wird der flotte Galopp schnörkellos beibehalten. Trotzdem fehlt mir hier irgendwie das besondere Element, welches einen umgehend ins Staunen versetzt.

Abhilfe kommt sofort in Form des Songs «Princess Of Siberia» daher. In die Rolle der Prinzessin schlüpft nämlich keine Geringere als der helvetische Paradiesvogel Seraina Telli (Dead Venus). Kenner wissen selbstverständlich, dass diese Dame mit einem sackstarken Stimmorgan gesegnet ist. Meine Hühnerhaut bedankt sich anständig und empfiehlt die ganze Angelegenheit nur allzu gerne weiter. Eine traumhafte Kollaboration, die sogar kurzzeitig ein paar Growls zulässt. Respekt an Crashtime für die gelungene Umsetzung dieser Idee! Schade, dass ich die Live-Premiere dieses Duetts verpasst habe… Dafür kann ich mich ja jetzt beim Hören dieses Silberlings austoben. Dessen reguläres Ende erreichen wir dann mit «No Pain No Gain». Abermals ein lupenreiner Kracher, bei welchem die Stimme des Frontmanns gelegentlich in ungeahnte Höhen verstösst.

Ist nun Schicht im Schacht? Keinesfalls, denn die Herren servieren dem Zuhörer gleich satte drei Bonus-Tracks als Dessert hinterher. Dabei handelt es sich um das schnelle, abwechslungsreiche «Circle Of Tyrants», das Wellen reitende «Castaway» und zum Abschluss die Nummer «Instrumetal» (Wortspiel ahoi!), welche für den Kollegen Al schon einmal mit dem wohlverdienten Feierabend gleichzusetzen ist. Leckere Nachspeisen dieser Art sind selbstverständlich jederzeit herzlich willkommen und hätten also problemlos auch bereits als Hauptgang serviert werden dürfen.

Das Fanzit

Die fünf Herrschaften von Crashtime ackern auf ihrem Debüteisen «Valley Of The Kings» präzise wie ein Schweizer Uhrwerk und liefern deshalb grundsolide Handarbeit ab. Damit dürfte der Grundstein für weitere Abenteuer diskussionslos gelegt sein. Für künftige Platten könnte man sich allerdings noch auf die Suche nach der einen oder anderen «Über-Hymne» machen, die den Kiefer ungebremst zu Boden donnern lässt. Das Rüstzeug dazu wäre meines Erachtens sicherlich vorhanden. Ich denke da als Paradebeispiel definitiv an «Princess Of Siberia»!

Empfehlenswerte Hörproben: «Valley Of The Kings», «CT Metal», «Princess Of Siberia», «Circle Of Tyrants»

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Tracklist Crashtime – «Valley Of The Kings»

  1. Valley Of The Kings
  2. Mirror Maze
  3. CT Metal
  4. Together Alone
  5. Dreams Of Terror
  6. Mr. Jones
  7. Princess Of Siberia (Feat. Seraina Telli)
  8. No Pain No Gain
  9. Circle Of Tyrants (Bonus-Track)
  10. Castaway (Bonus-Track)
  11. Instrumetal (Bonus-Track)

Line Up – Crashtime

  • Al – Gesang
  • René – Leadgitarre
  • Barry – Rhythmusgitarre
  • Dani – Bass
  • DD – Drums

Audio Crashtime – Princess Of Siberia feat. Seraina Telli


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7.5/10



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05.10.2021
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