Der Zirkus des Untergangs kommt in die Stadt
Battle Beast setzten ein erstes Power Metal Ausrufezeichen im neuen Jahr
Als die finnischen Battle Beast vor knapp 10 Jahren Noora Louhimo als ihre neue Sängerin verpflichten konnten, entpuppte sich das als absoluter Glücksgriff. Die Powerfrau verhalf der Band zu einem gewaltigen Schub nach vorne. Heute ist der Sechser von der internationalen Power Metal Weltkarte nicht mehr wegzudenken. Allerdings haben sich Noora und ihre Jungs in den letzten Jahren manchmal etwas gar weit in die Richtung „Disco-Metal“ abdriften lassen. Da ist die Spannung natürlich gross, wieviel „Disco“ und wieviel „Metal“ auf „Circus Of Doom“ geliefert wird.
Schnell wird klar, dass die Keyboards auch auf dem mittlerweile sechsten Studioalbum eine gewichtige Rolle spielen. Aber keine Angst: Der Opener und Titeltrack „Circus Of Doom“ ist ein typischer Stampfer, hat massenhaft Power und zeigt den Blondschopf am Mikrofon bereits ein erstes Mal in Bestform. Auch beim darauffolgenden „Wings Of Light“ geht es sehr zügig zur Sache. Auch hier sind natürlich die Keys zu hören, aber nicht dominant und alles überstrahlend, sondern effektiv und songdienlich eingesetzt.
Mit „Master Of Illusion“ folgt der erste Track, der bereits seit einiger Zeit mit einem Videoclip auf YouTube zu hören ist. Zwar nichts, was aufregend und neu wäre – aber gute, solide Kost, die man von Battle Beast immer gerne hört. Die Finnen erfinden das Rad sicherlich nicht neu. Aber das muss ja auch nicht sein, wenn man sich sonst auf seine Stärken konzentriert. Und eine dieser Stärken ist zweifellos Noora!
Während auf dem Vorgänger „No More Hollywood Endings“ die Sängerin zu oft an der kurzen Leine gehalten wurde, darf sie auf „Circus Of Doom“ praktisch durchgehend richtig Vollgas geben. Das tut auch den Songs enorm gut – man höre sich mal die zweite Single „Eye Of The Storm“ an. DAS sind die Battle Beast, die man liebt!
„Russian Roulette“ ist dann wohl der Track, der am ehesten noch das Label „Disco-Metal“ verpasst bekommt, doch auch hier sind wir dann noch weit weg von der Kategorie „King For A Day“ – zumal das russische Roulette auch noch kleine Überraschungen bereithält. Doch das ultimative Highlight ist danach an der Reihe: „Freedom“! Ein unfassbarer Ohrwurm, viel Power, perfekt eingesetzte Keyboards, ein knackiges Gitarrensolo, „ohohoh“-Chöre – und einmal mehr drückt Noora mit ihrer Röhre dem Track ihren Stempel auf. Für mich gehört „Freedom“ schon jetzt zu den besten Songs ever von den Finnen!
Der Rest des Albums hat es in diesem Moment natürlich etwas schwer und ich gebe zu – meine Aufmerksamkeit leidet nach dem furiosen „Freedom“ immer noch etwas. Doch auch die restlichen Tracks sind natürlich durchaus hörenswert und von bester Qualität. Dies trifft insbesondere auf das finale „Place That We Call Home“ zu, welches unter anderem mit selten gehörter Epik zu trumpfen vermag.
Das Fanzit Battle Beast – Circus of Doom
Zwar haben die Finnen schon auf dem Vorgängeralbum den Disco-Anteil zurückgeschraubt. Allerdings fehlte da stellenweise irgendwie die Power, trotz guten Songs. „Circus Of Doom“ strotzt hingegen nur so davon! Also Power und guten Songs. Und auch wenn ich mich wiederhole – was Noora hier abliefert, ist absolut überragend. So gut hat man die Dame seit ihrem Einstieg nie gehört. Und die Schlussfolgerung ist somit nichts als logisch: „Circus Of Doom“ ist das beste Battle Beast Album seit „Battle Beast“ aus dem Jahr 2013! 9 von 10 Punkten für ein Album, an dem die Konkurrenz erst mal vorbeikommen muss!
pam: Holy Granaten-Moly, hört/kauft die Digibook Variante mit den beiden Bonus-Songs. „Tempest Of Blades“ für mich der bisher beste BB-Song überhaupt (ganzer Song hören)! Ein hammergeiles Riff, Noora as its best, geniales Solo und catchy Refrain. Mehr braucht es nicht zum Leben. Metal wie ich ihn liebe.
Ab Release reinhören und Digibook/Vinyl portofrei erhalten
Trackliste Ballte Beast – Circus of Doom
- Circus Of Doom
- Wings Of Light
- Master Of Illusion
- Where Angels Fear To Fly
- Eye Of The Storm
- Russian Roulette
- Freedom
- The Road To Avalon
- Armageddon
- Place That We Call Home