Kissin' Dynamite - Not The end of the road (Cover Artwork)
Fr, 21. Januar 2022

Kissin‘ Dynamite – Not The end of the road

Glam Metal, Hardrock, Heavy Metal
19.01.2022
Kissin' Dynamite - Not The end of the road (Cover Artwork)

Noch nicht am Ende des Weges

Schwäbischer Stadionrock – Kissin‘ Dynamite melden sich zurück!

Rückblick: Im Dezember 2017 verabschieden sich Kissin‘ Dynamite in eine Pause. Völlig unerwartet kommt nur vier Monate später eine Einladung zur Album-Vorstellung in Berlin. „Ecstasy“ wird da der Presse präsentiert und wenige Wochen danach veröffentlicht. Ein Album, welches den Schwaben zweifellos einen weiteren Schub nach vorne geben sollte.

Vier Jahre später: Kissin‘ Dynamite haben sich von sämtlichen „Geheimniskrämereien“ entfernt und betreiben öffentlich und medienwirksam Werbung für das nächste Studioalbum. Irgendwie logisch, denn da in den aktuellen Zeiten Liveshows und Tourneen kaum machbar sind, muss man ja irgendwie in den Köpfen der Fans präsent bleiben. Und so haut der Fünfer im August 2021 mit der ersten Single den ersten musikalischen Vorgeschmack raus auf das, was da kommen wird. Mittlerweile sind zudem bereits vier weitere Clips auf YouTube zu sehen.

Es hat sich aber auch sonst noch einiges getan. So musste die Band den ersten Besetzungswechsel in ihrer Historie verkraften: Drummer und Songwriter Andi Schnitzer hat die Band verlassen, Sebastian Berg heisst der neue Mann an der Schiessbude. Wenn man bedenkt, dass die Truppe seit Schülertagen zusammen ist und bald das 20-jährige feiern kann, war das sicherlich keine einfache Situation.

Album Nummer 7

Nun ist aber das siebte Album „Not The End Of The Road“ im Kasten. Der Titel lässt es erahnen: Trotz allen Widerständen haben die Jungs offensichtlich noch einiges vor! Der Titeltrack ist denn auch der Opener und gleichzeitig die erwähnte Single. Bester KD-Stoff – eingängig, melodiös, genügend hart: Stadium Rock…

Single und Video Nummer 2 ist „What Goes Up“. Härter und etwas düsterer geht’s hier zu Werke, es erinnert von der Machart her ein wenig an „Waging War“ vom Vorgängerwerk. Wer ihn noch nicht gesehen hat: Der Clip dazu ist übrigens sehr zu empfehlen.

Mit „Only The Dead“ folgt eine weitere dieser gnadenlos geilen Hymnen, welche Kissin‘ Dynamite so gut machen. Wer hat hier schon wieder „Stadium Rock“ gerufen…? Doch dann zeigen die Schwaben ein erstes Mal ihre softere Seite. „Good Life“ ist allerdings mehr als „nur“ eine Ballade. Denn erstens gibt es einige Gastmusiker zu hören. So sind Saltatio Mortis, Guernica Mancini (Thundermother) und Charlotte Wessels (leider ex-Delain) mit dabei. Zweitens handelt es sich um einen Charity Song – jeder verdiente Euro wird zugunsten krebskranker Kinder gespendet. Hut ab vor dieser Aktion!

„Yoko Ono“ – die nächste Single, die Mitte Dezember mit einem Videoclip veröffentlicht wurde. Eingeleitet von fernöstlichen Klängen entpuppt sich der Song zu einer Partynummer – allerdings braucht es einige Durchläufe, bis es zündet. Der Clip dazu ist dafür äusserst unterhaltsam… Song Nummer 6 – Single Nummer 5. Seit wenigen Tagen können die Fans „Coming Home“ geniessen. Ein grossartiger Track, der irgendwie recht melancholisch wirkt. Es erinnert von der Machart her an grosse 80er Bands wie Bon Jovi oder auch Mötley Crüe. Ganz geil!

So, dann kommt jetzt der zweite Teil des Albums, welcher für die Fans wirkliches Neuland sein wird… Und da geht’s los mit der nächsten Stadionhymne. Meine Herren – es ist dringendst nötig, dass die Band wieder live auftreten und den Fans diese Dinge um die Ohren hauen kann! „‘Cause Rock’n’Roll is still alive, if you know what I mean – GIMME ALL FOR A HALLELUJA, BABY!“ Klischees? Aber ja. Und wie.

Auch „No One Dies A Virgin“ vermag vom ersten Ton an zu punkten, der vielleicht schnellste Song des Albums mit einem sagenhaften Ohrwurm-Refrain. „Defeat It“ ist ein urtypischer KD-Track, der aber weder gegen oben noch gegen unten wirklich ausschlägt.

Balladen fehlen natürlich auch nicht. Da bin ich bekanntlich sehr heikel…. „Gone For Good“ gehört in der Tat zu den besseren Songs dieser Sorte, vor allem die orchestralen Parts sind das Salz in der Suppe. Das ernste „Scars“ hingegen bleibt in meinen Augen respektive Ohren eher blass.

Sehr aussergewöhnlich ist dafür das Intro zu „Vodoo Spell“. „Primäre Dark Rock Einflüsse“ nennt es das Plattenlabel… Doch der karibische Zauber entpuppt sich danach als grossartiger Rocker mit herrlichen „ohohoho“-Parts, bei welchem im Mittelteil dann nochmals ein paar düstere Zaubersprüche eingebaut sind. Zweifellos eine coole Auflockerung!

Das Fanzit Kissin‘ Dynamite – Not The End Of The Road

Die Schwaben haben mit „Ecstasy“ vor dreieinhalb Jahren die eigene Messlatte sehr hoch gelegt. Dies wieder zu erreichen ist natürlich alles andere als einfach, zumal mit Andi Schnitzer einer der Hauptsongschreiber nicht mehr da ist. Doch Fronter Hannes Braun hat es mit seinen Jungs geschafft, einen mehr als würdigen Nachfolger abzuliefern!

Als Gesamtwerk hat zumindest im Moment der Vorgänger aufgrund der Hitdichte zwar die Nase etwas vorne, aber 8.5 von 10 Punkten hat das Werk problemlos verdient! Die Fans (und zu denen zähle ich mich dazu) werden das Album lieben…

Reinhören und CD/Vinyl portofrei erhalten

Trackliste Kissin‘ Dynamite – Not The End Of The Road

  1. Not The End Of The Road
  2. What Goes Up
  3. Only The Dead
  4. Good Life (feat. Saltatio Mortis / Alea, Guernica Mancini & Charlotte Wessels)
  5. Yoko Ono
  6. Coming Home
  7. All for a Halleluja
  8. No One Dies a Virgin
  9. Gone for Good
  10. Defeat It
  11. Voodoo Spell
  12. Scars

Line Up Kissin Dynamite

  • Hannes Braun – Gesang
  • Ande Braun – Gitarren
  • Jim Müller – Gitarren
  • Steffen Haile – Bass
  • Sebastian Berg – Schlagzeug

Video Kissin‘ Dynamite – Not The End Of The Road

Video Kissin‘ Dynamite – Good Life

Video Kissin‘ Dynamite – Coming Home


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



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19.01.2022
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