Udo Dirkschneider – eine Legende feiert Geburtstag
Wer sich für Heavy Metal interessiert, kommt an Udo Dirkschneider nicht vorbei. Bekannt geworden ist er als Sänger von Accept, mit denen er unsterbliche Hymnen wie „Balls To The Wall“ oder „Metal Heart“ kreierte. Auch mit seiner eigenen Band U.D.O. feiert er Erfolge. Unter „Dirkschneider“ ging der gebürtige Wuppertaler zurück zu den Accept-Wurzeln. Und nun kommt ein neues Album unter dem Namen „Udo Dirkschneider“…
„My Way“ – so wird das neue Werk heissen. Und – es wird ein lupenreines Cover-Album sein! Doch man sollte sich davon nicht gleich abschrecken lassen, denn es steckt deutlich mehr dahinter! Im Beisein des Meisters himself durften die interessierten Medien schon mal ein Ohr riskieren und danach auch gleich Erklärungen und Erläuterungen zu den gestellten Fragen notieren…
Ein Geburtstagsgeschenk an sich selbst
Udo Dirkschneider feiert in wenigen Wochen Geburtstag. 70 Jahre wird er alt – aber von Ruhestand ist keine Spur zu entdecken. Im Gegenteil! Udo macht sich selber ein Geschenk und haut ein Cover-Album raus. „Määäh – Cover-Album, wer braucht das schon?“ Berechtige Frage. Ich selber bin da mehrheitlich auch immer recht skeptisch. Dirkschneider hingegen muss weder sich noch sonst jemandem noch irgendetwas beweisen und kann tun und lassen, was er will – er muss sich da sicherlich nicht „rechtfertigen“. Zumal er das, was er hier gemacht hat, deutlich mehr als ein „normales“ Cover-Album ist…
Nach einem Durchgang fallen einem jedenfalls zwei Dinge auf. Einerseits das Spektrum der Songs: Von Alex Harvey über Sweet, Motörhead, 70er-Scorpions, Rainbow bis zu AC/DC und Queen. Während Lemmy und Bon Scott wohl nicht das grösste Problem darstellen für die Stimme von Udo, sieht es dann mit Ronnie James Dio, Freddie Mercury oder auch Rob Halford sicher anders aus. Doch hier ist es dann so, dass Dirkschneider die Songs nicht einfach „kopiert“, sondern ihnen wirklich den „Udo“-Stempel draufdrückt. Was teilweise durchaus auch gewöhnungsbedürftig klingt – als Beispiel sei „We Will Rock You“ genannt, welches wirklich komplett anders tönt.
Die zweite Auffälligkeit: Die Auswahl der einzelnen Songs. Sicher, es hat den einen oder anderen dabei, der auch schon von anderen gecovert wurde. Aber oft sind es Tracks aus der zweiten Reihe. „Hell Bent For Leather“ statt „Breakin‘ The Law“. „No Class“ statt „Ace Of Spades“. „T.N.T.“ statt „Highway To Hell“. „Paint It Black“ statt „Satisfaction“. Alleine deshalb hebt sich „My Way“ wohltuend von anderen Cover-Alben ab. Dann sind mit „Rock’n’Roll“ von Led Zeppelin und „Hell Raiser“ von The Sweet zwei Geheimtipps dabei. Also als Coverversionen, versteht sich.
Eine ganz persönliche Note verleiht der Nicht-Rentner dem Werk am Ende. Mit „Kein Zurück“ (im Original von Wolfsheim) singt er erstmalig auf Deutsch. Und der Text reflektiert laut eigener Aussage seine ganze Karriere. Den Abschluss bildet der Frank Sinatra-Schmachtfetzen „My Way“, welcher inhaltlich in die gleiche Kerbe schlägt.
„My Way“ erscheint am 22. April 2022 beim neuen Label Atomic Fire Records und kann ab Mitte Februar vorbestellt werden.