Rizon - Promobild Band 2022
Do, 3. März 2022

Rizon – Interview mit Matt, Marco und Chris

Hardrock, Melodic Metal
09.03.2022
Rizon - Promobild Band 2022

Zeit des (Wieder-) Erwachens

Eigentlich ist Rizon, eine im Mai 1997 als Schülerband ins Leben gerufene Schweizer Melodic Metal – Combo, lediglich ein Hobby – wenn auch ein ziemlich zeitintensives! Am 14. Mai 2022 erscheint nun Opus Nummer fünf, „Prime Time“ betitelt – satte sechs Jahre sind seit dem letzten Release („Power Plant“, 2016) ins Land gezogen.

Umso beeindruckender ist es, mit welcher Beharrlichkeit und mit welchem Durchhaltewillen die Band ihre Ziele verfolgt, und mit der aktuellen Veröffentlichung (Review zu „Prime Time“) einmal mehr ein qualitativ hochstehendes Stück Musikerlebnis auf die im Grunde genommen noch (!) viel zu kleine Fangemeinde loslässt. Dass dabei nicht immer unbedingt alles nach Plan verläuft, ist schon fast Routine. Kurzerhand mal die Leadsängerin ersetzen? Geschenkt! Weltweite Pandemie? Chancen soll man ja bekanntlich nutzen! Doch gab es nicht auch Momente in der langen Bandgeschichte, in denen man am liebsten alles hingeschmissen hätte? Wo verorten die Künstler selbst die grössten musikalischen  Fortschritte – und was zum Geier hat es mit diesem aufmüpfigen Stiefmütterchen auf sich? Matt (Götz), Marco (Küderli) und Chris (Götz) klären auf 🙂

Metalinside (Sandro): Zuallererst ganz herzlichen Dank, dass ihr euch die Zeit für dieses Interview nehmt. Power Plant, Prime Time – eigentlich ganz harmlose Alben-Titel. Aber mit der Blume auf dem Cover dringt für mich die eine oder andere Anspielung resp. Doppeldeutigkeit durch. Was hat es mit dieser Fixierung auf Blumen (ab „Sudden Life“) auf sich? Und wessen Idee war das ursprünglich?

Matt: Auf das mit dem Stiefmütterchen sind wir eigentlich völlig zufällig gestossen. Wir haben für “Sudden Life” ein Coverbild gesucht, welches kein typisches Metal-Fantasy-Dragon-Slayer-Bild war. Da sind wir auf das Foto gestossen. Es passte unserer Meinung nach super zum Thema Sudden Life (unerwartetes Leben). Wir haben dann das Stiefmütterchen beibehalten und haben daraus eine Art Trademark entwickelt.

Chris: Genau, zu Sudden Life passte das hervorragend. Stefan Riermeier von Pure Steel Records war aber damals nicht ganz unschuldig daran, dass unser blumiger „Eddie“ oder eben unser “Rizy” blieb. Am Anfang musste er uns schon ein bisschen dazu drängen. Beim Album „Masquerade“ nahm unser „Rizy“ dann auch nur eine Nebenrolle ein, bevor der geniale Timo Würz es mit Power Plant so richtig zum Erblühen brachte und uns damit begeisterte. Und ja, die Kontraste zwischen Blumenblättern und Reisszähnen sowie die Wortspiele gefallen uns sehr gut!

Prime Time – das neue Album

MI: Sechs Jahre sind seit der Veröffentlichung eures letzten Albums „Power Plant“ vergangen – was mich irgendwie an eine Aussage von Joe Elliott (Def Leppard) erinnert: „Würden wir nach Anzahl Songs bezahlt, wären wir schon längst verhungert“. Was war der Grund für diese lange Wartezeit?

Marco: Rizon ist ein Hobby, das wir mit viel Liebe und Hingabe betreiben. Trotzdem ist die Zeit dafür begrenzt. Wir haben einen starken Fokus auf die Qualität. Sowohl bei Konzerten als auch beim Songwriting und Recording. Das braucht dann halt seine Zeit.

MI: Wie würdet ihr generell eure Musik beschreiben (Schubladendenken, ich weiss)?

Matt: Irgendwas mit Metal 😉 Am passendsten ist wahrscheinlich der weite Begriff Melodic Metal mit Einflüssen aus Power-, Symphonic-, und Gothic-Metal für mich. Ursprünglich waren wir sehr im 80ies Synth-Rock oder Hairspray Metal zuhause. Mittlerweile aber mindestens eine Gangart härter.

Marco: Wir sind auch etwas moderner geworden. Da zeigt sich bei meinem Songwriting sicher der Einfluss aus dem Metalcore. Wo früher die Keyboard Klänge eher orchestral waren, setze ich heute viel mehr auf Synth-Klänge.

MI: Und jetzt speziell auf den Sound von „Prime Time“ bezogen? Und wo ortet ihr am ehesten die Unterschiede zum Vorgänger?

Marco: Fett, rund, atmosphärisch

Matt: Der grösste Unterschied für mich liegt in der Gitarren-Arbeit. Wir haben im Vergleich zu Power Plant viel mehr Riffings in den Songs.

Chris: Und der Matt singt böser als früher 🙂

MI: Die hörbar grösste Veränderung betraf ja die weibliche Gesangslinie: Wie kam es zum Wechsel von Rahel Fischer hin zu Anastasia Panagiotou? Inwiefern hat sich aus deiner Sicht der Wechsel von Rahel Fischer hin zu Anastasia Panagiotou auf den Sound von Rizon ausgewirkt? (Rahel erinnerte mich zuweilen etwas an Annette Olzon, und auch Anastasia ist nicht unbedingt DIE kratzbürstige Metall-Stimme).

Marco: Das war erstmal ein Tiefschlag. Wir hatten schon fast die ganze Musik aufgenommen und wollten das Vocal Recording starten, als Rahel feststellen musste, dass sie in einer schwierigen Zeit nicht die nötige Energie für Rizon aufbringen kann. Wir haben auch kurz überlegt, ob wir unser Konzept neu ausrichten wollen, den Gedanken aber schnell wieder verworfen. Rizon braucht das Gesangsdouble. Das ist Rizon. Es steckt in den Genen der Band seit 1997. Trotzdem sind wir nie den jeweiligen Trends gefolgt, die von Bands wie Nightwish, Epica oder Arch Enemy gesetzt wurden. Glücklicherweise konnten wir dann relativ schnell Anastasia finden. Sie hatte den Metal im Herzen, aber – wenn du auf das kratzbürstige ansprichst – nicht unbedingt in der Stimme. Das war für uns eine sehr interessante Situation, welche wir optimal nutzen konnten. Wir hatten ja alle Zeit der Welt um Recordings zu machen während der Pandemie. Gesanglich kommt sie aus dem Pop. Das hört man auf „High Noon“ oder „Time Til Kingdome Come“ sehr gut. Trotzdem passt es!

Chris: Oder gerade deswegen?

Matt: Rrriiichtig!

MI: Aus meiner Sicht habt ihr im Vergleich zu „Power Plant“ beim Songwriting deutliche Fortschritte gemacht, insbesondere, was die Strophen anbelangt. Siehst du das auch so, und wenn ja, woran lag das?

Matt: Danke, das freut mich zu hören! Der grösste Unterschied liegt für mich an zwei Orten. Auf der einen Seite haben wir auf Prime Time fast in jedem Songs ein Gitarrenriff als Aufhänger. Wir haben viel Wert auf eine interessantere Gitarrenarbeit gelegt. Das kommt auch daher, dass sich Reto bei Prime Time sehr aktiv am Songwriting beteiligt hat. Der andere Aspekt ist der Mut zu neuem. Der Mut zur Dynamik und zum Stilmix. Neues auszuprobieren und keine Berührungsängste zu zeigen. Während auf Power Plant zum Beispiel nur sehr wenige Growls im Hintergrund waren, sind es bei Prime Time einige mehr und sie sind präsent. Siehe Torn. Ein Song mit Elementen von Groove Rock bis Death-Metal. In der anderen Richtung haben wir eine Ballade ohne Keys, ohne Drums, ohne Bass … nur akustische Gitarren und zwei Stimmen. Oder einen Southern-Rock Song, zumindest wirkt er so am Anfang. Wir haben versucht das Spektrum an Einflüssen zu erweitern und den Zuhörern eine interessante Reise durch das Album zu bieten.

MI: Eure Chance zu Self-Marketing *g*: Wieso sollte jemand zu „Prime Time“ greifen?

Marco: “Prime Time” kommt nicht von ungefähr: Einer der Gründe für den Titel ist, dass wir unser Material als “Prime Time” Melodic Metal sehen. Coole Songs, grossartig produziert für gute Laune und Stimmung. Der Hörer soll eine gute Zeit haben mit uns!

MI: Wie verlief das Songwriting zu „Prime Time“?

Marco: Das Kernteam im Songwriting sind Chris, Reto, Matt und ich. Vieles entstand zuerst auf Cubase, bevor es in die Band reingebracht, live ausgearbeitet und final arrangiert wurde. Beim Arrangement habe sicher ich die Finger am meisten im Spiel. Ich habe hohe Ansprüche ans Arrangement, zum Beispiel, dass die einzelnen Songteile harmonisch ineinander übergehen und sich ergänzen.

MI: Hat euch Corona bei der Entstehung von „Prime Time“ in die Suppe gespuckt? Oder konntet ihr die Zeit allenfalls sogar besser nutzen?

Matt: Es ist schwer zu sagen, ob Corona einen negativen oder positive Einfluss auf Prime Time hatte. Ich denke, die ganze Situation hatte den positiven Aspekt, dass wir alle Zeit der Welt hatten. Wir hatten Zeit, sämtliche Vocals-Lines nochmals zu verbessern und an Details in den Songs zu feilen. Der negative Aspekt ist natürlich die 6 Jahre lange Wartezeit auf das neue Album.

Marco: Ich sah es als grossen Vorteil, dass wir uns zu 100% aufs neue Material konzentrieren konnten, und nicht parallel Konzerte vorbereiten mussten.

MI: Welcher der neuen Songs liegt euch am meisten am Herzen?

Marco: Vielleicht “Love your Life”, weil ich den Song stark finde und mir auch die Botschaft am Herzen liegt: Liebe Dein Leben! Fokussiere auf das Positive und erfreue Dich daran! Ich glaube, ich hab mich diesbezüglich in den letzten Jahren persönlich stark weiterentwickelt. So konnte ich auch aus der ganzen Pandemie-Geschichte einiges an Positivem für mich herausziehen.

Chris: Das ganze Album. Es steckt so viel Zeit und Herzblut drin. Mir gefallen aber die Kontraste in Torn ausserordentlich und sowieso der ganze Song. Sowas würde ich gerne in Zukunft weiter entwickeln.

MI: Inwiefern verarbeitet ihr persönlicher Erlebnisse in euren Songtexten („Back To The Game, „Torn“)?

Matt: Wenn ich Lyrics schreibe, haben sie mittlerweile eigentlich immer einen persönlichen Bezug. Manchmal ist es offensichtlicher, manchmal weniger. Das war nicht immer so. Es braucht manchmal etwas Mut um ein Erlebnis oder eine Situation in einem Lied textlich zu verarbeiten. Da ich selbst aber nicht wirklich gute Stories erfinden kann, bleibt mir ja nicht viel anderes übrig. 🙂

Marco: Rebel Heart ist zum Beispiel ein Produkt aus einer Nacht, als meine Frau Party machen konnte und ich mit unserem damals noch sehr kleinen Sohn zu Hause war. Sie hat sich bei der Party den Stress aus dem Leib gefeiert und geschrien, der Kleine hat zu Hause seine schlechte Laune in die Nacht geschrien. Sie hatte sicher mehr Spass dabei als ich 😉

Rizon – die Band

MI: Ihr seid ja bereits mit Bands wie Serenity oder Eluveitie (im Herbst 2018 an der Charity Rock Night) aufgetreten. Irgendwie schreit alles nach dem nächsten grossen Schritt in Richtung Durchbruch – an was liegt es, dass Rizon den noch nicht ganz geschafft hat???

Marco: An uns und unseren Lebenssituationen. Rizon ist ein Hobby. So wie andere Tennis spielen, machen wir Musik. Hauptsächlich sind wir in unseren Familien und Jobs eingespannt. Die Zeit für Rizon investieren wir vor allem in die Musik. In Proben, Konzerte, Songwriting, Album Aufnahmen und neuerdings auch Videos. Was auf der Strecke bleibt ist das Networking. Events besuchen, Leute kennenlernen, Connections herstellen, uns auf Tapet bringen und dann ernten. Aber wir sehen das auch ziemlich entspannt. Wir sind da alle in ähnlichen Situationen und das ist wichtig! Denn wir ziehen alle etwa gleich stark am gleichen Strang.

MI: Wie motiviert man sich, über all die Jahre hinweg fokussiert zu bleiben? Ich meine, Rizon gibt es ja nun schon recht lange?

Matt: Das ist auch irgendwie einfach so passiert. Zuallererst sind wir aktive Gründungsmitglieder noch beste Freunde. Die Band als Gesamtes ist über die Zeit zu einer Art Familie geworden. Wir hatten Höhen und Tiefen, haben uns vor einigen Jahren auch mal die Frage gestellt, ob wir weitermachen. Schlussendlich ist es die Passion aller Bandmembers, die zusammenschweisst. Die Begeisterung für gute, handgemachte Gitarrenmusik. Ich für meinen Teil schätze auch die Konstanz. In einem viertel Jahrhundert ändert sich das Leben komplett. Da geniesse ich es sehr, dieses Hobby mit meinen besten Freunden teilen zu können.

MI: Jacob Hansen ist eine erfahrene Mischlegende, die ihr ja bereits seit „Power Plant“ kennt. Wie war die Zusammenarbeit, und wo konntet ihr aus eurer Sicht am meisten von seiner immensen Erfahrung profitieren?

Marco: Jacob ist der perfekte Partner für uns. Seine Art zu mischen und produzieren passt einfach. Die Zusammenarbeit war relativ unkompliziert. Das lief alles über Mail und File Transfer. Das Wichtigste für uns war das Vertrauen. Wir hatten das Vertrauen, dass unsere rohen Songs gut klingen werden, wenn er sie produziert. Und genau das hat er gemacht! Er hat die Songs nicht nur gemischt, sondern mit coolen Effekten perfekt akzentuiert und nochmals aufgewertet.

MI: Wie wird das neue Album nun promotet, und bestehen bereits Pläne für Live-Auftritte – allenfalls auch ausserhalb der Schweiz?

Marco: Erste Konzerte sind fixiert. Natürlich als erstes die Album Release Show am 12. März im Hall of Fame in Wetzikon. Das wird schon speziell, nach 3,5 Jahren wieder auf der Bühne zu stehen, mit neuen Songs und erstmals mit Anastasia. Da freuen wir uns riesig und sind auch intensiv am Vorbereiten. Wo es uns noch überall hin verschlägt, wird sich noch zeigen. Wir nehmen es, wie es kommt.

Chris: Die Promotion läuft parallel zu den Auftritten aktuell auch stärker im virtuellen Raum. Wir werden deutlich mehr Videos releasen als das letzte Mal und sind aktiver auf Social Media Plattformen.

Persönliche Einblicke

MI: Wie viel Prozent eurer Energie werden für Rizon aufgewendet? Was macht ihr nebenher – oder eher primär?

Matt: Die meisten bei uns arbeiten Vollzeit oder Teilzeit mit Papitag. Ich kann ehrlich gesagt die Frage nicht so genau beantworten. Grob geschätzt entspricht das bei mir – ohne das Üben – wahrscheinlich schon etwa einem 20% Job. Es ist ein Hobby, ein Ausgleich. Da investiert man gerne so viel wie möglich.

Chris: Der Zeitaufwand kommt immer auf die aktuelle Phase an und ist bei sieben Personen – je nach Rolle in der Band – sehr unterschiedlich. Während Marco viel Zeit für Songwriting investiert, sind Matt und ich bei den Recordings zeitlich stark gefordert, da wir alle Instrumente in unserem kleinen Studio selber aufnehmen und editieren. Dazu kommt das ganze Drumherum wie Social Media, Videos, Website, Bookings, Promoarbeit etc. Wir machen nach verschiedenen Versuchen mit Promotern und Bookern wieder fast alles komplett selber.

MI: Was sind eure persönlichen Höhe- und Tiefpunkte mit Rizon?

Marco: Meine Höhepunkte sind die unerwarteten coolen Momente. Das können unerwartet coole Proben sein, tolle Reviews oder natürlich auch einige Konzerte mit überraschend viel und energetischem Publikum. Mein persönlicher Tiefpunkt war ein Konzert, das richtig mies war. Wir waren einfach nur schlecht. Getroffen hat es mich vor allem, weil ich es habe kommen sehen. Die Proben davor waren auch schon nicht ausreichend. Da war ich richtig enttäuscht von meinen Kollegen.

Chris: Mein persönlicher Höhepunkt kommt noch. Am 12. März 2022 im Hall of Fame Wetzikon!

MI: Was hat dich das Musikgeschäft gelehrt? Welche Fehler würdet ihr nicht mehr machen oder zu vermeiden versuchen?

Matt: Das wichtigste, was ich im und über das Musikgeschäft gelernt habe ist, dass ich froh bin, das nur als Hobby zu machen. Es gibt hier – ausser man ist ein gesetzter Act aus dem 20. Jahrhundert – aus meiner Sicht nur zwei Seiten. Die, welche die Knebelverträge ausstellen und die, welche sich durch diese Verträge verpflichten. Ich weiss, etwas eindimensional und engstirnig. Aber unter dem Strich, kommts immer wieder auf dasselbe raus.

Marco: Ich habe gelernt, dass das wichtigste der Zusammenhalt in der Band ist. Voraussetzung für den Erfolg ist, dass sich alle Bandmembers über die Ziele und den dafür zu leistenden Einsatz einig sind. Ist man sich in der Band darüber nicht einig, dann fällts auseinander. Und der “Erfolg” muss auch nicht zwingend Geld und Ruhm sein, sondern schlicht das Erreichen der gesetzten Ziele, seien sie noch so klein.

MI: Gab es auch schon Momente, in denen ihr euch gefragt habt, ob sich das alles wirklich lohnt?

Matt: Ja, natürlich. Das letzte Mal als ich mich wirklich so richtig hinterfragt habe war 2012. Ich habe zusammengerechnet, dass unser Album Masquerade drei Monate nach dem Release weit über eine viertel Million mal auf Portalen wie Usenext etc. gedownloadet wurde. Wir aber noch keine 100 CDs verkauft und keine 100 legalen Downloads auf iTunes und Co. hatten. Da fragt man sich schon, für was man das Ganze macht. Es geht dabei nicht darum, reich und berühmt zu werden. Sondern darum das Geld zusammenzukriegen, um das nächste Album zu finanzieren.

MI: Angenommen, ihr könntet in der Zeit zurückreisen – welchen Ratschlag würdet ihr eurem jüngeren Ich geben (nehmen wir mal die Jahre seit Einstieg bei Rizon als Referenz)?

Marco: Keinen… mein 17 jähriges Ich hätte sowieso nicht drauf gehört 😉

Matt: Ich würde meinem 20-Jährigen ich zwei Dinge sagen. Erstens: Übe mehr Du fauler Sack! 99% ist Üben und 1% ist Talent. Als zweites würde ich mir raten, die Zeit mehr zu geniessen. Um Gölä zu zitieren “I hätt no viu blöder ta”. Nimm es weniger ernst und habe einfach Spass. In 20 Jahren bist Du froh, dass Du es nicht professionell machst. Und kaufe Aktien von Apple und verlier Deine Bitcoins nicht!

Chris: Such dir eine andere Freundin und lerne richtig Gitarre zu spielen! Ob ich darauf hören würde, wage ich aber auch eher zu bezweifeln…

MI: Gibt es eine Band, mit der ihr unbedingt mal auf Tour gehen möchtet?

Matt: Ich fände Avantasia oder Amaranthe noch cool. Das würde beides auch soundmässig ziemlich gut passen.

Chris: Ich würde gerne mal mit der Ed Force One zu einem Gig fliegen und Iron Maiden supporten!

Und sonst…

MI: Wie ist eure Beziehung zu Seraina Telli, die nach Rizon ja u.a. bei Burning Witches und Dead Venus tätig war respektive ist?

Matt: Freundschaftlich gut. Wir haben uns im Guten getrennt. Es gab nie böses Blut. Manchmal entwickelt man sich auseinander, weil man unterschiedliche Ziele hat. Sie hat uns ja auch bei unserer 20-Jahres-Party supported. Wir telefonieren jetzt nicht grad wöchentlich, aber wenn man sich trifft, liegt ein gemeinsames Bier eigentlich immer drin.

Marco: Ich freue mich, dass ich und Rizon ein kleines Mosaiksteinchen im Bild ihrer Karriere sind. Wir haben damals ihr Talent erkannt und hatten zusammen eine gute Zeit. Aber sie hat sich rasant entwickelt und wollte das weiter tun. Es war der richtige Schritt bei uns auszusteigen und sich auf ihre Entwicklung zu konzentrieren. Sie hatte das Talent, den Biss, die Ausbildung, die Kreativität und somit die Qualität, um es zu schaffen. Ich hoffe und wünsche ihr, dass sie weiterhin ihren Weg erfolgreich gehen kann.

MI: Und noch fürs Protokoll – wie seid ihr eigentlich auf den Bandnamen „Rizon“ gekommen?

Marco: Kennst Du den Song “Son Of A Gun” von Bruce Dickinson vom Album Tattooed Millionaire? Den hab ich gerade gehört, als es um einen Bandnamen ging. Ist mir hängen geblieben. Ich hab dann das “Ride on” zu “Rise on” abgewandelt und es zu einem Wort zusammengefasst. Rizon, abgeleitet aus Rise On, um die konstante Weiterentwicklung der Band, den “Aufstieg” der Band zu symbolisieren.

Weitere Infos unter:
www.rizon.ch

Rizon – Prime Time reinhören und portofrei erhalten

09.03.2022
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