Sabaton – The War To End All Wars (Cover Artwork)
Fr, 4. März 2022

Sabaton – The War To End All Wars

Heavy Metal, Power Metal
01.03.2022
Sabaton – The War To End All Wars (Cover Artwork)

Die Pause war lange genug – Sabaton blasen zum Angriff

Wie alle anderen waren auch Sabaton von der lästigen Zwangspause betroffen. Und wie viele andere haben sie die Zeit zur Herstellung von neuer Musik genutzt. „The War To End All Wars“ heisst das neue Studioalbum und erscheint Anfang März 2022.

Thematisch handelt das zehnte Werk wie der Vorgänger „The Great War“ vom ersten Weltkrieg. Ich werde mich im folgenden Review allerdings vornehmlich auf die Musik konzentrieren. Den geschichtlichen Aspekt der Lyrics kann jeder für sich selber werten. Aber eines darf, nein: MUSS man dazu sagen: Einmal mehr zeigen Sabaton, dass sie ein unglaubliches Fachwissen zu dieser (durchaus kontroversen) Thematik haben! Sie nutzen dieses Wissen jedoch wirklich in dem Sinne, in dem sie dem interessierten Hörer komplett wertfrei die Geschichte näher bringen. Genau dafür verdienen sie einfach Respekt!

Und nun, verehrte Leserschaft – hier eine Vorstellung Track by Track, was Euch auf „The War To End All Wars“ erwartet!

Sarajevo

Ein erster Einblick in die Geschichte des ersten Weltkriegs. Die Ereignisse, die diesen Krieg auslösten, werden erklärt, während ein düsterer Rhythmus und Gitarren den Song einleiten. Nach dem ersten Refrain wird wiederum Geschichte (im wahrsten Sinne des Wortes) erzählt, bevor der Track plötzlich unheimlich Fahrt aufnimmt und mit sägenden Gitarrensoli glänzt. Düster endet es mit den tragischen Worten „War begins“. Ein ungewöhnlicher Auftakt, bei dem man gespannt sein darf, ob und wie das aufgrund der gesprochenen Parts live umgesetzt wird.

Stormtroopers

So, und nun geht’s in die Vollen! „Stormtroopers“ drückt von Beginn weg aufs Gaspedal, das sind Sabaton, wie sie der Fan erwartet und liebt! Ein Headbanger, wie er im Buche steht. Dann ein plötzlich ruhiger Part, der dann mit den nächsten Killergitarren nochmals richtig glänzt. Eine Nummer, wie sie problemlos auch auf „The Great War“ Platz gehabt hätte.

Dreadnought

Mit stampfendem Beat startet „Dreadnought“. Auffallend ist der stellenweise recht aggressive Gesang von Joakim Brodén, so hat man ihn selten gehört. „Dreadnought“ wurde das erste britische Kriegsschiff benannt und vielleicht ist es nur Zufall, aber irgendwie erinnert die Machart irgendwie an „Bismarck“, einfach noch etwas düsterer.

The Unkillable Soldier

Und wieder: Typisch Sabaton. „The Unkillable Soldier“ präsentiert die Band in bestens bekannter Form. Der galoppierende Rhythmus dominiert und erinnert an „Aces In Exile“ vom 2010er Album „Coat Of Arms“. Im Mittelteil (der allerdings schon einige Ähnlichkeiten zu „No Bullets Fly“ aufweist) spielen dann erstmals die Keyboards eine etwas tragende Rolle, bevor dann die Gitarren das Kommando zurückerobern.

Soldier Of Heaven

Was bislang aufgefallen ist: Die Tracks sind insgesamt härter und weniger „Keyboard-getränkt“ als früher. Doch nun aufgepasst: „Soldier Of Heaven“! Bekanntlich die zweite Single, welche die Schweden von diesem Album veröffentlicht haben. Nach dem grandiosen „Christmas Truce“ war dieser Song zu Beginn schon etwas ein Schock. Sehr modern, sehr elektronisch, Disco-Metal… Während der Refrain von Beginn weg zündet, brauchen die Strophen ihre Zeit. Ich habe mich mittlerweile tatsächlich daran gewöhnt. Wenn man zudem weiss, dass dies alles andere als repräsentativ für das ganze Album ist, dann ist es auch kein Problem (mehr). Und der Refrain ist wirklich ein Ohrwurm!

Hellfighters

Der pure Kontrast! Sägende Klampfen, treibende Drums, nix mit irgendwelchen Disco-Anleihen. Purer Heavy Metal, der tiefe Gesang von Joakim, weitere bockstarke Gitarrensolos – hier dürften selbst die Puristen ihre grosse Freude haben.

Race To The Sea

Das Wettrennen auf hoher See – mehr Sabaton geht nicht. Deutlich weniger Tempo, sanfter „Keyboard-Teppich“, gefühlvolle Gitarrensoli. Und doch ist es ein Track, der zwar gefällt, aber irgendwie doch nicht wirklich heraussticht. Vielleicht fast ZU gemächlich…?

Lady Of The Dark

Erneut starten erstaunlich harte Gitarren den Song, welche durchwegs dominieren. Auch Joakim singt stellenweise wieder richtig böse. Eine recht groovige Geschichte, die man in dieser Art von den Schweden auch noch nicht oft gehört hat.

The Valley Of Death

Und nochmals so eine Nummer, die einfach für gute Laune sorgt. Hier finden sich nochmals all die typischen Sabaton-Attribute. Gewisse Ähnlichkeiten mit „The Unkillable Soldier“ sind allerdings nicht von der Hand zu weisen. Dennoch nicht zu verachten!

Christmas Truce

„Christmas Truce“ war die erste Single, die Sabaton Ende Oktober veröffentlicht haben. Der erste Song nicht über Krieg, sondern über Frieden. Eine Ballade. Ein Weihnachtssong. Komplett untypisch. Und vielleicht gerade auch deswegen ein absolutes Highlight auf dem Album. Hühnerhaut pur, vor allem, wenn man die Tragik hinter der Geschichte noch berücksichtigt. Und wenn man den Silberling als Ganzes betrachtet, ist es ein grosser Farbtupfer, der Abwechslung reinbringt.

Versailles

In Sarajevo begann der Krieg, in Versailles wurde der Friedensvertrag unterschrieben. Somit schliesst sich bei „Versailles“ der Kreis. Vom Aufbau her ähnlich gemacht wie „Sarajevo“: Geschichte wird erzählt, dazwischen folgen Refrain und ein letztes Mal äusserst gefühlvolle Gitarrensoli. Zum Ende wird das Thema vom Opener wieder eingesetzt – und man kann gleich wieder von vorne beginnen!

Die „History-Edition“

Wer etwas mehr Informationen erfahren möchte, dem sei die „History-Edition“ empfohlen. Hier erhalten alle Tracks (nicht nur „Sarajevo“ und „Versailles“) ein paar erklärende Worte zu den jeweiligen Geschichten. Natürlich kratzt das nur etwas an der Oberfläche, aber die Neugier kann hier sicherlich geweckt werden.

Das Fanzit Sabaton – The War To End All Wars

Zugegeben: Wenn es um Sabaton geht, fällt es mir manchmal schwer neutral zu bleiben. Und so ist es klar, dass ich vom neuen Album auch begeistert bin… Ich versuche dennoch mal ein möglichst neutrales Fanzit zu ziehen…

Zweifellos ist es das reifste Album der Schweden! Sie geben sich wirklich immer enorm Mühe, dass sie sich nicht selber wiederholen – das ist wahrlich kein einfaches Unterfangen. Doch sie meistern das mehrheitlich mit Bravour. Sabaton klingen insgesamt auch härter und (zumindest stellenweise) düsterer als auch schon. Der Anteil an Keyboards wurde merklich zurückgeschraubt, die Gitarren haben grösstenteils das Sagen.

Man merkt und hört, wieviel Energie und auch Herzblut die Jungs hier reingesteckt haben. Ein absoluter Übersong wie „The Great War“ fehlt zwar, doch angesichts der ansonsten hohen Qualität ist das verkraftbar. Auch ohne Fanbrille sind 9 von 10 Punkten absolut gerechtfertigt.

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Trackliste Sabaton – The War To End All Wars

  1. Sarajevo
  2. Stormtroopers
  3. Dreadnought
  4. The Unkillable Soldier
  5. Soldier Of Heaven
  6. Hellfighters
  7. Race To The Sea
  8. Lady Of The Dark
  9. The Valley Of Death
  10. Christmas Truce
  11. Versailles

Line-Up Sabaton

Joakim Brodén – Gesang
Chris Rörland – Gitarren
Tommy Johansson – Gitarren
Pär Sundström – Bass
Hannes Van Dahl – Schlagzeug

Video Sabaton – Soldier Of Heaven


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 9/10



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01.03.2022
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